Mit einem 3:1-Sieg bei Sampdoria Genua hatte Juventus am Wochenende das bereits 14. Serie-A-Spiel am Stück nicht mehr verloren - und konnte so mit breiter Brust in dieses Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gehen. Und genau das tat die Elf von Coach Massimiliano Allegri, in der natürlich Vlahovic sowie Morata stürmten und defensiv Abwehrchef de Ligt in Abwesenheit von Bonucci (angeschlagen nicht im Kader) sowie Kapitän Chiellini (nach langer Verletzungspause zumindest wieder auf der Bank) alles mit ruhiger Hand orchestrierte.
Im Gegensatz zum 1:1 im Hinspiel in Spanien, als Vlahovic schon nach wenigen Sekunden getroffen hatte, fehlte es den druckvoll anschiebenden, zwischenzeitlich auch intensiv pressenden und schnell umschaltenden Bianconeri aber am erfolgreichen Abschluss. Morata verpasste knapp nach Cuadrado-Flanke (7. Minute) und scheiterte mit einem Kopfball aus nächster Nähe am glänzenden Keeper Rulli (11.). Drei Minuten später bekamen sowohl Vlahovic als auch Cuadrado keinen Schuss zustande, ehe der Serbe Rulli aus der Distanz prüfte (20.), selbst mit einer Direktabnahme an der Querlatte verzweifelte (21.) und selbst nochmals in Villarreals Schlussmann seinen Meister fand (35.).
CL-Achtelfinale, Rückspiele
Gäste-Trainer Unai Emery, der mit seinem Team durch das 1:0 gegen Celta Vigo (aktuell Rang 7) zumindest weiterhin an den internationalen Rängen drangeblieben war, sah mit fortschreitender Spieldauer eine sich besser zurechtfindende Mannschaft. Dem Team fehlte es allerdings an Ideen, an Kreativität. Ein gefährlicher Abschluss, mehr war nicht: Lo Celso drosch die Kugel ansatzlos knapp links am Pfosten vorbei (22.).
Die Suche nach der Lücke - und der Nackenschlag
Ein 0:0 zur Pause, ein Erfolg aus Sicht der Gäste - und zugleich der Grundstein für das, was nach dem Seitenwechsel folgen sollte. Denn fortan ließen die Spanier abgesehen von ein paar ordentlichen Distanzschüssen von Rabiot (58., 59.) und Cuadrado (60.) nichts mehr anbrennen in der eigenen Defensive.
Und als dann in der Schlussphase alles nach Verlängerung ausgesehen hatte, ging der Plan Villarreals vollends auf: Joker Coquelin tankte sich in den Strafraum und fiel nach Rugani-Kontakt zwar etwas theatralisch, nach VAR-Eingriff und eigener Sicht der Bilder entschied Referee Szymon Marciniak aus Polen aber auf Elfmeter - vertretbar (78.). Der kurz zuvor erst eingewechselte Gerard Moreno - Fanliebling, Aushängeschild und zuletzt wegen einer Wadenverletzung lange vermisst - trat an und traf mit Glück rechts unten zum gefeierten 1:0 (78.).
Szczesny war hier noch dran, konnte den Einschlag und das damit verbundene Aus seiner Mannschaft aber nicht mehr verhindern. Juve-Coach Allegri warf mit Dybala, Bernardeschi oder auch Kean zwar nochmals alles rein, das sichtlich verunsicherte Turiner Team konnte sich von diesem Rückstand aber nicht mehr erholen.
Im Gegenteil: Pau Torres nach Ecke (85.) und Danjuma via Elfmeter ins linke Eck nach absichtlichem Handspiel von de Ligt (90.+2) erhöhten in der Fremde im Allianz Stadium sogar noch auf 3:0.
Damit feierte der FC Villarreal als amtierender Europa-League-Sieger unter Erfolgstrainer Emery ein weiteres Highlight - und erinnerte damit zugleich an 2006. Damals war das "Gelbe U-Boot" gar bis ins Halbfinale der Königsklasse vorgestoßen (0:1 und 0:0 gegen Arsenal).
Weiter geht es für beide Klubs wie folgt: Juventus, das sich nun auf die Serie A und die Coppa Italia fokussieren kann, bekommt an diesem Sonntag um 15 Uhr Besuch von Serie-A-Schlusslicht US Salernitana, Villarreal ist am selben Tag um 16.15 Uhr zu Gast in Cadiz.