Bundesliga

SCF: Jeongs "großer Wert" und die Sache mit dem Haareraufen

Freiburgs Trainer Streich lobt seinen Angreifer

Jeongs "großer Wert" und die Sache mit dem Haareraufen

Woo-Yeong Jeong jubelt nach seinem Ausgleichstor gegen Leipzig.

Woo-Yeong Jeong jubelt nach seinem Ausgleichstor gegen Leipzig. imago images/Eibner

Ein bisschen Drama ist bei Woo-Yeong Jeong immer mit dabei - jedenfalls fußballerisch. Aus sieben Metern kam der Angreifer des SC Freiburg gegen RB Leipzig (1:1) am vergangenen Samstag frei zum Schuss - und semmelte den Ball um Millimeter vorbei. Eine Szene zum Kopfschütteln, die Jeong später mit dem Treffer zum Endergebnis wieder wettmachte. Es war das dritte Saisontor im siebten Startelfeinsatz, vergangene Saison kam der Südkoreaner ebenfalls auf sieben Spiele von Beginn an und nur ein Tor mehr (vier).

Eine positive Entwicklung, die sich Spieler und Verantwortliche erhofft hatten, die aber nicht abzusehen war. Denn Jeong ist zweifellos ein talentierter Offensivspieler, der zu ansehnlichen Dribblings, sehenswerten Fernschüssen und genialen Pässen fähig ist. Ebenso gehören bislang aber Schludrigkeiten, Unaufmerksamkeiten und gefährliche Abspielfehler zu seinen Auftritten dazu. Was SC-Coach Christian Streich Mitte August zu der Aussage verleitete, manchmal schnalze er mit der Zunge, manchmal raufe er sich ob Jeongs Fehlern die Haare.

Streichs Lobeshymne auf Jeong

"Er ist ein Spieler, der sich in allen Bereichen sehr für die Mannschaft einbringt", sagt Streich und setzt zu einer Eloge auf seinen Profi an: "Ich habe großen Respekt für Spieler, die auch in schwierigen Phasen einstehen, die da sind, die alles geben, nicht hadern und keine Schuldzuweisungen machen, die nicht in Frust verfallen und unüberlegt werden. Solche Spieler schätze ich sehr, weil ich weiß, dass sie einen großen Wert für uns haben."

Erneutes Haareraufen nicht ausgeschlossen

So wie der 22-Jährige, von dessen positiver Entwicklung Streich nicht überrascht sei. "Es kann auch sein, dass wir uns wieder die Haare raufen", gibt der Trainer schmunzelnd zu und spielt auf die Szene gegen Leipzig an, bei der sich das halbe Stadion an den Schopf griff: "Bei welchem Spieler ist das nicht so? Selbst Thomas Müller und Robert Lewandowski haben schon aus drei Metern vorbeigeschossen ..."

Jim Decker

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