Bielefelds Abwehr um Rückkehrer André Mijatovic stand lange gut, was auch Patrick Ebert erkennen musste. dpa
Herthas Coach Lucien Favre baute nach dem 3:1-Erfolg in Stuttgart auf exakt die gleiche Startelf. Auch die unter der Woche angeschlagenen Lustenberger (Schienbeinprellung) und Kacar (Wadenverhärtung) konnten auflaufen.
Auf Seiten der Gäste aus Bielefeld änderte Trainer Michael Frontzeck sein Team gegenüber der 1:2-Niederlage in Frankfurt auf drei Positionen. Gelbgesperrt fehlten Kauf und Böhme, Kirch musste zunächst auf die Bank. Dafür kam erstmals nach seinem Faserriss Mijatovic wieder in der Innenverteidigung zum Zug. Nkosi und Kamper sollten Schwung in die Offensive bringen.
20. Spieltag
Kreativität und Tempo waren im Olympiastadion im ersten Durchgang kaum zu sehen. Die Bielefelder sorgten sich gemäß der Vorgabe ihres Trainers vor allem um die Sicherung des eigenen Tores. Und sie taten dies sehr erfolgreich. Das lag allerdings auch daran, dass Hertha BSC viel zu langsam, uninspiriert und ungenau agierte, um die Ostwestfalen aus dem Konzept zu bringen. Die Enge im Mittelfeld und viele leichte Fehler auf beiden sorgten so für ein insgesamt zerfahrenes Spiel.
Die Minuten verstrichen, ohne dass die Schlussleute einmal ernsthaft in Bedrängnis gebracht wurden. Die meiste Torgefahr beschwor bezeichnenderweise eine verunglückte Aktion von Schuler herauf. Der DSC-Außenverteidiger verzog eine Flanke, Drobny schaute nur hinterher. Der Ball senkte sich letztlich auf die Latte des Berliner Gehäuses (29.).
Wer in der zweiten Hälfte auf mehr spielerische Klasse und Torszenen gehofft hatte, sah sich getäuscht. Unverändert taten sich beide Mannschaften sehr schwer. Eine hohe Fehlpassquote machte flüssiges Kombinationsspiel auf beiden Seiten unmöglich.
Entsprechend wenig tat sich weiterhin vor beiden Toren. Nur ein Mal schafften es die Hausherren, sich eine gute Einschussmöglichkeit zu erarbeiten: Chahed bediente den im Strafraum lauernden Raffael, der sich schnell drehte und abschloss. Doch Keeper Hain war auf dem Posten und machte diese beste Chance der Hauptstädter zunichte (61.). Diese Szene war aber keine Wende zum Besseren. Weiterhin blieb die Begegnung zerfahren und trudelte ereignisarm ihrem Ende entgegen.
Doch ein einziger Patzer in der Defensive kostete Bielefeld den ersten Punktgewinn unter Michael Frontzeck. Die Arminen-Defensive brachte einen weiten Einwurf nicht aus der Gefahrenzone, Marx köpfte bei seinem Klärungsversuch direkt vor die Füße von Raffael, der reaktionsschnell aus sechs Metern einschoss. Torwart Hain war machtlos und die Partie mit diesem Paukenschlag beendet.
Berlin reist am kommenden Samstag nach Wolfsburg, die Arminia erwartet den MSV Duisburg zum Kellerduell.