Vor der kleinen Geburtstagsfeier am Samstagabend - gemeinsam mit der Familie ging Ginter etwas essen - hatte Schwerstarbeit auf Borussias Defensivchef gewartet. Besonders die zweite Hälfte geriet fast durchweg zur Abwehrschlacht gegen eine anrennende Werkself. "Wir haben alles reingeworfen, leidenschaftlich verteidigt", lobte Ginter, fügte aber auch kritisch an: "Wir haben uns nach der Pause von der Hektik anstecken lassen, uns nicht mehr so viel Ballbesitz erarbeitet. Das war im ersten Durchgang besser, als wir uns aus dem Leverkusener Pressing rausspielen konnten."
Ginter: "Ich habe keinerlei Angst"
Doch das Bollwerk hielt, die Null stand. "Auch mit Glück", befand Ginter, "Bayer hatte den Pfostenschuss, und dann hat Yann Sommer wieder super gehalten. Aber das braucht man, um in Leverkusen zu gewinnen." Beim Thema Leidenschaft ging Ginter mit gutem Beispiel voran. Mutig bestritt er nach der schweren Gesichtsverletzung die zahlreichen Kopfballduelle, nie gab es ein Zurückziehen in den Zweikämpfen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass der im November zugezogene Augenhöhlenbruch auch mental verarbeitet ist. "Im Spiel war es nicht anders als zuletzt im Training: ich hatte keinerlei Angst vor den Zweikämpfen oder den Kopfballduellen. Alles ist gut verheilt, ich habe vollstes Vertrauen in meinen Körper", unterstrich Ginter.
Spielersteckbrief Ginter
Bor. Mönchengladbach - Vereinsdaten

Gründungsdatum
01.08.1900
Vereinsfarben
Schwarz-Weiß-Grün
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Bor. Mönchengladbach - Die letzten Spiele
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"Jeder kann jeden schlagen"
Nur beim Ausblick auf die weitere Rückrunde äußerte sich der Verteidiger vorsichtig - wie alle Borussen, obwohl der Dreier von Leverkusen die Tür zur Champions League wieder ein Stück weiter aufgestoßen hat. "Es sind noch 16 Spieltage. Jeder spielt noch gegen jeden, jeder kann in dieser Liga jeden schlagen - wir sind also gut beraten, einfach nur bei uns zu bleiben", so Ginters Empfehlung.
Jan Lustig