Beim Einstand des neuen Trainers Christian Titz greift der Hamburger SV nach seiner vielleicht letzten Chance im Abstiegskampf. Die Hanseaten, die derzeit sieben Zähler hinter einem Relegationsplatz liegen, treffen am Samstag ab 15.30 Uhr auf Hertha BSC - und brauchen dringend einen Dreier.
"Wir haben der Mannschaft gesagt, dass wir alles Vergangene hinter uns lassen. Was passiert ist, ist passiert, das interessiert uns nicht mehr. Wir wollen eine positive Wende gestalten", lautet ein aktuelles Statement von Titz, der damit im Team Energien freisetzen will vor den immens wichtigen letzten neun Bundesliga-Spieltagen.
Walace, Hahn & Co. fehlen
Auch vor Maßnahmen im Kader schreckt der Nachfolger von Bernd Hollerbach nicht zurück: So hat Titz am Freitag fünf potenzielle Startelfspieler aussortiert. Mit Namen: Mergim Mavraj, André Hahn, Sven Schipplock, Walace und Dennis Diekmeier gehören dem Hamburger Kader im Duell mit Berlin nicht an.
Durchaus Entscheidungen mit Gewicht: So hat Schipplock zum Beispiel zuletzt zweimal in Folge über 90 Minuten gespielt, Mavraj derweil insgesamt schon 17 Saisonspiele absolviert und Hahn ganze 22 Einsätze (drei Tore) verbucht. Während Diekmeier dagegen schon unter Ex-Trainer Hollerbach etwas aufs Abstellgleis geraten war, überrascht auch das Fehlen von Walace: Der Brasilianer gehörte siebenmal in Folge der Startformation des Bundesliga-Dinos an.
Neu dabei sind derweil die beiden bisherigen U-21-Schützlinge Young-Jae Seo und Matti Steinmann. Auch Jann-Fiete Arp, Bobby Wood und Lewis Holtby kehren zurück - dagegen fehlt auch Vasilije Janjicic, der in München nach 24 Minuten für Diekmeier eingewechselt wurde.
Titz: "Wir wollen mutig auftreten"
Möglich, dass Steinmann gegen die Hertha sogar in der Startformation der Hamburger steht. Für ihn müsste dann wohl Gideon Jung auf der Bank Platz nehmen. Mohamed Gouaida, Moritz-Broni Kwarteng und Arianit Ferati (alle U 21) sowie Marco Drawz (U 19), die in dieser Woche alle bei den Profis trainiert hatten, fanden hingegen im Kader noch keine Berücksichtigung.
Wortführer: HSV-Coach Christian Titz will das Team wieder aufrichten. imago
"Wir haben durch die U21-Spieler, die wir mit ins Training genommen haben, andere Spielertypen und Elemente in die Mannschaft und die Kabine gebracht. Das hat dazu geführt, dass die gestandenen Spieler sich voll reingehangen haben und ein positiver Konkurrenzkampf sowie eine neue Kommunikation entstanden sind", erklärte Titz auf der Homepage des HSV. Mit einem Sieg am Samstag soll der neue Profi-Coach die kleine Chance auf den Klassenerhalt wahren. Seit 13 Spielen wartet der HSV nun schon auf einen Sieg, der Abstand auf Relegationsplatz 16 beträgt bei noch acht ausstehenden Saisonspielen sieben Zähler. "Wir wollen mutig auftreten", kündigte der neue Trainer an.
Der HSV-Kader im Überblick:
Tor: Mathenia, Pollersbeck
Abwehr: Papadopoulos, Jung, Sakai, Seo, van Drongelen, Douglas Santos
Mittelfeld: Steinmann, Holtby, Hunt, Salihovic, Jatta
Angriff: Kostic, Arp, Ito, Waldschmidt, Wood