Fünfmal in Folge hatte Juventus zuletzt nicht gewonnen. Zu wenig für die eigenen Anprüche, zumal es in der Liga bislang noch nicht einmal gegen die Top-Klubs gegangen war. Nach dem 0:1 gegen Monza vor der Länderspielpause galt es für den angezählten Trainer Massimiliano Allegri also, sein Team zurück in die Spur zu bringen. Gegen Bologna krempelte er seine Mannschaft auf sechs Positionen um - die Ex-Bundesliga-Spieler Kostic (Eintracht Frankfurt) und McKennie (Schalke 04) waren von der Rotation aber nicht betroffen.
Kostic sorgt für Betrieb und belohnt sich mit der Führung
Und diese Entscheidung sollte sich auszahlen. Nach einer munteren Anfangsphase, in der die Gäste durchaus mitzuspielen wussten, waren es der Ex- Frankfurter und der Ex-Schalker, die die erste Torchance für die Alte Dame kreierten. Nach Kostics Flanke aus dem Halbfeld stand der eingerückte McKennie im Strafraum blank und prüfte per Kopf erstmals Keeper Skorupski (15.).
Besonders der Serbe blieb nach der vergebenen Torchance auffällig und stellte die Hintermannschaft der Rossoblu ein ums andere Mal vor Probleme. Fast schon folgerichtig war es dann auch Kostic, der die leidgeplagten Fans der Bianconeri nach 24 Minuten jubeln ließ. Milik gewann im Mittelfeld einen Ball gegen Sansone - und auf einmal stand die sonst so gut organisierte Abwehr der Motta-Elf offen. Vlahovic konnte sich seine Anspieloption praktisch frei aussuchen und entschied sich für Kostic, der aus spitzem Winkel zur Führung traf und damit seinen ersten Treffer im Juve-Dress markierte.
Skorupski pariert stark - Szczesny beschäftigungslos
Serie, 8. Spieltag
Kurz darauf hatte Milik den zweiten Treffer auf dem Fuß, doch diesmal parierte Skorupski aus kurzer Distanz bärenstark auf der Linie (31.). Eigene Offensivaktionen ließ Bologna vermissen. Auch, weil Top-Stürmer Arnautovic von der Juve-Abwehr konsequent abgemeldet wurde. Bis zum ersten Gäste-Abschluss aufs Tor dauerte es 40 Minuten: de Silvestris Kopfball war jedoch keine wirkliche Prüfung für Szczesny.
Im zweiten Durchgang zeigten sich die Gäste dann doch etwas mutiger, kamen nach gut zehn Minuten tatsächlich zu einer ersten Druckphase und setzten sich zwischenzeitlich tief in der gegnerischen Hälfte fest. Doch das sollte ihnen zum Verhängnis werden.
Nach einer missglückten Ecke schalteten die Gastgeber pfeilschnell um, über Kostic landete der Ball bei McKennie, der mit seiner Flanke den völlig freistehenden Vlahovic fand. Der Serbe köpfte aus kurzer Distanz gegen Skorupskis Laufrichtung ins rechte Eck und erhöhte auf 2:0 (59.).
Milik macht den Deckel drauf
Gut zwei Minuten später kam es noch dicker: Nach einer Ecke herrschte Chaos in Bolognas Hintermannschaft. Milik bedankte sich und hämmerte den Ball von der Strafraumkante unter die Querlatte - ein Traumtor (62.). Bolognas Moral war damit endgültig gebrochen, die Alte Dame drängte auf den nächsten Treffer. Vlahovic (68., 72.) und Rabiot (70.) probierten es, Skorupski und der Pfosten verhinderten weitere Gegentreffer. So blieb es beim 3:0.
Die Bianconeri schonten in den Schlussminuten ihre Kräfte, schließlich wartet am Mittwoch beim Champions-League-Duell gegen das ebenfalls sieglose Maccabi Haifa (21 Uhr) schon die mögliche Vorentscheidung um das mögliche Weiterkommen , bevor am Samstag das Gastspiel bei Meister Milan ansteht (18 Uhr).
Bologna muss sich nach zwei Niederlagen in Folge wieder nach unten orientieren und kann bei einem Sieg von Hellas Verona gegen Udinese am Montag (20.45 Uhr) gar in die Abstiegszone fallen.