Bundesliga

TSG Hoffenheim: Entwarnung und neue Rolle für Vogt

Innenverteidiger droht keine längere Zwangspause

Entwarnung und neue Rolle für Vogt

Hoffenheims Kevin Vogt kann eventuell schon in München wieder mitwirken.

Hoffenheims Kevin Vogt kann eventuell schon in München wieder mitwirken. IMAGO/Nordphoto

Kurz vor dem Pausenpfiff ließ sich Kevin Vogt am Sonntag beim 2:0 gegen Schalke 04 ohne erkennbaren Grund plötzlich auf den Rasen sinken und signalisierte Behandlungsbedarf. Bis zur Halbzeit ging es noch ohne, nach dem Seitenwechsel aber war der Innenverteidiger in der Kabine geblieben und hatte für den Ex-Schalker Ozan Kabak Platz gemacht.

Auf Nachfrage sprach Pellegrino Matarazzo von einer "Knieproblematik, es ist hoffentlich nicht so schlimm", hoffte der TSG-Trainer, das Gelenk war "angeblich nur blockiert, er hat noch versucht zu testen, dann aber gemerkt, es geht nicht". Mittlerweile gibt es nach kicker-Informationen Entwarnung für Vogt, der wohl keinen gravierenden strukturellen Schaden davongetragen hat. Mitte der Woche soll der Routinier wieder ins Training einsteigen, rechtzeitig vor dem Spiel am Samstag in München gegen den FC Bayern.

Nach seiner unprofessionellen Gelb-Roten-Karte und der daraus folgenden 1:2-Niederlage in Freiburg hatte Kabak auch im Zuge der fälligen Sperre seinen Platz rechts in der Dreierkette fürs Erste verloren. Stattdessen hatte Matarazzo Vogt auf diese Position beordert. Eine neue Rolle für den Abwehrchef, der jahrelang als zentraler Spieleröffner die Dreierreihe dirigiert und das Hoffenheimer Spiel eröffnet hatte. Diese Maßnahme hatte mehrere Hintergründe.

Neue Spieleröffnung

Matarazzo hat der zuvor verunsicherten TSG eine zweckmäßigere und weniger riskante und anfällige Spieleröffnung verordnet, mit weiten Schlägen meist von Torhüter Oliver Baumann oder auch den Innenverteidigern wird die eigene Spielhälfte zügig überbrückt, um sich mit entschlossenem Gegenpressing in der gegnerischen Hälfte festzusetzen. Zudem soll der kopfballstarke, aber weniger wendige John Anthony Brooks das Zentrum und die letzte Linie halten, seine Nebenleute aber immer wieder situativ vorpreschen, um Gegenspieler frühzeitig zu stellen. Eine Aufgabe, die viel besser zu dem leichtfüßigen Vogt passt. Sollte die Partie am Samstag nach dessen Blessur nicht zu früh kommen, wird es interessant, wie und in welcher Besetzung Matarazzo die spezielle Aufgabe beim Rekordmeister angehen wird.

Kabak jedenfalls war auch gegen seinen Ex-Klub, den er nach einer Leihe nach Norwich im Sommer für sechs Millionen Euro Richtung Hoffenheim verlassen hatte, auch nicht ohne Verwarnung ausgekommen. Diesmal aber war der türkische Nationalspieler unschuldig und wurde Opfer eines Wahrnehmungsfehlers des ansonsten guten Schiedsrichters Matthias Jöllenbeck. Mit dem Sieg gegen seine früheren Kollegen machte nicht nur die TSG einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt, sondern besonders Kabak, der damit auf einem guten Weg ist, seinen vierten Abstiegskampf in Folge (zuvor mit Stuttgart, Schalke und Norwich) erstmals erfolgreich zu meistern.

Michael Pfeifer

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