Hannovers Trainer Mirko Slomka setzte auf Kontinuität und brachte dieselbe Elf, die schon beim 0:2 in Leverkusen begonnen hatte.
Wolfsburgs Coach Steve McClaren dagegen tauschte im Vergleich zur 0:3-Pleite gegen Dortmund dreimal Personal aus: Der wiedergenesene Kjaer sowie die zwei Wintertransfers Polak und Tuncay fanden sich in der Startelf wieder. Madlung, Riether und Mandzukic mussten dafür weichen. Neuzugang Helmes musste zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Das Niedersachsen-Derby begann schwungvoll. Der VfL legte gleich munter los und durfte rasch die ersten Chancen des Spiels für sich verbuchen. Zieler parierte zuerst gegen Grafite und dann gegen Diego (3.). Kurz darauf wurden die "Wölfe" aber wieder ausgebremst, denn Hannover zeigte sich einmal mehr effizient. Bei einer Freistoßvariante probierte es Pinto einfach mal aus der Distanz und hatte Glück, dass Benaglio danebengriff und die Kugel im Netz landete - 1:0 (5.).
Der 21. Spieltag
Plötzlich war vom Anfangselan der Wolfsburger überhaupt nichts mehr zu sehen, während sich die 96er fast in einen Rausch spielten. Apropos Rausch: Nach 14 Minuten sorgte der Flügelspieler der Gastgeber für weitere Aufregung, als er den Ball aufs Tor tropfen ließ. Etwas später hatte Stindl gegen Benaglio das Nachsehen (21.). Das Erfolgsrezept der Slomka-Elf war das aggressive Pressing, das zumeist in schnellen Ballgewinnen mündete.
Ein weiterer Treffer war 96 in dieser Phase aber nicht vergönnt, wohl auch, weil sich die Wolfsburger wieder etwas stabilisierten und das Match ausgeglichener gestalteten. Dem VfL fehlte es aber an Struktur im Spielaufbau, sodass Zieler lange Zeit nicht mehr eingreifen musste. Das größte Problem der Gäste war dabei die Tatsache, dass sie zu oft quer spielten und folglich bei eigenem Ballbesitz nahezu keinen Raumgewinn hatten. Es fehlte schlicht und ergreifend an Durchschlagskraft und Zielstrebigkeit.
Erst in der Schlussphase nahm die Begegnung wieder Fahrt auf, sofern Einschussgelegenheiten der Gradmesser sind. Zuerst scheiterte Abdellaoue an Benaglio (38.), ehe Dejagah auf der Gegenseite ein Stückchen zu hoch ansetzte (40.). Letztlich ging es dann aber doch ohne weitere Tore zum Pausentee.
McClaren bringt Helmes und ändert sein System
Rückblick: Benaglio sieht zu, wie der Ball die Linie überquert. picture alliance
Steve McClaren reagierte zur Pause mit der Hereinnahme von Helmes, der für Josué kam. Dadurch kam es zu einem Systemwechsel bei den Gästen, die fortan mit zwei nominellen Spitzen und nur einem Sechser aufliefen. Die Wolfsburger waren nun präsenter und wären durch Diego fast zum Ausgleich gekommen. Der Brasilianer schlenzte einen Freistoß aber knapp links vorbei (48.). Danach waren aber wieder die Hannoveraner an der Reihe. Rausch scheiterte aber an Benaglio (56.), während Haggui (62.) und Stindl (65.) zu unpräzise waren.
Den "Wölfen" lief die Zeit davon, McClaren versuchte, mit der Hereinnahme von Mbokani und Cicero für frischen Wind zu sorgen. Am Spielgeschehen änderte sich allerdings zunächst nicht. BIs auf zahlreiche intensive Zweikämpfe gab es in der AWD-Arena nicht viel zu sehen. Ein Zweikampf führte dann aber zur ganz großen Möglichkeit zum Ausgleich: Pogatetz traf Diego im eigenen Sechzehner. Der Brasilianer trat beim folgenden Strafstoß persönlich an und scheiterte. Der Ball knallte nur an die Latte (80.).
Damit war der Wille der Gäste gebrochen, sodass Hannover, das über weite Strecken der zweiten 45 Minuten zu passiv agiert hatte, den Sieg routiniert unter Dach und Fach bringen konnte.
Hannover 96 ist wieder am Sonntag, den 13. Februar, in Bremen gefordert. Tags zuvor empfängt der VfL Wolfsburg den Hamburger SV.