Heidenheims Coach Frank Schmidt änderte seine Startformation im Vergleich zum 4:3-Erfolg in Duisburg nur auf einer Position: Für Multhaup (muskuläre Probleme) begann Schnatterer auf der Zehn.
Ingolstadts Trainer Tomas Oral vertraute hingegen derselben Elf, die zuletzt souveränen mit 3:0 zu Hause gegen Darmstadt 98 gewonnen hatte.
Elf Minuten dauerte es, ehe der Ball das erste Mal im Ingolstädter Tor lag, nachdem die Anfangsphase von einigen Fouls und Fehlpässen geprägt war: Glatzel legte im Strafraum quer auf Andrich, der aus kurzer Distanz den Ball über die Linie drückte. Zuvor stand Andrich jedoch im Abseits, daher zählte der Treffer nicht.
Nach 20 Minuten meldete sich der FCI erstmals in der Offensive, doch Lezcano scheiterte nach einem Kittel-Freistoß aus zwei Metern an Müller. Sieben Zeigerumdrehungen später klingelte es dann wieder im Kasten der Schanzer - und diesmal zählte das Tor: Erst scheiterte Glatzel nach einer Flanke von Theuerkauf an Tschauner, der Abpraller landete jedoch im Rücken von Mainka, der kunstvoll per Hacke die Führung für den FCH erzielte.
2. Liga, 34. Spieltag
Andrich legt nach
Heidenheim ließ in der Folge nicht nach - und das zweite Tor wenig später folgen: Schnatterer steckte durch auf den enteilten Andrich, der Tschauner im Eins-gegen-eins keine Chance ließ und flach ins rechte untere Eck vollendete (32.). Ingolstadt zeigte sich durch den Doppelschlag eingeschüchtert und kreierte kaum mehr etwas nach vorne. Der FCH hingegen kämpfte um jeden Ball und hatte Lust, weiter offensiv zu spielen. Passieren sollte aber vorerst nichts mehr, daher ging es mit dem 2:0 in die Kabinen.
Ingolstadt begann den zweiten Durchgang mit Pledl statt Kerschbaumer und agierte nun etwas aggressiver, was sich nach 53 Minuten fast erstmals bezahlt machte: Pledl fand mit einer Flanke von links in der Mitte Lezcano, der per Kopf Müller zu einer Glanzparade zwang. Sechs Minuten später war Müller nach einem Schlenzer von Kittel dann aber machtlos, die Kugel schlug unten rechts im Heidenheimer Kasten zum Anschlusstreffer ein.
Gaus gleicht aus
Die Gäste blieben weiter dran, hatten zwischenzeitlich aber Glück, dass Glatzel es verpasste, die vorläufige Entscheidung zu erzielen (67.). Aus Sicht der Gastgeber rächte sich das in der 76. Minute: Gaus hatte aus halblinker Position zu viel Platz zum Schießen, Mainka fälschte ab und ließ Müller somit keine Abwehrchance.
Heidenheim schüttelte sich kurz - und ging durch Feick nach einer Ecke wieder in Führung (82.). Ingolstadt warf nun alles nach vorne, doch wurde dafür nicht belohnt und sogar mit dem vierten Gegentreffer bestraft: Dovedan legte am Strafraum quer zu Leipertz, der seine ehemaligen Mitspieler endgültig in die Relegation schoss. Der Frust bei den Schanzern war spürbar, es kam immer wieder zu Rudelbildungen. Im Anschluss eines Luftzweikampfes verlor Glatzel dann aber die Beherrschung und stoß Sahin zu Boden, was die Rote Karte zur Folge hatte (90 + 3.).
Spielerisch passierte nichts mehr und somit konnte Heidenheim die beste Zweitligasaison der Vereinsgeschichte vergolden (Platz fünf, 55 Punkte). Ingolstadt hingegen verpasste es, direkt die Klasse zu halten und muss nun gegen Wehen Wiesbaden (24., 28. Mai) in der Relegation antreten.