Bundesliga

Hoffenheim verbucht einsamen Altersrekord

Startelf in Heidenheim im Schnitt fast 30 Jahre

Hoffenheim verbucht einsamen Altersrekord

Sorgte mit seinen jugendlichen Wechseln für mehr Elan in Heidenheim: Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo.

Sorgte mit seinen jugendlichen Wechseln für mehr Elan in Heidenheim: Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo. IMAGO/Passion2Press

Die Einwechslung von Robert Skov (27) für Marius Bülter (30) am vergangenen Spieltag brachte nur marginale Veränderungen mit sich. Im Spiel wie im Altersdurchschnitt der TSG, die in Heidenheim gewissermaßen mit einem "Altherren-Team" angetreten war.

Die Hoffenheimer Startelf erreichte beim spät errungenen 3:2 im Schnitt enorme 29,69 Jahre und war damit die - mit Abstand - älteste in der Bundesligageschichte der Kraichgauer. Mit dem 23-jährigen Ozan Kabak stand gerade mal ein einziger TSG-Profi unter 28 Jahren auf dem Platz.

Umringt von Routiniers: Oliver Baumann (33), John Anthony Brooks (30), Kevin Akpoguma (28), Florian Grillitsch (28), Grischa Prömel (28), Pavel Kaderabek (31), Ihlas Bebou (29), Andrej Kramaric (32), Wout Weghorst (31) und eben Bülter (30). Damit übertraf Hoffenheim seinen bisherigen Rekord um fast ein Jahr: Am 32. Spieltag der Vorsaison (1:2 in Wolfsburg) hatte das Durchschnittsalter beim Anpfiff 28,91 Jahre betragen.

Spiel gedreht dank jugendlichem Elan

Auch die zweite Einwechslung am vergangenen Samstag trug nicht zur Verjüngung bei, als Kevin Vogt (31) Brooks ablöste. Aber dann. Mit Finn Ole Becker (23), Maximilian Beier (20) und wenig später mit Tom Bischof (18) hatte TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo den schließlich entscheidenden jugendlichen Elan eingewechselt, und Hoffenheim drehte den 0:2-Rückstand in weniger als einer Viertelstunde in einen 3:2-Erfolg. Dank Bischofs Flanke und Beiers Treffer zum 1:2, Beckers Pfostenschuss vor dem 2:2 und Beiers Elfmeteraktion vor dem 3:2.

Ich habe mehrfach gezeigt, dass ich unabhängig von Namen auf Leistung setze, dabei bleibe ich.

Pellegrino Matarazzo

Beste Eigenwerbung für einen Startplatz am Samstag gegen Wolfsburg? "Natürlich hat sich der eine oder andere für die Startelf angeboten", versichert Matarazzo, "und ich habe mehrfach gezeigt, dass ich unabhängig von Namen auf Leistung setze, dabei bleibe ich. Wir haben einen guten Kader, der bereit ist anzugreifen, die Besten stehen auf dem Platz."

Bundesliga, 3. Spieltag

Allerdings wird die Luft etwa für Eigengewächs Beier mit der jüngsten Verpflichtung von Mergim Berisha aus Augsburg wieder dünner. Und sollte auch Anton Stach final aus Mainz dazustoßen - auch wenn es vom FSV hieß, der Deal sei geplatzt -, engt das automatisch auch wieder die Bewegungsfreiheit von Bischof, Becker oder dem gerade wieder genesenen Umut Tohumcu (19) ein. Letztlich aber alles eine Frage der Qualität und der Form. "Wenn Spieler dazukommen, herrscht Konkurrenzkampf, und wer besser ist, wird spielen", so lautet Matarazzos Credo.

Gegen Wolfsburg am Samstag stellt sich dennoch die Frage, wie alt Hoffenheim diesmal sein und aussehen wird.

Michael Pfeifer, usc