Bundesliga

Hlozek und Schick treffen: Balsam für die tschechischen Seelen

Beide Angreifer beenden ihre Durststrecken in der Bundesliga

Hlozek und Schick treffen: Balsam für die tschechischen Seelen

In Feierlaune: Adam Hlozek (li.) und Patrick Schick (re.)  mit Torwart Lukas Hradecky.

In Feierlaune: Adam Hlozek (li.) und Patrick Schick (re.)  mit Torwart Lukas Hradecky. IMAGO/Eibner

Vor elf Tagen war das Jahr 2024 für Patrik Schick noch eines zum Vergessen. In den ersten neun Pflichtspielen für Bayer 04 war dem Mittelstürmer kein einziger Treffer geglückt. Und, was für den tschechischen Torjäger noch viel schlimmer war: Nachdem er beim Re-Start in Augsburg (1:0) wenigstens noch ein paar gute Torchancen hatte, so boten sich dem 28-Jährigen danach nur selten klare Einschussmöglichkeiten.

Schick steckte nach über einjähriger Verletzungspause körperlich und aufgrund seiner Torflaute später auch mental im Tief. Doch innerhalb von vier Spielen hat sich die Stimmungslage beim Mittelstürmer komplett gedreht: ein Treffer beim 2:2 in der Europa League bei Qarabag Agdam, ein Doppelpack beim 3:2-Sieg im Rückspiel am Donnerstag und jetzt, drei Tage später beim 3:2-Erfolg in Freiburg am Sonntag auch noch sein erster Bundesligatreffer in diesem Kalenderjahr.

Dementsprechend gelöst zeigte sich der Angreifer nach seiner Direktabnahme und dem 3:2-Erfolg. "Natürlich bin ich glücklich, auch mit diesem Tor. Jeremy hat mich sehr gut gefunden", lobte Schick Flankengeber Frimpong, um dann einzugestehen: "Wenn ich ehrlich bin, war das auch ein bisschen Glück. Der Ball, ist ein bisschen vorher aufgesprungen. Ich hätte es nicht besser machen können."

Ein Torerfolg, der den Angreifer sichtbar aufblühen ließ. "Es war ein super Tor von Patrik. Aber auch danach hat er Präsenz vorne gehabt. Er kommt immer besser in Schwung. Er hat immer mehr Spielrhythmus", stellte Geschäftsführer Simon Rolfes zufrieden fest, "meine Meinung ändert sich nicht, dass er ein absoluter Topstürmer in der Bundesliga ist." Der jetzt vor dem intensiven Saison-Endspurt rechtzeitig in Schwung kommt.

Das Timing könnte kaum besser sein, steht Bayer doch nach der Länderspielpause vor drei englischen Wochen am Stück mit sieben Partien innerhalb von 23 Tagen. Mit dem dann erhofften Comeback von Victor Boniface (nach Adduktorenoperation) und dem gerade aufblühenden Schick stünden Xabi Alonso ("Wir haben einen brutalen April") dann zwei Top-Mittelstürmer zur Verfügung, um erfolgreich durch diesen Monat zu rotieren.

Und auch Schicks Landsmann Adam Hlozek beendete seine Durststrecke. In Freiburg überraschend in die Startelf gerutscht, traf er per Abstauber. Auch an der Entstehung des ersten und des dritten Treffers war der Halbstürmer beteiligt, für den es erst der zweite Startelfeinsatz (zuvor beim 2:0 in Darmstadt) in diesem Kalenderjahr war. Zuletzt hatte Hlozek beim 5:1 gegen Darmstadt am 3. Spieltag für Bayer 04 in der Bundesliga getroffen.

Rolfes-Lob für Hlozek

Wie bei Schick, so merkte man auch beim 21-Jährigen, wie sein Erfolgserlebnis als Balsam für die geschundene tschechische Seele wirkte. "Adam hat es gut gemacht, war schon in der ersten Hälfte gut im Spiel, hat das erste Tor gut vorbereitet mit seinem Seitenwechsel, war in der zweiten Hälfte sehr präsent", urteilte Rolfes, der weiß, dass es gerade in der letzten Saisonphase auf die Akteure aus der zweiten Reihe wie eben Hlozek ankommen wird, wenn Bayer den Tanz auf allen drei Hochzeiten (Liga, Pokal, Europa League) erfolgreich gestalten möchte.

"Wir sind sehr happy darüber, dass schon in den letzten Wochen Spieler, die reingekommen sind, Spiele entschieden haben oder einen sehr positiven Einfluss aufs Spiel hatten", erklärt der 42-Jährige. Sowohl Hlozek als auch Schick haben in Freiburg das nötige Selbstvertrauen gesammelt, um im Endspurt ihre jeweilige Rolle gut auszufüllen.

Stephan von Nocks

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