In Hannover kam es am 22. Spieltag zu einem echten Krisenduell. Die defensivschwachen 96er, die in den vergangenen vier Partien nur einen Zähler holten und dabei zehn Gegentore kassierten, empfingen den stark abstiegsbedrohten FC Magdeburg. Nur einen Zähler hatte der FCM vor der Partie Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Doch davon ließen sich die Gäste zu Beginn erst einmal nichts anmerken.
Die im Vergleich zum 1:2 gegen St. Pauli auf zwei Positionen veränderte Elf von Trainer Christian Titz, Gnaka und Ceka ersetzten Sechelmann und Ullmann, startete druckvoll und war in der Anfangsphase die klar bessere Mannschaft. Mit viel Ballbesitz und einer guten Passquote kombinierte sich der Aufsteiger immer wieder zielstrebig ins letzte Drittel - und kam zu einigen aussichtsreichen Tormöglichkeiten.
Magdeburg beginnt stark - Ceka drüber
Brünker (17.) und Atik (19.) näherten sich an. Während Ceka frei vor Zieler deutlich drüber schoss (11.), scheiterte Elfadli mit einer Direktabnahme am 96-Keeper (21.). Die Hausherren, die nach dem 1:1 in Regensburg mit vier Veränderungen antraten - Dehm, Ernst, Kerk und Kunze rückten für Arrey-Mbi (grippaler Infekt), Besuschkow, Leopold und Muroya (alle Bank) in die Startelf - zeigten sich wie schon in den Spielen zuvor defensiv anfällig, offenbarten große Lücken und hatten Glück, dass die Magdeburger ihre Chancen nicht nutzten.
Kerk meldet 96 an
In der 23. Minute meldete sich Hannover in Person von Kerk das erste mal offensiv an, als er Reimann mit einem wuchtigen Schuss zu einem tollen Reflex zwang. Ein Weckruf für die Elf von Stefan Leitl, die in der Folge deutlich besser im Spiel war und die Partie nun ausgeglichen gestaltete.
Da sich auch die Magdeburger Defensive nicht immer sattelfest präsentierte, tauchten nun auch die Hausherren gefährlich im letzten Drittel auf: Torjäger Beier kam dem Führungstreffer zweimal nah, brachte die Kugel aber nicht im Tor unter (25., 40.).
Atik zur Führung - Kunze sieht Gelb-Rot
2. Bundesliga - 22. Spieltag
Wie in Durchgang eins kamen die Magdeburger auch in der zweiten Hälfte gut aus der Kabine - und belohnten sich diesmal mit dem schnellen Führungstreffer: Nach Vorarbeit vom eingewechselten Ito drückte Atik das Leder aus kurzer Distanz über die Linie (48.). Wenige Minuten später kam es noch dicker für 96: Kunze sah nach einem Foul an Atik die zweite Gelbe Karte und flog vom Platz (55.).
Schaub macht es nochmal spannend
Und der FCM nutzte die Überzahl eiskalt: Wieder war der wuselige Ito involviert, diesmal setzte er den ebenfalls eingewechselten Castaignos in Szene, der halbrechts zum 2:0 einnetzte (62.). Doch die Gäste verpassten es in Person von Atik, den Sack frühzeitig zuzumachen (65.) - und mussten daher nochmal zittern, nachdem Schaub aus dem Nichts per Kopf den Anschluss für die 96er erzielte (69.).
Denn in Unterzahl zeigte Hannover einen großen Kampf und drückte in der Schlussphase auf den Ausgleich: Neumann (79.), Nielsen (79.) und Schaub (81., 87.) hatten teils dicke Chancen aufs 2:2, doch es sollte nicht mehr fallen.
Am Ende brachten die Magdeburger den knappen Sieg über die Zeit und feierten somit einen wichtigen Dreier im Abstiegskampf. Am Freitagabend (18.30 Uhr) geht es für die Titz-Elf gegen Kaiserslautern weiter. Hannover, das mit der nächsten Niederlage weiter in die Krise rutscht, reist am Sonntag (13.30 Uhr) nach Fürth.