Bundesliga

Hofmann über die Pfiffe gegen seine Person: "Ich habe das erwartet"

Deutscher Nationalspieler spricht von Unwahrheit

Hofmann über die Pfiffe gegen seine Person: "Ich habe das erwartet"

Bei seiner Auswechslung in der Schlussphase hat Jonas Hofmann nochmals Pfiffe vernehmen müssen.

Bei seiner Auswechslung in der Schlussphase hat Jonas Hofmann nochmals Pfiffe vernehmen müssen. IMAGO/Team 2

Die Zeit zwischen 2016 bis 2023 und unter anderem mit 184 Bundesliga-Spielen für Borussia Mönchengladbach samt 81 Scorerpunkten (41 Tore, 40 Vorlagen) kann und wird Jonas Hofmann nicht mehr vergessen. Das hat der in diesem Sommer zu Bayer 04 Leverkusen gewechselte Spieler am späten Samstagabend direkt nach dem souveränen 3:0 seiner Werkself im Borussia-Park klargestellt.

"Es war wunderschön, wieder durch die Katakomben zu laufen und viele bekannte Gesichter zu sehen", so der 31-Jährige beim Gespräch mit "Sky". Die alte und langjährige Wirkungsstätte wieder zu sehen und zu fühlen sei für ihn vor dem Aufwärmen "dann auch kurz emotional" gewesen, "das muss ich schon sagen".

Für Hofmann aber auch nur die richtige Art und Weise: "Es wäre nicht normal, wenn es nicht so geworden wäre. Da müsste ich mir dann selbst als Mensch Vorwürfe machen, weil siebeneinhalb, fast acht Jahre - das war schon eine besondere Zeit." Und die vergesse man eben nicht.

Hofmann vor dem Spiel für seine Gladbacher Zeit geehrt

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Wenig verwunderlich musste sich der Führungsspieler auch Pfiffe vom Anhang der Borussia gefallen lassen. Beim Betreten des Innenraums, bei der Ehrung für seine BMG-Zeit unter anderem durch Vizepräsident Rainer Bonhof, bei Ballkontakten und bei seiner späten Auswechslung waren diese Pfiffe zu hören - neben Applaus von anderen Teilen etwa bei der Ehrung.

Enttäuscht darüber wirkte Hofmann aber nicht. Vielmehr hatte er sich laut eigener Aussage auf Pfiffe gefasst gemacht. So kommentierte er das Ganze nüchtern und gestand diese Reaktion den Teilen der Fans auch zu: "Ich habe erwartet, dass da der eine oder andere Pfiff kommt. Und die Pfiffe, die kamen, die wurden vielleicht ein bisschen vom Wechsel beeinflusst - das muss ich schon sagen. Denn das hat nicht der Wahrheit entsprochen, was damals in den Medien rumging."

Zur Erinnerung: Begleitumstände des Wechsels damals waren gewesen, dass Hofmann bei der Elf vom Niederrhein im Wort gestanden und nach der Erfüllung der Anforderungen eines neuen Vertrags einen Rückzieher gemacht haben soll. Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus hatte damals offen seine Enttäuschung kundgetan: "Wir haben uns mit Jonas intensiv ausgetauscht und darum gekämpft, ihn bei Borussia zu halten. Die Gespräche waren sehr offen - und schlussendlich haben wir ein Angebot vorgelegt, das alle von Jonas aufgestellten Bedingungen erfüllt hat. Dass er sich dennoch dazu entschieden hat, die Ausstiegsklausel zu aktivieren, hinterlässt kein gutes Gefühl. Dennoch gilt es seine Entscheidung zu respektieren und Jonas für seinen Einsatz und seine Leistungen einen großen Dank auszusprechen."

Hofmann und "ein bisschen Kindergarten"

Etwas später auf einer Veranstaltung der "Rheinischen Post" hatte Virkus zudem gesagt: "Jonas hat uns zugesagt und einen Tag später wieder abgesagt."

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.

Jonas Hofmann

Die damals in den Medien gespielten Zitate hätten nun, so Hofmann eben an diesem Samstag, zur erwartbaren Reaktion des Gladbacher Anhangs geführt. Auf Nachfrage, wer die Reaktionen der Fans aus seiner Sicht beeinflusst habe, antwortete Hofmann abschließend noch: "Das wissen wir, glaube ich, alle, von wem das kam. Manchmal ist es wichtig, sich Gedanken zu machen - und vielleicht ist an dem Sprichwort auch etwas dran: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold." Er meinte offenbar Virkus ohne ihn eben beim Namen zu nennen.

Wenig später fand Hofmann dazu nochmals klare Worte und schimpfte: "Das ist alles völliger Quatsch. Ich habe niemals zugesagt. Das ist aber auch das letzte Mal, dass ich dazu etwas sage. Aber das war für mich auch ein bisschen Kindergarten, ehrlicherweise."

mag

Bilder zur Partie VfL Borussia Mönchengladbach gegen Bayer 04 Leverkusen