Bundesliga

Elf Fakten zu de Ligt: Rekorde, Spitzname, Umschulung

Bislang gab es zwei Begegnungen mit Bayern

Elf Fakten zu de Ligt: Rekorde, Spitzname und eine Umschulung mit 15

Matthijs de Ligt - hier nach seinem EM-Platzverweis, in Zivil, als B-Jugendspieler bei Ajax und im Juve-Dress (v.li.).

Matthijs de Ligt - hier nach seinem EM-Platzverweis, in Zivil, als B-Jugendspieler bei Ajax und im Juve-Dress (v.li.). imago images (4)

Gegen die Bayern hat de Ligt noch nie verloren - aber auch noch nie gewonnen. Die einzigen Begegnungen mit seinem neuen Arbeitgeber erlebte er in der Champions-League-Gruppenphase 2018/19, als es in München ein 1:1 und in Amsterdam ein 3:3 gab. De Ligt (kicker-Noten 2 und 3,5) lief jeweils als Kapitän auf.

De Ligts Berater kannten die Bayern gut. Wie auch Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui, die beiden Neuzugänge aus Amsterdam, wird der neue Abwehrchef der Bayern von "One" vertreten, der Berateragentur des verstorbenen Mino Raiola.

De Ligts Europapokalrekord hält bislang

De Ligts Start bei Juventus verlief durchwachsen. "Als ich das erste Mal in die Umkleidekabine ging, war ich wie ein Kind in einem Süßwarenladen! Da ist Buffon, da ist Ronaldo - erst nach zwei Monaten hatte ich das Gefühl, dass ich mehr ich selbst sein könnte", schwärmte er damals. Gleichzeitig verursachte der 75-Millionen-Euro-Neuzugang in seinen ersten Spielen für Juve immer wieder Gegentore und Elfmeter - nicht zuletzt mit Handspielen: "Als hätte ich einen Magnet im Arm."

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De Ligt bekam in der Ajax-Jugend einen gemeinen Spitznamen. Nachdem Ajax den damals fast Zehnjährigen 2009 vom FC Abcoude - einem Klub im Süden von Amsterdam - verpflichtet hatte, wurde er erstmal zum Ernährungsberater geschickt worden, verriet de Ligt später: "Ich muss von Natur aus mehr auf meinen Körper und meine Ernährung achten als andere." Bei Ajax nannten sie ihn "Dikkie" - was genau das bedeutet, wonach es klingt.

De Ligt hält immer noch einen Europapokal-Rekord. Als er 2017 im Europa-League-Finale gegen Manchester United (0:2) auflief, wurde er mit 17 Jahren und 285 Tagen zum jüngsten Teilnehmer eines Europapokal-Endspiels. Bis heute war keiner jünger.

Im Oranje-Dress lief es nicht immer glücklich

2019 wies de Ligt Jadon Sancho in die Schranken. Bei der damals erst zum zweiten Mal vergebenen Kopa-Trophäe für den besten Spieler unter 21 Jahren landete der Niederländer vor dem damaligen Dortmunder und dem drittplatzierten Joao Felix. Als Titelträger folgte er auf Kylian Mbappé. 2018 hatte de Ligt bereits den Golden-Boy-Award gewonnen.

De Ligt ist der jüngste Kapitän der Ajax-Geschichte. Die Bayern wollten einen Führungsspieler in der Abwehr - und sie bekommen wohl einen. In Amsterdam trug de Ligt schon mit 19 Jahren die Verantwortung. "Er ist der geborene Anführer", sagte mal Frank de Boer - stellvertretend für viele andere.

Auch für die Niederlande legte de Ligt einen Fehlstart hin. Zwar war er im WM-Qualifikationsspiel in Bulgarien im März 2017 jüngster Debütant der Elftal seit 1931, startete aber gleich mit einem Patzer vor dem ersten Gegentor und einer 0:2-Niederlage. Zur Pause wurde er ausgewechselt. Inzwischen ist er erfahrener - damals hatte er erst zwei Startelfeinsätze für Ajax in der Eredivisie vorzuweisen.

Ich war offensiver Mittelfeldspieler, bis ich 15 war.

Matthijs de Ligt

Auch de Ligts bislang einziges Turnier mit Oranje endete unglücklich. Im EM-Achtelfinale 2021 gegen Tschechien stolperte er beim Stand von 0:0 als letzter Mann, nahm die Hand zur Hilfe und sah nach VAR-Eingriff Rot - Tschechien bezwang die Niederlande in Überzahl mit 2:0.

De Ligt wurde erst mit 15 zum Abwehrspieler umgeschult. Dass der Innenverteidiger über seine Kernkompetenzen hinaus Qualitäten hat - etwa bei der Spieleröffnung und vor dem gegnerischen Tor -, hat auch damit zu tun, dass er als Jugendlicher weiter vorne spielte. "Ich war offensiver Mittelfeldspieler, bis ich 15 war", sagte de Ligt 2020 in einem UEFA-Interview. "Plötzlich wurde mir gesagt, für meine Karriere sei es besser, nach hinten zu rücken."

De Ligt kennt sich mit hochstehenden Abwehrreihen aus. Zwar lernte er bei Juve auch die italienische Abwehrkunst kennen (von Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci höchstpersönlich) - bei Ajax spielte er aber regelmäßig in defensiv riskanteren Formationen. "Ich habe keine Angst, Eins-gegen-eins zu spielen oder hoch im Feld zu verteidigen", sagt er, "das habe ich in der Ajax-Schule gelernt."

jpe

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