2. Bundesliga

S04: Geraerts sucht "Spieler voller Energie"

Nach interner Aussprache der Schalker Mannschaft

Geraerts sucht "Spieler voller Energie" - Drexler als wichtiger Puzzlestein?

S04-Coach Karel Geraerts will nun Taten sehen - auch von Dominick Drexler?

S04-Coach Karel Geraerts will nun Taten sehen - auch von Dominick Drexler? IMAGO/Zink

Zu Beginn der internen Krisensitzung am Montag waren auch Karel Geraerts und Marc Wilmots anwesend, der Trainer und der Sportdirektor des FC Schalke 04 richteten jeweils ihr Wort an die Mannschaft. Es entwickelte sich ein Austausch, in dessen Verlauf Geraerts und Wilmots den Raum verließen - sie wollten, dass sich die Spieler ohne sie die Meinung geigen. Die Angelegenheit nahm ein zeitlich unerwartet großes Ausmaß an, sogar die geplante öffentliche Trainingseinheit fiel spontan ins Wasser. Mit ein paar Tagen Abstand betont Geraerts: "Es war nötig, dass sich alle mal die Meinung gesagt haben."

Doch hat es auch positive Auswirkungen? Im Verlauf der Vorbereitungswoche auf das Heimspiel am Freitag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den FC St. Pauli, den Geraerts als "das zweifellos beste Team der Liga" bezeichnet, gewann der Trainer den Eindruck, dass es seine Spieler wirklich ernst meinen - und ihren Worten nun endlich einmal Taten folgen lassen. Geraerts: "Wir werden am Freitag auf dem Platz sehen, ob die Aussprache die Mannschaft nähergebracht hat."

Einen bedeutenden Schritt weiter wäre Schalke schon, wenn die Grundtugenden stimmen würden. Beim 0:3 in Magdeburg, als die Königsblauen eine der miesesten Halbzeiten dieser Saison ablieferten, mangelte es an allem: Zweikampfhärte, Passgenauigkeit, Laufbereitschaft und an einigem mehr. Geraerts will am Freitag "Spieler voller Energie" sehen.

Er selbst, versichert der 42-Jährige, sprühe vor Energie und will sie bestmöglich vorleben. Er tüftelt seit Tagen am Matchplan für die Partie gegen den Primus. Details verrät er nicht, aber "niemand muss Sorge haben", dass Schalke 04 planlos in die Begegnung gehe. Planlos gewirkt hat die Mannschaft in den vergangenen Wochen allerdings viel zu häufig.

"Nicht aggressiv genug verteidigt und es vorne nicht gut gemacht"

Der Matchplan muss zwingend beinhalten, dass die Mannschaft defensiv stabiler und offensiv effektiver agiert. Zuletzt habe das Team "nicht aggressiv genug verteidigt und es vorne nicht gut gemacht", moniert Geraerts: "Es ist mein Job, gemeinsam mit den Spielern Lösungen zu finden."

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Personell können fast alle Mitglieder des königsblauen Kaders dabei helfen. Assan Ouedraogo, der seit Monaten ausfällt, ist nach seiner schweren Syndesmoseverletzung nur noch ein kleines Stück von der Rückkehr ins Aufgebot entfernt, das Spiel gegen St. Pauli kommt wohl noch etwas zu früh. Tobias Mohr verpasste einen Teil der bisherigen Vorbereitung wegen eines Infekts. Ansonsten sind alle fit, die auch zuletzt mitwirken konnten.

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Startelf-Debüt für Soppy?

Denkbar ist, dass der als "Soforthilfe" angepriesene Winterzugang Brandon Soppy sein Startelf-Debüt gibt - als Rechtsverteidiger in der Viererkette, die Geraerts nach dem verbesserten Teamauftritt in der zweiten Hälfte in Magdeburg nun gegen die Hamburger favorisieren dürfte.

Nicht unwahrscheinlich ist, dass der zuletzt ausgebootete Dominick Drexler zumindest wieder im Kader steht. Geraerts hinterließ zwar am Mittwoch nicht den Eindruck, als würde er aufgrund von Drexlers Trainingsleistungen nicht länger an dem Routinier vorbeikommen, doch der Mittelfeldspieler kann dem Team mit seinen grundsätzlichen sportlichen Fähigkeiten möglicherweise geben, was ihr seit Wochen fehlt.

Toni Lieto