Frankfurts Coach Adi Hütter stellte nach dem 1:2 in Mainz auf drei Positionen um: Hasebe, Fernandes und Silva begannen für Kohr (Rotsperre), Ndicka und Rode (beide Bank).
Herthas Trainer Jürgen Klinsmann baute mit Blick auf das 1:2 gegen Dortmund ebenfalls dreimal um: Klünter, Plattenhardt und Duda durften anstelle von Wolf, Mittelstädt (beide Bank) und Skjelbred starten.
Toure scheitert an Kraft
In der ersten Viertelstunde begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe, wobei sich die Hertha doch deutlich tiefer in die eigene Hälfte fallen ließ. Erst eine gute Chance für Selke, der womöglich in Abseitsposition knapp am rechten Pfosten vorbeischoss, weckte die Gäste auf (13.). Frankfurt investierte insgesamt deutlich mehr ins Spiel, doch es musste ein Standard her, um erstmals ernsthaft für Gefahr zu sorgen - Toure scheiterte aus kurzer Distanz an Kraft (20.).
Ein kluger Spielzug reicht der Hertha
In der Folge machte die SGE immer mehr Druck und kam zu guten Möglichkeiten. Silva verfehlte sein Ziel aber per Direktabnahme und Hinteregger scheiterte kurz darauf am stark reagierenden Kraft (26., 28.). So reichte der Hertha ein kluger Spielzug, um in Führung zu gehen: Plattenhardt steckte gegen zwei Gegenspieler klug durch, Grujic fand Lukebakio - und der tunnelte Rönnow ganz cool (30.).
Kamadas Freude währt nicht lange
Sekunden später zimmerte Sow aus der Distanz drauf, verzog aber knapp (32.). Noch vor der Pause durften die Frankfurter Fans jubeln - allerdings währte die Freude nur zwei Minuten: Kostic bediente Paciencia, der klug für Kamada durchließ. Der Japaner schoss wuchtig zum vermeintlichen 1:1 ein (38.). Referee Christian Dingert bekam aber einen Hinweis vom VAR und nahm den Treffern wegen eines klaren Fouls von Kostic an Stark vor dem Assist des Serben zu Recht zurück (40.). So ging es für die Hessen mit vereinzelten Pfiffen und einem Rückstand in die Kabine.
Duda wird direkt ausgewechselt
Bundesliga, 14. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel und einem schnellen Foul von Duda musste Klinsmann nach 49 Minuten reagieren. Berlins Trainer brachte den ehemaligen Nürnberger Löwen für den slowakischen Spielgestalter. Seine Mannschaft zog sich im zweiten Abschnitt extrem weit zurück und verwaltete die Führung nur noch. Hütter griff von außen ein und erhoffte sich von Rode (für Fernandes) mehr Power.
Schnelle Frankfurter Antwort
Es waren aber zwei Standards, durch die das Spiel mächtig Fahrt aufnahm: Rekik verlängerte Plattenhardts Freistoß auf Boyata, der für Grujic querlegte - 2:0 (63.). Zwei Minuten später fand die Eintracht eine schnelle Antwort, weil Toure mit dem Kopf den von Hinteregger fand und das Leder neben dem linken Pfosten einschlug. Geschockt waren die Gäste deswegen nicht, sie schnupperten gar am dritten Tor: Plattenhardt flankte auf Selke, der per Direktabnahme hauchzart verzog (68.).
Offensivfoul an Kraft?
In Minute 71 kochten die Emotionen dann erneut hoch, weil Kraft nach Flanke von Rode sich das Leder ins eigene Tor wischte. Dingert ahndete den leichten Schubser von Silva allerdings als Foul am Berliner Keeper und verwehrte dem Treffer die Anerkennung. Klinsmann brachte mit Ex-Frankfurter Wolf und Mittelstädt (für Lukebakio und Stark) frische Kräfte, doch die SGE diktierte das Tempo.
Wieder ist Hinteregger beteiligt
Die Belohnung sollte in Minute 86 folgen: Joker Rode stand nach einer Ecke von Kostic und der Kopfballverlängerung von Hinteregger rechts im Strafraum blank - und nutzte die sich bietende Chance eiskalt. Durch das 2:2 stoppte Frankfurt vorerst den freien Fall in der Liga und verließ erstmals nach drei Pleiten in Folge den Platz nicht als Verlierer.
Die Frankfurter Eintracht empfängt am Donnerstag (18.55 Uhr) Vitoria Guimaraes zum Abschluss der Europa-League-Gruppenphase. Für die Hertha geht es am Samstag (15.30 Uhr) gegen Freiburg weiter.