2. Bundesliga

Nach dem Relegations-Hinspiel: Jahn Regensburg und 1860 München zwischen Frust und Freude

Relegation: Vorteil München nach dem Hinspiel

Jahn und 1860 zwischen Frust und Freude

"Enorm wichtiges Auswärtstor": 1860 Münchens Florian Neuhaus (M.) trifft zum 1:1 in Regensburg.

"Enorm wichtiges Auswärtstor": 1860 Münchens Florian Neuhaus (M.) trifft zum 1:1 in Regensburg. imago

Herrlich: "Einen Sieg hätten wir verdient"

"Klar sind wir enttäuscht", gestand Lais am "ARD"-Mikrofon. "Wir haben alles rausgehauen, 1860 das Leben schwer gemacht." Und das bereits mit dem Anpfiff, denn nur zwei Zeigerumdrehungen später führte der Jahn bereits mit 1:0: Lais köpfte eine Ecke aus fünf Metern in die Maschen (2.). "Jedes Tor fühlt sich geil an. Schade, dass es heute nur für einen Punkt gereicht hat", stellte der 26-Jährige, der sich in der Halbzeit zweimal übergeben musste, den Teamerfolg klar über seinen eigenen.

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Jahn Regensburg - Vereinsdaten
Jahn Regensburg

Gründungsdatum

04.10.1907

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Weiß-Rot

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TSV 1860 München - Vereinsdaten
TSV 1860 München

Gründungsdatum

17.05.1860

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Grün-Gold. Abteilungsfarben: Weiß-Blau

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Liendl

Liendl Michael

Für die Mannschaft ackerten bei Regensburg alle. Kein Zentimeter Rasen wurde kampflos hergegeben, viele Kilometer abgespult. Dabei wirkte der SSV gedankenschneller und selbstbewusster als der Zweitligist, spielte schnörkellos nach vorne und suchte den Abschluss aus allen Lagen. "Es war eine herausragende Leistung von unserer Mannschaft", lobte Jahn-Trainer Heiko Herrlich. "Wir haben uns nicht hinten reingestellt, haben attackiert, Fußball gespielt, Chancen erspielt und das Tor durch einen Standard gemacht. Einen Sieg hätten wir verdient."

Liendl: "Nur das Ergebnis zählt"

Relegation 2017

Das musste auch der TSV 1860 anerkennen. "Wir brauchen nicht um den heißen Brei herumreden: Wir haben heute definitiv kein gutes Spiel gemacht, nie wirklich zu unserem Spiel gefunden", gestand Münchens Kapitän Michael Liendl. "Unterm Strich ist es aber egal, das Ergebnis zählt und da war das Auswärtstor enorm wichtig." Dieses besorgte Sechzig-Urgestein Florian Neuhaus, seit 2007 bei den Giesingern, in der Schlussphase, als er am Elfmeterpunkt eine Flanke direkt abfasste und zum 1:1 traf (78.). Später parierte Torwart Stefan Ortega auch noch einen Foulelfmeter von Andreas Geipl (84.) und hielt den Punkt somit fest.

Rückspiel vor 60.000 Zuschauern

Durch die Auswärtstorregel haben die Löwen nun einen kleinen Vorteil - im Rückspiel würde ein 0:0 reichen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es 1860 seinen Fans antut, sich hintenrein zu stellen und auf 0:0 zu spielen", blickt Herrlich voraus und verspricht: "Wir werden versuchen, Fußball zu spielen und unsere Möglichkeiten zu nutzen. Noch ist alles möglich." Genauso sieht es auch Lais: "Sechzig kann mit diesem Punkt besser leben. Nichtsdestotrotz gibt es auch noch ein Rückspiel. Wenn wir so in München auftreten, dann ist noch einiges drin. Wir hauen auch da wieder alles raus und sind sehr zuversichtlich. Wir fahren mit breiter Brust nach München. Da ist alles drin."

Wir fahren mit breiter Brust nach München. Da ist alles drin.

Regensburgs Mittelfeldmann Marc Lais

Rund 60.000 Fans werden am Dienstag (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in der Allianz-Arena erwartet. "Wir haben schon in Magdeburg, Chemnitz und in Osnabrück gewonnen, da war auch eine große Kulisse, jetzt sind es halt ein paar mehr", gibt sich Herrlich ganz gelassen. "Sicher haben wir mehr Druck als Regensburg, wir haben mehr zu verlieren", weiß hingegen Liendl. "Wir müssen die Qualität, die wir haben, auf den Platz bringen."

Lacazette und Pongracic gesperrt

Diese war im Hinspiel allerdings nur selten zu erkennen. Die Löwen wirkten über weite Strecken ideenlos, leisteten sich immer wieder Fehlpässe im Aufbau und standen ungewöhnlich oft im Abseits. Dabei wuchs der Frust - mit teils schwerwiegenden Folgen: Mit Romuald Lacazette, der wegen Meckerns seine 5. Gelbe sah, und Marin Pongracic, der wegen wiederholtem Foulspiels Gelb-Rot vom Platz flog, werden zwei Stammkräfte im Rückspiel gesperrt fehlen. "Wir müssen am Dienstag nachlegen und es über die Bühne bringen", fordert Liendl.

cru