Bundesliga

1. FC Köln: Schultz' Erwartung an Kainz und ein Lob für Sprinter Maina

Der Kapitän spielte in dieser Saison bislang nur fünfmal durch

"Hoffentlich mehr Scorerpunkte": Schultz' Erwartung an Kainz und ein Lob für Sprinter Maina

Schnell am Ball: Linton Maina im Sprintduell mit Hoffenheims Bambasa Conté (links).

Schnell am Ball: Linton Maina im Sprintduell mit Hoffenheims Bambasa Conté (links). IMAGO/TSG 1899 Hoffenheim

Fünfzehnmal stand Linton Maina in dieser Saison in der Startelf des 1. FC Köln. Der 24 Jahre alte Offensivspieler darf sich zu Recht Stammspieler nennen. Oder durfte es zumindest: Zuletzt setzte ihn Trainer Timo Schultz dreimal auf die Bank und wechselte den flinken Außenspieler ein. "Es war sicherlich für Linton eine ungewohnte Situation, sich das Spiel von draußen anzuschauen", sagt Schultz und verteilt gleichzeitig verbales Zuckerbrot: "Aber er hat die richtige Reaktion gezeigt, gibt im Training Gas und ist ein absoluter Aktivposten."

Belebung und eine wichtige Vorarbeit durch Maina

So wie am vergangenen Sonntag beim 1:1 in Hoffenheim. Da hatte Maina den Freistoß herausgeholt, den Max Finkgräfe dann zum zwischenzeitlichen Führungstreffer verwandelt hatte. "Er hat auch in Hoffenheim für richtig viel Belebung gesorgt", sagt Schultz und lobt weiter: "Linton ist grundsätzlich eine Top-Alternative für die erste Elf. Wenn er gut drauf ist kann er jedem Gegner wehtun."

Die kommenden Kölner Aufgaben

Maina war in der 58. Minute für Kapitän Florian Kainz  ins Spiel gekommen. Der war zuvor unauffällig geblieben, hatte seine Rolle als freibeweglicher Künstler hinter Stürmer Jan Thielmann nicht so gut ausgefüllt wie etwa noch beim ersten Spiel des Jahres gegen Heidenheim (1:1).

"Kainzi hatten einen sehr guten Start in die Rückserie und Top-Leistungen gebracht", sagt Schultz über den 31 Jahre alten Angreifer. Der Coach erklärte aber auch, wieso es gegen die TSG für Kainz schwierig war, Akzente zu setzen: "Er lebt ein wenig davon, dass wir es als Mannschaft schaffen, organisierter ins letzte Drittel zu kommen, ihn in Szene zu setzen und zwischen den Linien anzuspielen. Da kann er seine Stärken am besten ausspielen. Das ist uns aber nicht oft genug gelungen."

Der Kapitän muss meistens als erster von Bord

Deshalb tauschte Schultz schon früh Kainz gegen Maina aus. Und entschied sich für Tempo statt Spielkunst. Ein Szenario, das dem Österreicher bestens vertraut ist: Er stand zwar in allen 21 Bundesligaspielen auf dem Platz, spielte aber nur fünfmal die komplette Dauer durch. Der Kapitän muss beim 1. FC Köln inzwischen meistens als einer der ersten von Bord gehen.

Mit den Auftritten und den Trainingsleistungen von Kainz ist Schultz zufrieden, sagt er. Aber dass drei Tore - alle vom Elfmeterpunkt - und nur eine Vorlage in dieser Saison noch etwas dürftig für eine Offensiv-Stammkraft sind, dürfte Spieler und Trainer bewusst sein. Schultz glaubt daran, dass der Knoten platzt: "Er wird viele gute Situationen haben - und hoffentlich auch mehr Scorerpunkte."

Droht dem Routinier (kicker-Notenschnitt 3,98) gegen seinen Ex-Verein Werder Bremen nun die Bank, weil stattdessen Maina (Notenschnitt 4,18) am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) aufläuft? "Es ist ein Abwägungsprozess: Was passt am besten zu Bremen? Wen bringen wir auf den Platz? Wer kann uns auch hintenraus nochmal einen Push geben?", erklärt Schultz seine Denkweise. Was am Ende erst mal wieder für Kainz sprechen könnte. Das mit dem Push hatte ja gegen Hoffenheim ganz gut funktioniert.

Jim Decker

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