Fürths Trainer Janos Radoki nahm gegenüber dem 2:1-Sieg beim Karlsruher SC zwei Änderungen vor: Für Gießelmann (Gelbsperre) rückte Kirsch ins Team. Narey übernahm links hinten für Gießelmann, Kirsch füllte dafür die Lücke im Mittelfeld. Zudem musste Rapp kurzfristig passen, Gugganig begann in der Innenverteidigung.
Auch St. Paulis Coach Ewald Lienen musste gezwungenermaßen umstellen. Beim 0:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern hatte sich Himmelmann einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen, für ihn stand Heerwagen im Tor.
"Die Tabelle ist ausgeblendet", hatte Radoki seiner Mannschaft mit auf den Weg gegeben, "es geht für uns einzig und alleine darum, unseren Trend fortzusetzen." Sein Team begann aber trotz der beiden Dreier zuletzt ohne die entsprechende Power. So konnte das Schlusslicht den Ball zunächst in den eigenen Reihen halten, Sicherheit tanken und in Ruhe die Lücke suchen. Die fand St. Pauli aber nicht. Die Gäste hatten dann Glück, dass der SpVgg bei einem Konter nicht die Führung gelang. Bolly drückte eine Hereingabe vom vorderen Fünfmetereck an das Außennetz (8.).
2. Liga, 16. Spieltag
St. Pauli ohne Zug, Fürth ohne Ideen
St. Pauli ließ den Zug nach vorne vermissen, Fürth war darauf bedacht, die Spielkontrolle zu behalten. Nach vorne zeigten sich die Franken aber wenig zielstrebig. So hielt die Lienen-Elf die Null, die aber auch vorne Bestand hatte, obwohl sich zwei gute Chancen ergaben. Erst rettete Megyeri nach einer flachen Hereingabe gerade noch mit der Hand vor dem einschussbereiten Sahin (29.), dann baute sich der SpVgg-Torwart vor Bouhaddouz auf, der einen Sahin-Pass alleine vor dem Tor nicht richtig verarbeiten konnte und so das mögliche 1:0 vergab (30.). Fürth versuchte es oft über rechts, wo Narey auf der Außenbahn für Betrieb sorgte, gefährlich ins Zentrum kam der Ball aber nicht. So hielt St. Pauli bis zur Pause das torlose Unentschieden. Vielmehr hatte Neudecker noch eine Chance für die Hamburger (43.).
Bouhaddouz im zweiten Versuch
Auch in den zweiten 45 Minuten gab St. Pauli die defensive Grundordnung nicht auf, den benötigten Dreier wollte der Tabellenletzte über Konter ergattern. Einen davon spielten Sahin und Sobota nicht genau genug aus (50.). Das Kleeblatt erhöhte die Schlagzahl, so richtig gefährlich wurde es aber nur in der 57. Minute, als Bolly Hedenstad stehen ließ, Gonther nach dem Rückpass den Sararer-Schuss aber noch blocken konnte. Kirsch zielte beim Abpraller aus elf Metern zu ungenau und Narey schoss knapp rechts vorbei. Nach diesem Aufreger schlug St. Pauli zu und beendete die über 500 Minuten andauernde Torflaute. Sobota tankte sich auf rechts durch und legte im Strafraum zurück auf Bouhaddouz. In dessen Versuch warf sich Berisha, den Abpraller schoss Bouhaddouz gedankenschnell ins linke untere Eck (64.) - 1:0 für das Schlusslicht.
Fürth war gefordert, fand trotz offensiver Wechsel (Tripic, Vukusic) aber nicht den nötigen Zug zum Tor. Bolly näherte sich an, Heerwagen hatte aber aufgepasst (80.). Und die Lienen-Elf? Die verpasste nach einer Ecke durch den eingewechselten Avevor die Entscheidung, die Sahin (90.+1) mit einem sehenswerten Heber besorgte.
Fürth ist nach dem Dämpfer am kommenden Freitag (18.30 Uhr) bei Union Berlin zu Gast. St. Pauli hat einen Tag später (13 Uhr) Heimrecht gegen den VfL Bochum und kann den Dreier in Fürth mit einem weiteren Sieg veredeln.