Bundesliga

TSG 1899 Hoffenheim: Dennis Geiger muss seine "Haltung" ändern

Die Hintergründe der leidigen Verletzung

Hoffenheim: Geiger muss seine "Haltung" ändern

Er wird immer und immer wieder von Rückschlägen zurückgeworfen: Dennis Geiger.

Er wird immer und immer wieder von Rückschlägen zurückgeworfen: Dennis Geiger. imago images

Endlich mal eine Saison ohne größere Verletzungen hatte sich Geiger gewünscht nach den kleineren und größeren Blessuren, die ihn in den letzten Jahren immer wieder zurückgeworfen hatten. Doch für den 22-Jährigen setzen sich die Rückschläge weiter fort und bremsen die Entwicklung des U-21-Nationalspielers.

Dabei ließ sich die Spielzeit gut an. In den ersten sechs Saisonspielen stand Geiger immer in der Hoffenheimer Startelf. Bis ihn im Heimspiel gegen Union Berlin (1:3) wieder das Verletzungspech einholte. Gleich zu Beginn des Spiels war ihm ein Berliner unglücklich auf die Hand getreten, nach einer guten Stunde musste Geiger raus, aber die Schmerzen blieben. Die Blessur stellte sich als Mittelhandbruch heraus. Die nächste Zwangspause. Die dank Länderspielpause und einer schützenden Manschette nur ein Ligaspiel dauerte, im übernächsten Ligaspiel gegen Stuttgart (3:3) war Geiger wieder in der ersten Elf.

Doch im folgenden Spiel in Mainz (1:1) handelte sich Geiger mit einem taktischen Foul der rüderen Art Rot und eine Sperre für drei Partien ein. Wieder raus. Spielpraxis holte sich das Eigengewächs dennoch in der Europa League und in der U 21.

Das erste Ligaspiel nach der Sperre in Gladbach war für Geiger allerdings schon nach 45 Minuten wieder beendet. Der aggressive Zweikämpfer hatte es übertrieben, einen unnötigen Elfmeter verursacht, sich zudem später noch eine Verwarnung eingehandelt und wurde ausgewechselt.

Alte Schwachstelle: die Oberschenkelrückseite

Doch auch im folgenden Pokalspiel gegen Fürth und zuletzt gegen Freiburg fehlte Geiger im Hoffenheimer Aufgebot. Nun hat sich eine alte Schwachstelle wieder gemeldet: die Oberschenkelrückseite. Dort hatte sich Geiger vor gut zwei Jahren einen Muskelbündelriss und Sehnenanriss zugezogen. Eine schwere Verletzung, die damals einige Wochen später erneut aufgebrochen war und das Talent ein Jahr seiner Karriere kostete. Diesmal ist nicht exakt dieselbe Stelle betroffen, dem Vernehmen nach ist die mittlerweile gestärkte Muskulatur intakt, nur die Sehne etwas oberhalb der einstigen Teilruptur gedehnt, wie spezielle Untersuchungen in München ergaben.

Dennoch sind Spieler und Klub vorsichtig, schließlich könnte ein erneuter Riss schlimme Folgen haben. Deswegen wird auch das Jahr 2021 für Geiger mit einer längeren Pause beginnen, im Laufe dieser Woche stehen weitere Nachuntersuchungen an. Langfristig muss er wohl seine Körperhaltung leicht verändern, um den Muskeltonus zu senken. Offenkundig fällt er zu sehr ins Hohlkreuz und setzt damit die anfällige Partie im Oberschenkel mehr unter Spannung als notwendig und zuträglich. Für die kontinuierliche Weiterentwicklung dieses immer noch jungen Spielers ist das alles freilich wenig förderlich.

Michael Pfeifer

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