Raffael staubt ab
Frankfurts Trainer Armin Veh tauschte nach dem 0:2 in Ingolstadt dreimal Personal: Abraham, Flum und Seferovic begannen für Aigner, Zambrano (beide Bank) und Hasebe (nicht im Kader). Mönchengladbachs Trainer Andre Schubert konnte im Vergleich zum 2:0 gegen Wolfsburg wieder auf Stammtorwart Sommer zurückgreifen und stellte ihn statt Sippel (Bank) zwischen die Pfosten.
Beide Mannschaften gönnten sich eine 15-minütige Abtastphase und neutralisierten sich im Mittelfeld. Die Eintracht setzte auf ein 4-4-2 mit Raute, die Borussia auf ein 4-4-2 mit Doppelsechs. Nach dieser Leerlaufphase entwickelten die Fohlen etwas Zug zum Tor und wurde prompt belohnt: Stindl scheiterte zunächst aus kurzer Distanz an einem Hradecky-Reflex, den Abstauber sicherte sich dann aber der schnell reagierende Raffael, der zum 1:0 einschob (16.).
Meier eiskalt
Frankfurt fiel hingegen weiterhin nur wenig ein. Das gefürchtete Offensivdreieck Castaignos-Meier-Seferovic konnte lange nicht in Szene gesetzt werden. Derweil verpasste Gladbach die Chance zu erhöhen, doch Xhaka schoss vom rechten Fünfmetereck flach links vorbei (21.). Dies sollte sich wenig später rächen: Nach einem Hradecky-Abschlag unterlief Alvaro Dominguez ein viel zu kurz geratener Rückpass. Castaignos und Torwart Sommer liefen frontal aufeinander zu, der Stürmer legte den Ball am Keeper vorbei und wurde in dieser Sekunde abgeräumt - Elfmeter und Gelb für den Schweizer. Meier trat als sicherer Schütze an und hämmerte das Spielgerät mit kurzem Anlauf präzise ins linke Eck - 1:1 (29.).
Danach versumpfte die Partie wieder im Mittelfeld, wo sich beide Mannschaften in vielen Zweikämpfen aufrieben und folglich neutralisierten. Die zahlreichen Geplänkel schlugen Ignjovski offenbar aufs Gemüt, denn Frankfurts Rechtsverteidiger stieg Raffael bei einer Spielunterbrechung absichtlich auf den Spann (45.). Der ansonsten aufmerksame Schiedsrichter Florian Meyer nahm diese Tätlichkeit aber nicht wahr - es ging mit Elf gegen Elf weiter.
Dahoud dreht auf
Der 9. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel legte Gladbach den Schalter um. Als Wachmacher fungierte ein Stindl-Knaller an die Unterkante der Latte (48.). Diese Szene schien den spielerischen Knoten der Fohlen zu lösen. Wendt spielte kurz darauf Dahoud vor dem Strafraum frei, dessen 20-Meter-Knaller unglücklich von Abraham ins eigene Tor abgefälscht wurde (51.). Doch damit nicht genug: Johnson traf, fein von Dahoud freigespielt, frei vor Hradecky den linken Pfosten - den Abpraller setzte Stindl aus zehn Metern am leeren Tor vorbei (54.). Daraufhin hatte Dahoud den nächsten Geistesblitz und steckte exquisit für Raffael durch, der seinen Alleingang zum 3:1 verwertete (57).
Frankfurt musste nun spielfreudige Fohlen bremsen und tat dies durch harte Zweikampfführung. Die Borussia zog sich deshalb etwas weiter zurück und spekulierte vorne auf Konterangriffe. Die kämpferische SGE näherte sich immerhin durch Flum (67., 74.) dem gegnerischen Gehäuse an.
Joker Hahn sticht doppelt
In der Schlussphase drängte die Eintracht nach vorne, entwickelte aber keine Durchschlagskraft. Also führten die Gäste die Entscheidung herbei: Dahoud legte sich das Spielgerät im Strafraum an Russ vorbei und wurde dabei unfair gestoppt - Elfmeter. Joker Hahn trat an und versenkte die Kugel sicher zum 4:1 (82.). Doch damit nicht genug. Mit dem Schlusspfiff servierte der ebenfalls eingewechselte Nordtveit präzise vors Tor zu Hahn, der auf 5:1 erhöhte und damit einen Doppelpack schnürte (90.).
Frankfurt gastiert am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Hannover, für Gladbach geht es in der Champions League schon am Mittwoch (20.45 Uhr) bei Juventus Turin weiter. Im nächsten Ligaspiel empfängt die Borussia am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) Schalke 04.