Mit 15 Punkten aus den ersten sieben Partien war die TSG Hoffenheim noch nie in einer Bundesliga-Saison gestartet. Selbst in der Saison 2008/09, als der damalige Aufsteiger völlig überraschend Herbstmeister geworden war, stand man nach sieben Spieltagen zwei Punkte schlechter da.
Bundesliga, 8. Spieltag
Mit einer dementsprechend breiten Brust gingen die Kraichgauer in das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Coach Pellegrino Matarazzo tauschte im Vergleich zum 3:2-Sieg über Bremen einmal, Szalai ersetzte Kabak (Schulterluxation).
Bei Frankfurt erhielt Knauff den Vorzug vor Ngankam, der 21-Jährige hatte zuletzt beim 2:0 gegen Heidenheim nach seiner Einwechslung getroffen. Zusätzlich fiel Kapitän Trapp kurzfristig wegen anhaltender Rückenbeschwerden aus, Grahl vertrat ihn zwischen den Pfosten.
Beide Keeper glänzen als Vorlagengeber
Zunächst geriet jedoch sein Gegenüber ins Rampenlicht. Nach nur drei Minuten parierte Baumann einen wuchtigen Schuss von Chaibi. Die SGE schlug aus der folgenden Ecke keinen Profit und der TSG-Keeper stattdessen den Ball weit nach vorne. Dort enteilte Beier dem schlecht postierten Buta und schob zur frühen Führung ein (4.).
Nur wenig später kam es zu einer Kopie dieses unverhofften Angriffs - allerdings auf der Gegenseite. Grahl, der obendrein gegen seinen Ex-Klub auflief, drosch die Kugel unter Bedrängnis weit nach vorne. Dort verlor Brooks Marmoush aus den Augen, der eiskalt zum Ausgleich vollendete (11.).
Knauff und Skhiri lassen SGE jubeln
Die Eintracht hatte nun Oberwasser, spielte zielstrebig nach vorne und verpasste in Person des auffälligen Marmoush das 2:1. Baumann entschärfte den wuchtigen Kopfball des Ägypters (19.). Keine fünf Minuten später belohnte sich Frankfurt dann aber doch. Knauff rutschte in eine mustergültige Chaibi-Hereingabe und beförderte den Ball so ins Tor (24.).
Hoffenheim erholte sich dann auch von der Drangphase der Gäste. Erst prüfte Skov mit seinem tückischen Linksschuss den aufmerksamen Grahl (27.), dann ließ Prömel frei vor dem gegnerischen Tor den Ausgleich liegen (28.).
Kurz vor dem Seitenwechsel hatte die SGE dann noch einen Angriff in petto. Begünstigt durch den Fehlpass von Kaderabek kombinierte sich die Toppmöller-Elf in die Box der Sinsheimer, wo Skhiri eine zweite Chance bekam und sein erstes Bundesliga-Tor für die Hessen erzielte. Das 3:1 war zugleich der Pausenstand (45.+3).
Eintracht-Bollwerk lässt nichts mehr anbrennen
Nach dem Seitenwechsel hatte die Partie dann nicht mehr das gleiche Tempo wie noch zuvor. Hoffenheim stand angesichts des Ergebnisses ein wenig mit dem Rücken zur Wand, probierte viel, aber es fehlten die Ideen gegen die beste Defensive der Liga.
Pellegrino Matarazzo hatte vor dem Spiel die Frankfurter Dreierkette sowie Keeper Trapp lobend hervorgehoben. Zwar stand anstelle des etatmäßigen Kapitäns Grahl im Kasten der Gäste, doch auch der blieb ohne Fehl und Tadel. Eine von wenigen Offensivbemühungen der TSG - einen direkten Freistoß von Skov - wehrte der 35-Jährige gekonnt ab (59.).
Auch in der Schlussphase verteidigte die Eintracht im Stromsparmodus resolut. Hoffenheim suchte immer wieder die Außenpositionen, was jedoch höchstens in halbgaren Halbfeldflanken mündete. Nur noch einmal wurde es brenzlig. Der eingewechselte Bülter köpfte den Ball nach einer Ecke knapp am SGE-Gehäuse vorbei (88.). Es war bezeichnend, dass die beste Chance der Hausherren in Durchgang zwei aus einer Standard-Situation resultierte.
Da auch Frankfurt keine gefährlichen Konter mehr setzte, blieb es beim 3:1. Es ist in dieser Saison der erste Auswärtssieg der Eintracht, die am Donnerstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) HJK Helsinki in der Europa Conference League empfängt. Am Sonntag (15.30 Uhr) folgt dann das Heimspiel gegen den Vizemeister aus Dortmund. Hoffenheim gastiert bereits am Samstag (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart.