Freiburgs Trainer Christian Streich schickte die gleiche Startelf ins Rennen wie beim 2:2 in Wolfsburg.
Herthas Coach Bruno Labbadia musste Boyata ersetzen, der beim 1:4 gegen Frankfurt vom Platz geflogen war und gesperrt fehlte. Für ihn rückte Stark in die Innenverteidigung, außerdem spielte Lukebakio anstelle von Skjelbred.
Teams neutralisieren sich: Ausgeglichener erster Durchgang
Die Hereinnahme des Belgiers zahlte sich schnell aus, Lukebakio machte in der Anfangsphase über seine rechte Seite enorm viel Betrieb. Nach einem seiner Solos störte Lienhart den einschussbereiten Ibisevic noch entscheidend und verhinderte so die Hertha-Führung (14.). Insgesamt entwickelte sich ein durchaus ansehnliches wie ausgeglichenes Bundesligaspiel, in dem Freiburg Mitte des ersten Durchgangs gleich zu einem Chancen-Dreierpack kam: Zunächst köpfte Koch eine Grifo-Ecke knapp rechts vorbei (21.), dann wurde Sallais Schuss nach herausragender Ballannahme noch entscheidend von Torunarigha abgefälscht (22.) und die folgende Günter-Ecke verlängerte Höfler nur Zentimeter am langen Eck vorbei (23.).
Im Anschluss an diese chancenreichen Minuten wurde es aber sehr ruhig. Das anfangs noch abwechslungsreiche Spiel verflachte zusehends, die beiden Teams neutralisierten sich im Mittelfeld und fanden offensiv keine Lösungen, um die gegnerische Defensive in Verlegenheit zu bringen. Hertha wurde hauptsächlich durch Einzelaktionen von Lukebakio gefährlich, Freiburg über Standardsituationen. Zu echten Chancen führte aber keines der beiden Stilmittel bis zum Halbzeitpfiff.
Bundesliga, 32. Spieltag
VAR greift ein: Lukebakios Traumtor zählt nicht
Erst nach dem Seitenwechsel wurde es wieder kurzweilig. Freiburg verzeichnete schnell die erste Chance durch einen Koch-Distanzschuss (48.), doch den ersten Treffer erzielte Hertha: Nach einem Konter schweißte Lukebakio den Ball aus rund 25 Metern ansatzlos in den linken Winkel (51.). Ein absolutes Traumtor - aber eines, das nicht zählte. Denn Darida hatte in der Entstehung des Angriffs Schmid gefoult - und Schiedsrichter Stieler nahm den Treffer nach Ansicht der Videobilder zurück (51.).
Elfmeter kontert Freistoß: Zwei Tore binnen vier Minuten
Es bedurfte eines zweiten Kunstschusses, um die Doppel-Null von der Anzeigetafel zu bringen: Grifo zirkelte einen Freistoß vom linken Strafraumeck über die Mauer ins linke Eck. Jarstein erreichte den Ball zwar noch und legte ihn an den Innenpfosten, von dort sprang der Ball aber zur Freiburger Führung ins Netz (61.). Das 1:0 sollte aber nicht lange Bestand haben: Koch traf Pekarik im Freiburger Strafraum am Fuß und Ibisevic verwandelte den fälligen Strafstoß wuchtig zum schnellen Ausgleich (66.).
Daridas fataler Fehler - der Rekord-Joker bedankt sich
Die Partie nahm in dieser Phase Fahrt auf - und Darida, wegen dessen Foul bereits Lukebakios Traumtor nicht gezählt hatte, schwang sich binnen weniger Augenblicke zum Hauptdarsteller auf: Vorne hatte der Tscheche die Chance auf den Führungstreffer, scheiterte aber am stark reagierenden Schwolow (69.) - und hinten unterlief ihm nur zwei Minuten später der spielentscheidende Bock. Einen Pass von Jarstein konnte Darida als letzter Mann nicht unter Kontrolle bringen, der zehn Minuten zuvor eingewechselte Petersen spritzte dazwischen und baute seine imposante Joker-Statistik ein: Frei vor Jarstein blieb der Angreifer cool und markierte seinen 25. Treffer als Einwechselspieler (71.).
Den Gästen fehlte in der Folge die Kraft, um noch einmal zur großen Schlussoffensive zu blasen, näher am nächsten Treffer war eher Freiburg durch Grifo (79.) und den eingewechselten Haberer (89.). Mit der letzten Aktion des Spiels hätte Hertha aber beinahe doch noch den Ausgleich erzielt: Der Kopfball des eingewechselten Cunha flog nur Zentimeter am langen Eck vorbei (90.+4).
So geht für Hertha BSC an den letzten beiden Spieltagen nach vorne wie nach hinten nichts mehr, Freiburg bleibt hingegen mittendrin im Rennen um die internationalen Plätze. Die nächsten Punkte in Richtung Europa League können die Breisgauer am kommenden Spieltag (Samstag, 20. Juni, 15.30 Uhr) beim FC Bayern holen, die Herthaner empfangen im Olympiastadion Bayer Leverkusen.