Int. Fußball

El Shaarawy vergrößert Milans Sorgen

Die Nerven der Rossoneri liegen blank

El Shaarawy vergrößert Milans Sorgen

Fehlt Milan mehrere Wochen: Dribbelkünstler Stephan El Shaarawy.

Fehlt Milan mehrere Wochen: Dribbelkünstler Stephan El Shaarawy. Getty Images

Der italienische Nationalspieler El Shaarawy soll so etwas wie Milans Versprechen an die Fans und Warnung an die Konkurrenz für die Zukunft sein. Um den 22-Jährigen mit auffälliger Irokesenfrisur ist geplant, in den kommenden Jahren wieder eine Mannschaft aufzubauen, die langfristig an alte Erfolge in Liga und Champions League anknüpfen soll.

Zur Erinnerung: Der letzte große Titel für den Klub aus der Weltmodestadt Mailand datiert aus dem Jahre 2011, als man den Scudetto holte. Das letzte Stemmen des Henkelpotts dagegen, der insgesamt siebenmal gewonnen wurde, gelang 2007.

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Doch seit Jahren dümpelt der große Verein um Boss Silvio Berlusconi kilometerweit hinter den eigenen Erwartungen her - und nun droht bei El Shaarawy in der wichtigen Rückrunde der Ausfall. Der Dribbelkünstler hat sich einen Bruch des fünften Mittelfußknochens am rechten Fuß zugezogen. Wie die Rossoneri am Montag mitteilten, wird der elfmalige italienische Nationalspieler mit ägyptischen Wurzeln zunächst sechs Wochen lang einen Schutzschuh tragen, danach folgen weitere Untersuchungen. Tritt der schlimmste Fall ein, wäre die gesamte Restsaison für den bereits öfters verletzungsgeplagten Angreifer gelaufen. In dieser Saison hat El Shaarawy in 15 Spielen für den AC Mailand ein Tor erzielt.

Menez: "Wir alle stehen zu Inzaghi"

Filippo Inzaghi

Braucht schnellstens Erfolgserlebnisse, sonst droht die baldige Entlassung: Filippo Inzaghi. Getty Images

Um seinen Job fürchten muss aufgrund der neuerlichen Pleite, bei der Weltmeister Miroslav Klose (eine Vorlage, ein Tor) mit seinen Römern die Mailänder teils an die Wand gespielt hat, Trainer Filippo Inzaghi. Nach dem bereits gescheiterten Experiment mit Vereinsikone Clarence Seedorf scheint auch Milans Stürmerheld Inzaghi dem Klub keine neue Signatur verleihen zu können.

Stürmer Jeremy Menez will von einer Absetzung des Trainers aber nichts wissen, für ihn zählt einzig und allein: "Wir wissen selbst am besten, wenn Milan schlecht spielt. Es gibt immer Menschen, die schlecht über den Klub reden, doch das ist zu einfach. Hier bei uns müssen wir einfach zusammenstehen und uns gegenseitig helfen. Nur so können wir voran kommen." Ein gute Gelegenheit für einen positiven Schritt bietet sich den Rossoneri schon am Dienstagabend (20.45 Uhr) im eigenen San Siro: Im Viertelfinale der Coppa Italia geht es schon wieder gegen Lazio. Menez dazu: "Es ist richtig, dass das Match morgen sehr wichtig für uns alle ist, auch für den Trainer und die Fans. Aber wir brauchen uns nicht noch selbst Druck aufladen. Wir dürfen uns keine Fehler leisten und müssen den Rasen wie Löwen betreten." Der französische Nationalspieler fügte noch an: "Wir alle stehen zu Inzaghi."

Mexes: "Entschuldigung"

Stefano Mauri, Philippe Mexes und Riccardo Montolivo (v.l.n.r.)

Würgeattacke: Philippe Mexes (Mitte) greift Lazio-Kapitän Stefano Mauri heftig an, kann schließlich von seinem Anführer Riccardo Montolivo gestoppt werden. Getty Images

In der Liga müssen die Lombarden künftig auch einige Wochen auf Innenverteidiger Philippe Mexes verzichten. Wie lange, ist noch nicht klar. Lange wird es aber in jedem Fall, denn der Franzose rastete in der Nachspielzeit wahrhaftig aus. Erst hatte er einen Schlag von Gegenspieler und Lazio-Kapitän Stefano Mauri einstecken müssen, der vom Schiedsrichter nicht geahndet wurde. Dann marschierte der bullige Recke selbst auf Mauri zu, würgte diesen am Hals und beruhigte sich auch nach der Roten Karte nicht. Erst sein eigener Kapitän Riccardo Montolivo brachte seinen Kollegen etwas zur Vernunft und schob ihn von dannen.

Die Entschuldigung des Sünders, der schon einige solcher Aussetzer gehabt hatte, folgte im Nachgang: "Ich muss mich beim Verein, dem Trainer und bei meiner Familie entschuldigen. Es war die falsche Reaktion und es tut mir leid. Ich habe das Team mit zehn Mann zurückgelassen und werde nun gesperrt." Reumütig fügte Mexes an: "Leider passierte mir dieser Fehler, in meiner Karriere hatte ich solche Momente schon einige Male. Diese Dinge sollten auf einem Fußballplatz nicht geschehen."

mag