Am ausführenden Personal änderte Trainer Valerien Ismael aber gar nicht so viel: Mit Rechtsverteidiger Celustka und Flügelflitzer Candeias besetzte er die rechte Außenbahn neu, außerdem rückte Petrak in die Innenverteidigung. Neu war hingegen die taktische Ausrichtung der Franken: In der Grundordnung stand Nürnberg in einem 4-1-4-1-System (vorher: 4-4-2), nach der Balleroberung stellte der Club dann aber auf ein 4-3-3 um. "Wir haben an den richtigen Schrauben gedreht", befand Ismael, "eine Mannschaft wurde geboren."
Tatsächlich wirkte der FCN in der Offensive wesentlich flexibler als noch zu Saisonbeginn. Das nahm auch Bader wohlwollend zur Kenntnis: "Das Wichtigste für einen Absteiger ist es, schnell zu verstehen, wie die 2. Liga funktioniert, und am Freitag hat unsere Mannschaft in einem typischen Zweitligaspiel 4:0 gewonnen." Freilich wurde der deutliche Erfolg aber auch von den beiden Union-Platzverweisen für Dausch (Rot, 45.) und Trimmel (Gelb-Rot, 63.) begünstigt.
Bader: "Das ist das Verrückte an dieser Saison"
Eine positive Randnotiz ist zweifelsohne, dass die Neuzugänge Celustka (kicker-Note 3) und Candeias (ein Treffer, eine Vorlage, kicker-Note 2) sofort einschlugen. "Candeias hat bewiesen, dass er ein guter Fußballer ist, Mlapa und Koch die stark in der Kritik standen, haben getroffen. Und unserem Trainer Valerien Ismael tut dieser Sieg natürlich auch gut", so Bader, der "in den letzten beiden Tagen so gut geschlafen" hat, "wie seit Langem nicht mehr."
Und dabei sogar vom Aufstieg geträumt? "Eine solche Saison wird nicht im Sprint entschieden, du braucht seinen langen Atem. Wir wussten, dass es in der ersten Saisonphase noch etwas holpern würde, und unser Ziel war es, nicht zu weit hinter die oberen drei Plätze zurückzufallen. Das ist das Verrückte an dieser Saison: Jetzt sieht die Tabelle plötzlich gar nicht mehr so schlecht aus", sagt Bader. Am 15. September (20.15 Uhr, LIVE! bei kicker.de) kann der Club im Heimspiel gegen Düsseldorf beweisen, dass der Auftritt in Berlin keine Eintagsfliege war.