127,9:120,5 lautete in dieser Kategorie das Resultat zu Gladbacher Gunsten. Zwei immens hohe Zahlen, wie die Saisonstatistik belegt: Die Borussia, ohnehin lauffreudigste Mannschaft der Liga, lieferte damit ebenso ihren Maximalwert ab wie die Münchner, die überhaupt erst zum zweiten Mal innerhalb dieser Saison auf über 120 Kilometer kamen (nach dem 2:1 gegen Wolfsburg am ersten Spieltag).
Zahlen, die vor allem zwei überaus relevante Fakten dieser 90 Minuten belegen: Nämlich mit welcher Konsequenz und Disziplin Gladbach seine beiden Viererketten verschob und so die Räume gegen den Favoriten permanent verdichtete. Und: Wie hoch der vom FC Bayern betriebene Aufwand war, ohne dass wirklich Zwingendes dabei herausgesprungen wäre. So gesehen war der Erfolg der Fohlenelf nicht zuletzt der Lohn für immense Fleißarbeit - gewiss ein nachahmenswertes Modell für künftige Münchner Liga-Kontrahenten.
Das sind drei Bonuspunkte.
Christoph Kramer
Ganz bodenständig gaben sich die Profis von Trainer Lucien Favre übrigens auch nach ihrem fast sensationellen Triumph. "Das sind drei Bonuspunkte, weil in München bislang keine Mannschaft außer uns gewonnen hat", diagnostizierte Christoph Kramer, "das bringt aber alles nichts, wenn wir die nächste Partie gegen Hoffenheim verlieren. Dann sind die Bonuspunkte weg."
Bodenständige Malocher
Immer wieder betonten die Borussen, aus dem Überraschungscoup zwar weiteres Selbstvertrauen zu schöpfen, aber nicht den Fehler machen zu wollen, sich zu früh am Ziel zu wähnen. Tony Jantschke formulierte das so: "Solange Lucien Favre, Max Eberl und Rainer Bonhof bei uns im Verein sind, wird keiner auf die Idee kommen, abzuheben." Die Fans dürfen sich also auch im Endspurt um Platz drei auf echte Malocher im Borussia-Dress freuen.