Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann stellte seine Startelf im Vergleich zur 2:3-Pleite beim SC Freiburg viermal um: Für Kaderabek, Nordtveit, Rupp und Hack spielten Posch (Ligadebüt), Demirbay, Amiri und Uth.
Augsburgs Trainer Manuel Baum setzte gegenüber der 1:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund auf Danso und Koo anstelle von Khedira (Folgen einer Bauchmuskelzerrung) und Gregoritsch.
Guter Hoffenheimer Beginn im Kraichgau. Wagners Treffer zählte wegen Abseits richtigerweise nicht (5.), erneut nach Linksflanke von Zuber verpasste der Mittelstürmer im Zentrum (6.).
Danach wurde es zunehmend zäher - was auch an guten Augsburgern lag, die immer wieder erfolgreich die Versuche der TSG, Tempo aufzunehmen, unterbanden. Zudem wartete der FCA gegen eine nicht immer sichere Defensive der TSG das eine oder andere Mal gar mit frühem Pressing auf, was den Hausherren gar nicht schmeckte.
Das Spiel von 1899 krankte an vielen Ungenauigkeiten und Missverständnissen, bissige wie aggressive Fuggerstädter beschäftigten die Nagelsmann-Elf mehr, als ihnen lieb war. Die fortwährenden Versuche der Kraichgauer, den Weg in die Spitze zu finden, prallten immer wieder an gut geordneten Gästen ab, die die Räume extrem gut verdichteten.
Finnbogasons Pfostenknaller
Strafraumszenen hatten in dem von viel Taktik geprägten Duell Seltenheitswert, Torszenen blieben absolute Mangelware (Ausnahme: Hinteregger, 19.). Vor allem von der sehr offensiven aufgestellten TSG hatte man viel Angriffspower erwartet. Doch je länger die erste Hälfte dauerte, desto mehr sah sich die Nagelsmann-Elf ausgebremst und umso selbstbewusster wurde Augsburg. Finnbogason vergab DIE Chance des ersten Durchgangs - aus fünf Metern scheiterte der Isländer nach Caiubys starker Vorarbeit am linken Pfosten (39.).
Zwei nennenswerte Szenen gab es dann vor der Pause noch: Caiuby traf nur das Außennetz (41.), ehe sich Hoffenheim nach langer Zeit durch Uths Kopfballaufsetzer zu Wort meldete (44.).
Bundesliga, 8. Spieltag
Auch in Hälfte zwei startete die TSG gut. Kramaric prüfte Hitz, der zur Ecke lenkte. Die flog noch in derselben Minute auf den Fuß von Hübner, dessen Volleyabnahme im Fünfer über den Balken flog - dicke Chance (48.).
Hübner im zweiten Anlauf
Wenig später konnte sich der Verteidiger doch freuen: Nach einem Tohuwabohu in Augsburgs Strafraum nutzte der 28-Jährige die Unordnung in der Defensive der Gäste und nickte entschlossen zur Führung ein (52.).
Das 1:0 tat den Kraichgauern gut. Die Zweikampfführung war entschlossener, der Ball lief nun viel besser und das Angriffsspiel kam zielstrebiger wie temporeicher daher. Allerdings vergaß der Europa-League-Teilnehmer nachzulegen. Weder Wagner (53.) noch Zuber (63.) und auch nicht Kramaric (67.) wussten mit ihren Gelegenheiten etwas anzufangen - und auch ein Drei-gegen-zwei-Überzahlspiel in aussichtsreicher Strafraumposition nicht auszunutzen.
Joker Gregoritsch sticht
Weil auch erneut Wagner (70.) und Kramaric (Freistoß, 73.) das Zielwasser fehlte, stand es wie aus dem Nichts 1:1: Gregoritsch, für Finnbogason gekommen (62.), nahm einen Pass von Max klasse an und mit, sein Linksschuss aus 14 Metern schlug trocken rechts unten ein (75.).
Uths Traum-, Vogts Eigentor
Die zweite Hälfte entschädigte für die erste. Erst recht, weil Uth nach Grillitsch-Vorlage per Traumtor in den Winkel für die erneute, sehenswerte Führung der Gastgeber sorgte (85.). Und auch, weil der FCA sich davon nicht unterkriegen ließ: Moravek fand Gouweleeuw halblinks im Strafraum, dessen Flanke auf Fünferhöhe prallte von Vogts Körper ins eigene Tor - der Schlusspunkt (89.).
Für Hoffenheim, dass seine positive Serie gegen den FCA fortsetzte (jetzt 3/4/0), wird es bereits am Donnerstagabend (21.05 Uhr) wieder ernst, wenn es in der Europa League gegen Basaksehir geht. Augsburg empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Hannover 96.