Bundesliga

Fehler ärgern Matarazzo: "So gewinnt man kein Spiel"

Hoffenheim lud SGE zweimal ein

Fehler ärgern Matarazzo: "So gewinnt man kein Spiel"

Der Blick verrät alles: Pellegrino Matarazzo war von den individuellen Aussetzern seiner Mannschaft alles andere als angetan.

Der Blick verrät alles: Pellegrino Matarazzo war von den individuellen Aussetzern seiner Mannschaft alles andere als angetan. IMAGO/Michael Weber

In einem anfangs furiosen und später zähen Bundesligaspiel starteten sowohl Hoffenheim als auch Frankfurt wie entfesselt. Der Unterschied: Die Kraichgauer erzielten in der ersten Halbzeit nur einen Treffer und die Gäste aus Hessen gleich drei. Dass es dreimal im eigenen Gehäuse klingelte, führte TSG-Coach Pellegrino Matarazzo auf die Böcke zurück, die sich bei seiner Elf einschlichen. 

"Wir haben uns leider durch individuelle Fehler selbst gekillt", bilanzierte der US-Amerikaner auf der Pressekonferenz nach dem Spiel mit deutlichen Worten. Der 3:1-Sieg der Frankfurter sei "von unserer Seite auch ein Stück weit geschenkt" gewesen. Damit spielte Matarazzo vor allem auf den Stellungsfehler von John Anthony Brooks vor dem ersten (11.) und den Fehlpass von Pavel Kaderabek vor dem dritten Gegentor (45.+3) an.

Der Trainer der Gastgeber wirkte im Zuge dessen beinahe etwas ratlos. "Ich weiß nicht, ob es an der Konzentration liegt oder ob es einfach einem hohen Pressing geschuldet ist", sagte Matarazzo mit Blick auf die Aussetzer, die er schon zuvor vor den "Sky"-Mikrofonen beanstandet hatte: "Solche Fehler kann man nicht machen. So gewinnt man kein Spiel. Unabhängig davon, wie ordentlich unser Offensivfußball heute war."

Hoffenheim ideenlos gegen tief stehende SGE

Wirklich ordentlich waren die Angriffsbemühungen der Sinsheimer aber im Grunde nur in der ersten Halbzeit. Auch Matarazzo räumte ein, dass nach der Pause die Durchschlagskraft fehlte. "In der zweiten Halbzeit hat Frankfurt kompakt und hart verteidigt. Wir waren nicht zwingend genug", befand der 45-Jährige.

Zwischenzeitlich hatte die TSG Flanken als probates Mittel auserkoren. Gegen eine zunehmend stabilere und am Ende felsenfeste SGE-Abwehr spielte Hoffenheim aber zum Ende hin nicht einmal mehr seine Flankengeber auf den Außenpositionen frei.

"Fakt ist, dass das Spiel gegen tief stehende Gegner aktuell nicht unsere Stärke ist", kommentierte Matarazzo die behäbigen Bemühungen seiner Mannschaft. Das habe man auch schon vor drei Wochen gegen Dortmund bemerkt.

Eintracht-Dreierkette überrascht TSG

Obendrein wurde die TSG von der taktischen Ausrichtung seines Gegners ein wenig überrascht. "Wir haben mit einer Dreierkette gerechnet", gab Matarazzo zu. In den Spielen zuvor hatte die Eintracht nur in der Defensive in einer Viererkette gespielt, nun jedoch auch im eigenen Ballbesitz. Daran habe man sich anpassen müssen. "Um ins Pressing zu kommen, braucht man andere Abläufe", sagte der Coach, der deshalb schon früh im Spiel Umstellungen vornahm.

Diese Rotationen gingen auch an Kevin Vogt nicht vorbei. Der Abwehrchef spielte im Laufe der 90 Minuten auf allen drei Positionen der defensiven Dreierkette. Die vielen Umstellungen machten dem 32-Jährigen nichts aus. Dafür pflichtete er seinem Trainer in der Analyse bei: "Ich habe es als unnötige Niederlage empfunden. Wir hatten in der ersten Halbzeit zu viele einfache Fehler und Unachtsamkeiten, die Frankfurt eiskalt ausgenutzt hat. Und dann ist es auch schwer zurückzukommen."

Welche Lehren Matarazzo aus dem Spiel zieht, ist noch unklar. "Da muss ich noch überlegen, was die Konsequenzen sind." Am Ansatz, das Spiel selbst zu kontrollieren und auch viel den Ball zu haben, wolle er jedenfalls nichts ändern. Auch nicht gegen formstarke Gegner: Als nächstes gastiert die TSG am kommenden Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Südwest-Duell beim VfB Stuttgart.

ehl

Bilder zur Partie TSG 1899 Hoffenheim gegen Eintracht Frankfurt