Bundesliga

Gladbachs Trainer puzzelt rechts eine Temposeite zusammen

Seoanes Schachzug mit der Dreierkette

Gladbachs Trainer puzzelt rechts eine Temposeite zusammen

Das Duo machte im Test gegen Stuttgart über die rechte Seite mächtig Dampf: Nathan Ngoumou (li.) und Franck Honorat (re.).

Das Duo machte im Test gegen Stuttgart über die rechte Seite mächtig Dampf: Nathan Ngoumou (li.) und Franck Honorat (re.). IMAGO/fohlenfoto

Beide kamen am Samstag beim Blitzturnier in Heimstetten, das die Fohlen durch zwei Siege gegen 1860 München (2:1) und den VfB Stuttgart (5:1) gewannen, zum Einsatz. Cheftrainer Gerardo Seoane zog ein positives Fazit: "Wir haben in beiden Systemen Fortschritte gemacht. In der Struktur, im Spiel mit Ball, aber auch gegen den Ball."

In der zweiten Partie gegen Stuttgart testete Seoane den System-Switch, das Personal blieb, er stellte aber von Dreier- auf Viererkette um, damit seine Mannschaft besseren Zugriff auf den Gegner findet. "Heute hat es gepasst, dass mit den Spielern beides möglich war", meinte Seoane. "Jeder Trainer hat den Wunsch, auch ohne Auswechslungen im Spiel situativ etwas ändern zu können."

Dreierkette eröffnet neue Möglichkeiten

Unter Seoane wird die Dreierkette in Gladbach wieder hoffähig, nachdem Vorgänger Daniel Farke fast durchgehend auf eine 4-2-3-1-Ordnung setzte. Flexibler wird die Borussia. Und gerade die Variante mit Dreierreihe hat einige interessante Ansätze hervorgebracht.

Zum Beispiel die Zusammenstellung auf dem rechten Flügel. Neuzugang Franck Honorat als Schienenspieler zu bringen und vor dem Franzosen Landsmann Nathan Ngoumou einzusetzen, war vor allem gegen die Stuttgarter ein durchschlagender Erfolg. Über rechts ging die Post ab, Ngoumou (zwei Tore, ein Assist) und Honorat (zwei Vorlagen beim 5:1) brachten ihr Tempo voll zur Geltung und stürzten die Schwaben von einer Verlegenheit in die nächste.

Wenn dann noch das Zusammenspiel mit Feingeist Alassane Plea, der als umsichtiger Ballverteiler glänzte, und dem abschlussstarken Tomas Cvancara auf der Mittelstürmerposition so funktioniert wie am Samstag, kann die Borussia einen Tempo-Fußball auf den Platz bringen, wie ihn die Fans seit Monaten nicht mehr gesehen haben. Die nach Heimstetten mitgereisten Anhänger kamen nach der furiosen Vorstellung gegen den Ligakonkurrenten nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Seoane aber fing die sich ausbreitende Euphorie gleich wieder ein.

Es war ein positives Resultat, aber leistungsmäßig gab es schon viele Punkte, die mir nicht gefallen haben.

Gerardo Seoane

"Es gibt noch viel Arbeit, viele Sachen, die noch zu entwickeln und verbessen sind", sagte Seoane und stimmte so gar nicht mit in die Lobeshymnen ein. "Uns ist gegen Stuttgart ein hohes Resultat gelungen. Aber in der ersten Hälfte haben wir überhaupt nicht das umgesetzt, was wir wollten. Wir wurden extrem passiv." Fehlenden Zugriff auf die Stuttgarter im ersten Durchgang bemängelte der Coach unter anderem, man sei zu tief gefallen, habe den VfB im Pressing mehr stressen wollen. Seoanes Fazit: "Es war ein positives Resultat, aber leistungsmäßig gab es schon viele Punkte, die mir nicht gefallen haben."

Nach dem Ende des Trainingslagers haben die Borussen jetzt frei, bevor es ab Dienstagnachmittag zurück auf den Platz geht. Bis dahin sollte auch der Transfer von Maximilian Wöber von Leeds United offiziell vermeldet sein.

Jan Lustig

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