Hannovers Trainer André Breitenreiter tauschte nach der 1:2-Niederlage gegen Mönchengladbach zweimal: Hübner und Füllkrug rückten für Bebou und Klaus (beide Bank) in die Startelf.
Frankfurts Coach Niko Kovac musste nach dem 2:1-Sieg über den VfB Stuttgart dreimal umstellen: Falette (rotgesperrt), de Guzman (Oberschenkelprobleme) und Stendera (Erkältung) konnten nicht mitwirken. Für sie begannen Russ, Hasebe und Wolf.
Haller lupft ihn rein
Die Anfangsphase verlief recht ruhig, beide Teams standen defensiv erwartet sicher. Aber nach zehn Minuten eroberten die Frankfurter im Mittelfeld den Ball und dann ging es schnell: Wolf schickte Haller, der das Leder gekonnt über Tschauner ins Tor lupfte. Es war das erste Gegentor der 96er in der ersten Hälfte in dieser Saison und der erste Gegentreffer vor heimischer Kulisse seit dem 25. Februar beim 2:2 gegen Bielefeld. Das war natürlich ein perfekter Start für die Gäste, die fortan auf Konter lauern konnten. Hannover war um Spielkontrolle bemüht, tat sich aber schwer, Lösungen gegen die gut stehende hessische Defensive zu finden. Karaman verzog deutlich (16.), Sanés Kopfball war schon knapper (23.) und Harnik schloss übereilt mit der Pike ab (26.).
Sané steigt hoch und trifft
Bundesliga, 8. Spieltag
Die Eintracht hatte immer mal wieder Räume, zum Umschalten. Aber die Konter wurden nicht mit der letzten Konsequenz zu Ende gespielt, Wolf verzog klar (33.) und Rebics geblockter Schuss blieb ebenfalls harmlos (34.). Aus dem Spiel heraus ging für 96 nicht viel, so musste ein Standard den Ausgleich bringen: Schwegler fand Sané, der stieg am höchsten und nickte ein (36.). Genau jene Standards hatten die Niedersachsen unter der Woche trainiert, nun gab es den Lohn. Der Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt auch verdient. Harnik hätte beinahe die Partie gedreht, sein Abschluss - erneut mit der Pike - ging allerdings rechts am Kasten vorbei (42.).
Die Frankfurter kamen besser aus der Kabine und gingen gleich vorne drauf. Viel ging über Wolf, der sich den Ball einmal selbst vorlegte und Tschauner zu einer Glanztat zwang (49.). Von Hannover kam zu Beginn der Hälfte fast nichts, die Hessen standen defensiv sehr stabil. Die Eintracht eroberte immer wieder durch ein gutes Angriffspressing in der gegnerischen Hälfte den Ball. Boateng (60.) und Gacinovic (62.) versuchten es aus der Distanz und verzogen deutlich.
Rebic belohnt die Eintracht
Die Gäste hatten nach der Pause die Partie im Griff, strahlten aber auch nicht die ganz große Torgefahr aus. Im Gegensatz zu 96 kamen sie aber zu Abschlüssen: Willems verzog jedoch klar (70.). Die Offensive der Niedersachsen fand nach dem Seitenwechsel quasi nicht statt. Gegen Ende der Begegnung ging zunächst keines der Teams das ganz große Risiko, beide Mannschaften schienen mit dem Remis nicht unzufrieden zu sein.
Aber in der Endphase überschlugen sich die Ereignisse: Sané verzog mit dem ersten Abschluss der 96er nach der Pause knapp (84.) und der eingewechselte Jonathas schob den Ball freistehend rechts im Strafraum genau in die Arme von Hradecky (87.). Aber auch die Frankfurter hat noch einen Pfeil im Köcher: Hradeckys langen Ball legte Haller ab für Rebic, der satt aus gut 22 Metern ins linke Eck traf (90.). In den drei Minuten Nachspielzeit versuchten die Hausherren alles, kamen aber nicht mehr zum Ausgleich. Sie blieb es beim knappen, aber nicht unverdienten Auswärtssieg der Hessen.
Für Hannover 96, das nun zweimal in Folge ein spätes 1:2 kassierte und die erste Niederlage in diesem Jahr in der HDI Arena hinnehmen musste, geht es am Samstag (15.30 Uhr) mit einem Gastspiel in Augsburg weiter. Frankfurt empfängt ebenfalls um 15.30 Uhr Borussia Dortmund.