Temporeich, intensiv, umkämpft
Frankfurts Coach Armin Veh war im Vergleich zum 1:0-Befreiungsschlag in Leverkusen zu einer personellen Veränderung gezwungen: Russ fehlte wegen einer Oberschenkelverletzung, dafür durfte Rode beginnen. Augsburgs Trainer Markus Weinzierl sah nach dem 4:1 gegen Braunschweig keinen Grund für Wechsel und vertraute derselben Startelf.
Die Eintracht trat selbstbewusst auf und agierte sofort aggressiv und mit hohem Tempo. Die Gäste aus Bayern ließen sich davon aber kaum beeindrucken, standen gut sortiert und fingen sämtliche Angriffe zuverlässig ab. War der FCA einmal in Ballbesitz, wurde mit Querpässen bewusst die Geschwindigkeit gebremst und dabei auf Lücken in der hessischen Hintermannschaft gelauert. So spielte sich die Partie fast ausschließlich im Mittelfeld ab, wo sich beide Mannschaften in vielen Zweikämpfen neutralisierten. Einen kurzen Aufreger gab es aber gleich zu Beginn, als Altintop wohl einen leichten Kontakt von Schwegler spürte und zu Boden ging. Schiedsrichter Michael Weiner ließ aber weiterspielen (4.).
Bobadillas kurioser Treffer als Knotenlöser
Der 17. Spieltag
So hatte Frankfurt zwar mehr Ballbesitz, dafür gewannen die Gäste mehr Zweikämpfe. Ein kurioser Treffer sollte dann als Knotenlöser wirken: Nach einer Verhaegh-Flanke aus dem rechten Halbfeld köpfte Schwegler unfreiwillig auf das eigene rechte Fünfmetereck. Dort ließ Werner für Bobadilla durch und der Argentinier traf gegen den sichtlich irritierten Trapp zum 1:0 (33.). Der Linienrichter hatte Werner im Abseits gesehen und die Fahne gehoben. Weiner überstimmte seinen Assistenten aber, weil der Ball vom Gegner kam - eine korrekte Entscheidung.
Nun antwortete die Eintracht mit wütenden Angriffen und drängte druckvoll nach vorne. Daraus resultierten exzellente Torchancen für Joselu (38.) und Schröck (41.), die beide an Paraden von Gäste-Torwart Hitz scheiterten. Schließlich erzwangen die Hausherren kurz vor dem Halbzeitpfiff doch noch den leistungsgerechten Ausgleichstreffer: Nach einer Schwegler-Flanke von rechts gewann Joselu in der Mitte das Kopfballduell, sodass der Ball vor die Füße von Rosenthal fiel, der aus sechs Metern das Spielgerät ins Netz drosch (42.).
Viel Leerlauf und Meiers Comeback
Tooor! Stefan Schröck (li.) freut sich mit dem emotionslosen Schützen Jan Rosenthal (re.). Getty Images
Auch der zweite Durchgang startete intensiv. Frankfurt kontrollierte die Partie und lief immer wieder an. Augsburg agierte weiter souverän und entschied die entscheidenden Zweikämpfe für sich. So blieb es in den Strafräumen ruhig. Dafür entbrannten viele leidenschaftliche Duelle im Mittelfeld.
Veh wollte seiner Mannschaft neue (offensive) Impulse geben und schenkte Torjäger Meier das Comeback (62., nach vier Wochen Pause wegen einer Patellasehnenentzündung). Dieser Wechsel schlug zunächst aber nicht ein. Zwar blieben die Hessen spielbestimmend, kamen aber einfach nicht zum Abschluss. Der FCA wurde indes immer zurückhaltender, konzentrierte sich voll auf die Defensivarbeit und wagte sich nur noch mit Konterangriffen nach vorne. Entsprechend nahmen Leerlaufphasen zu und die Qualität der Partie immer mehr ab.
Trapp überragt Joker Milik
In der Schlussphase wäre die Rechnung der Gäste beinahe aufgegangen. Der eingewechselte Milik brach nach einem Zuckerpass von Baier durch und lief frei auf Trapp zu. Der Torwart wuchs aber über sich hinaus und parierte sowohl den ersten Abschluss als auch den Nachschuss. Danach rettete Zambrano auf der Linie (85.). Die Eintracht hatte hingegen keinerlei Ideen mehr, um den FCA zu knacken. In der Nachspielzeit wurde es nochmal knifflig: Djakpas Flanke prallte an den Arm von Callsen-Bracker (90.+2). Ein Elfmeterpfiff blieb aber aus. So ging die SGE ohne einen einzigen Heimsieg in die Winterpause.
Nach der Winterpause geht es für die Eintracht am Samstag (25.01., 18.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Hertha BSC weiter. Der FCA muss am selben Tag um 15.30 Uhr bei Borussia Dortmund antreten.