Erfurts Trainer Karsten Baumann nahm im Vergleich zum deutlichen 4:1-Erfolg bei Wacker Burghausen zwei personelle Änderungen vor: Peßolat kam für Routinier Judt im Mittelfeld von Beginn an zum Zug. Den Angriff der Thüringer bildete der Italiener Cannizzaro, neu für Wolf in der Anfangself, zusammen mit Bunjaku, womit der mit insgesamt 15 Treffern torgefährlichste Sturm der Liga auflief.
BSV-Coach Stefan Emmerling baute seine Startformation nach dem 1:1-Unentschieden zu Hause gegen Erzgebirge Aue auf einer Position um: Im Mittelfeld der Gäste kehrte Unger nach abgesessener Gelbsperre für Cannata zurück ins Team.
In einer von beiden Seiten abwartend geführten Anfangsphase prüfte RWE-Mittelfeldakteur Cinaz nach vier Minuten mit einem Schuss den Emder Keeper Masuch. Erfurt agierte gegen tief und im Defensivverbund kompakt stehende Ostfriesen auch in Folge zwar leicht feldüberlegen, doch auch die Gäste kamen zu vereinzelten Möglichkeiten, etwa durch Angreifer Neitzel (12.) und Moosmayer (17.). In der 37. Minute hatten die Fans der Hausherren im Steigerwaldstadion den Torjubel bereits auf den Lippen, aber Cannizzaros Nachsschuss wurde von der Emder Abwehr auf der Linie geklärt. So ging die ansonsten höhepunktarme Partie mit einem gerechten torlosen Remis in die Halbzeit.
Im zweiten Durchgang holte sich Erfurts Kapitän Schnetzler früh die 5. Gelbe Karte von Schiedsrichter Daniel Siebert ab und muss somit am kommenden Samstag beim FCB II aussetzen. Ansonsten passierte in der thüringischen Landeshauptstadt aufgrund von vielen Unterbrechungen und spielerischen Unzulänglichkeiten bis zur 70. Minute wenig. Dann allerdings traf der Bosnier Spahic mit einem direkten Freistoß in den linken oberen Winkel zur Gäste-Führung. Bereits eine Minute später hatte RWE-Goalgetter Bunjaku per Foulelfmeter die große Chance für das Baumann-Team auszugleichen, traf allerdings nur den Pfosten.
Die Kickers zogen sich in Folge weit zurück und verteidigten die knappe Führung gegen nun drängende Hausherren bis zum Abpfiff. Unger hatte sogar noch per Konter in der Nachspielzeit die Chance gehabt für den BSV zu erhöhen.
Rot-Weiß Erfurt gastiert am kommenden Samstag bei Bayern München II. Für die siegreichen Emder steht erneut ein Auswärtspiel auf dem Programm. Die Norddeutschen treten am Sonntag bei Wacker Burghausen an.