Regensburgs Coach Beierlorzer wechselte gegenüber dem 5:3 in Köln einmal: Fein übernahm Geipls Platz in der Mittelfeldzentrale.
Sandhausens Trainer Uwe Koschinat tauschte im Vergleich zum 0:3 gegen Bielefeld zweimal: Zenga und Förster begannen für Linsmayer und Daghfous.
Blackout in der Jahn-Defensive
Bei bestem Fußballwetter erwischten die Sandhäuser einen Traumstart in die Partie. Die Baden-Württemberger, die mit viel Leidenschaft und Einsatz in das Saisonfinale gingen, lagen bereits nach fünf Minuten in Führung. Allerdings profitierten sie auch vom Tiefschlaf der Regensburger Hintermannschaft: Nach einem weiten Abschlag von SVS-Schlussmann Schuhen ließ sich Nachreiner aufreizend viel Zeit beim Klärungsversuch. Behrens funkte dazwischen und lupfte die Kugel aus zehn Metern eiskalt über den geschlagenen Pentke (5.). Der Jahn zeigte sich in der Folge wenig beeindruckt und suchte mutig den Weg nach vorne.
Jedoch bissen sich die Oberpfälzer, die im Mittelfeld klare Feldvorteile hatten und die deutlich größeren Spielanteile für sich verzeichnen konnten, regelrecht die Zähne an Sandhausens Defensive aus. So benötigte die Beierlorzer-Elf bis zur 28. Minute, bis sie erstmals für Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgen konnte: Fein hatte Al Ghaddioui mit einem feinen Pass in die Schnittstelle in Szene gesetzt, der Schuss des Deutsch-Marrokkaners verfehlte das Ziel dann aber um einige Meter.
Koschinats Einsatz wirkt nicht
2. Liga, 34. Spieltag
Als ob er das Unheil kommen sah, versuchte SVS-Coach Koschinat unter großem Körpereinsatz vom Spielfeldrand auf sein Team einzuwirken. Vergebenlich: Der SVS zog sich nach der Führung weit in die eigene Hälfte zurück und sollte dafür noch vor dem Seitenwechsel die Quittung bekommen: Grüttner verlängerte den langen Ball per Kopf, Zhirov schlug über die Kugel und Al Ghaddioui versenkte aus 15 Metern zentraler Position zum Ausgleich (42.). Somit ging es beim Stand von 1:1 in die Katakomben.
Der zweite Durchgang startete wie der erste aufgehört hatte. Der Jahn blieb das aktivere und zielstrebigere Team und kam nun durch sein intensives Gegenpressing immer wieder zu gefährlichen Umschaltsituationen: Adamyan (49.), Al Ghaddioui (50.) und wiederum Adamyan (51.) waren aber entweder zu unpräzise oder fanden in Sandhausen-Keeper Schuhen ihren Meister.
Al Ghaddioui schnürt den Doppelpack
Besser machte es der auffällige Al Ghaddioui neun Zeigerumdrehungen später: Grüttner bekam auf der rechten Außenbahn nur Begleitschutz gewährt, dies nutzte Regensburgs Spielführer für eine butterweiche Flanke auf den zweiten Pfosten. Dort war der körperlich überlegende Al Ghaddioui nicht mehr aufzuhalten. Der Kopfball des hochaufgeschossenen Stürmers zappelte zum umjubelten 2:1 im Netz (60.).
Im weiteren Verlauf hielten sich die Teams eher mit kleineren Nickligkeiten - Beierlorzer musste nach lautstarker Beschwerde auf die Tribüne (62.) - als mit Fußballspielen auf. Sandhausen, das aufgrund Ingolstadts zwischenzeitlichem 2:2 in Heidenheim, um den Klassenerhalt zittern musste, war der Wille nicht abzusprechen. Vor dem gegnerischen Tor konnte die Koschinat-Elf aber kaum für gefährliche Momente sorgen.
Zeit für die großen Emotionen

Verlässt Regensburg nach vier Jahren: Torhüter Philipp Penkte. imago images
Dennoch sollte es kurz vor Schluss doch noch einmal zu einem emotionalen Ausbruch auf der Gäste-Tribüne kommen: Behrens hatte sich nach einer scharf getretenen Ecke in Position gebracht und das runde Leder per Kopf wuchtig im Ziel versenkt (86.). In den letzten Minuten waren dann die großen Gefühle angesagt: Unter tosendem Applaus verließ Jahn-Keeper Pentke, der in seinen vier Jahren in Regensburg den Durchmarsch von der vierten bis in die zweite Liga mitmachte, das Feld. Der 34-Jährige verlässt die Oberpfalz mit unbekanntem Ziel.
Der Jahn beendet die Saison mit 48 Punkten auf Rang 8 - und stellt damit die Punkte-Bestmarke der vergangenen Saison ein. Sandhausen schließt die Spielzeit als Tabellen-15. ab.