Mit dem Hamburger SV und dem FC Schalke 04 eröffneten zwei Traditionsvereine die 50. Zweitliga-Saison. Beide Mannschaften zeigten im ersten Durchgang, warum sie zu den Favoriten auf den Aufstieg zählen: Von Beginn an entwickelte sich eine attraktive Partie.
Der HSV hatte vor allem in der Defensive Verletzungssorgen. Coach Tim Walter änderte seine Startelf im Vergleich zum letzten Pflichtspiel, der 1:3-Niederlage im Rückspiel der Relegation, siebenmal. Unter anderem durften mit Ramos, Pherai, Öztunali und van der Brempt vier Neuzugänge beginnen. Trotz der Umstellungen kam der HSV gut in dieses Auftaktspiel, Glatzel sorgte für erste Akzente (5., 6.).
Glatzel trifft, Pherai vergibt kurz darauf
Schalkes Trainer Thomas Reis nahm im Vergleich zum 2:4 am letzten Bundesligaspieltag in Leipzig acht Änderungen vor, von den Neuzugängen begannen Schallenberg und Torwart Müller. Auch Karaman war neu in der Startelf - er sorgte für den ersten gefährlichen Abschluss der Königsblauen, den Heuer Fernandes parierte (15.).
2. Bundesliga, 1. Spieltag
Wenig später belohnten sich die Hamburger für den bis dahin starken Auftritt: Pherais Hereingabe drückte Glatzel über die Linie (17.). Der Vorlagengeber verpasste kurz darauf gar das 2:0, er scheiterte an Müller (18.).
Hamburgs Chancenwucher wird bestraft
Die Führung der bis dahin souveränen Hamburger machte ein 17-Jähriger zunichte: Ouedraogo, Debütant bei den Schalkern, ließ einem starken Haken einen platzierten Abschluss folgen - der Ausgleich (22.).
Geschockt zeigte sich der Hamburger SV keineswegs vom Gegentreffer: Mehrmals hatten die Rothosen die erneute Führung auf dem Fuß, Pherai (30.), Benes (33.), Öztunali (36.) und Heyer (42.) ließen teils beste Chancen aber ungenutzt.
Das Spiel hatte Tempo und Chancen - und noch vor dem Pausenpfiff einen dritten Treffer: Ouwejan stellte das Geschehen auf den Kopf und traf per Direktabnahme zum 2:1 aus Schalker Sicht (45.+1).
Furiose zweite Hälfte - Cissé sieht Gelb-Rot
Das Spektaktel der ersten Hälfte setzte sich nach dem Seitenwechsel fort: Glatzel vergab den Ausgleich - erneut rettete Müller (50.) -, Teroddes Treffer zählte wegen einer Abseitsposition nicht (53.). Das nächste Kapitel des wilden Spiels schrieb der HSV: Cissé hielt Glatzel im eigenen Strafraum, Benes traf vom Punkt zum 2:2 (56.).
Nicht nur vom Punkt, sondern auch aus vollem Lauf kann Benes Tore schießen: Die Nummer Acht des HSV traf nach einer gespielten Stunde und überwand Müller per Heber. Lange allerdings hielt die Führung der Hamburger nicht, denn Terodde traf nach schöner Vorlage von Schallenberg zum erneuten Ausgleich (66.).
Das Hin und Her setzte sich nicht bis zum Ende des Partie fort, denn ab der 71. Minute musste Schalke in Unterzahl agieren: Cissé sah nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte. In der Folge drückte der HSV auf die erneute Führung - nach mehreren ausgelassenen Chancen gelang sie: Glatzel legte sich den Ball an Müller vorbei und traf aus spitzem Winkel (90.+1). Dompé setzte mit der letzten Aktion den Schlusspunkt - er traf nach einem Konter ins leere Tor (90.+9).
Die Hamburger hatten insgesamt mehr vom Spiel und belohnten sich am Ende für ihrenn Aufwand. Schalke hingegen startet trotz dreier geschossener Tore mit einer Niederlage in die Zweitliga-Saison.
Für die Hamburger geht es am zweiten Spieltag nach Karlsruhe (6. August, 13.30 Uhr). Schalke empfängt bereits einen Tag zuvor am Samstagabend die Roten Teufel aus Kaiserslautern (20.30 Uhr).