Bundesliga

Eberl: "Wohlfühloase? Damit kann ich nichts anfangen"

Viel Gegenwind - Gladbachs Sportdirektor mahnt zur Geschlossenheit

Eberl: "Wohlfühloase? Damit kann ich nichts anfangen"

Will Tacheles reden - aber intern: Max Eberl.

Will Tacheles reden - aber intern: Max Eberl. Getty Images

Die wichtigste Antwort hatte der erfahrene Borussen-Boss bereits gleich nach dem Ausfall aller Systeme gegen Freiburg beantwortet. Auch nach dem 1:4 beim Derby in Köln sowie dem historischen 0:6 gegen Freiburg hält er Adi Hütter für den richtigen Trainer, um Borussia aus der sportlichen Krise herauszuführen.

"Absurd" nennt er die Diskussion, den erst im Sommer begonnenen gemeinsamen Weg womöglich nicht fortsetzen zu wollen. Und natürlich kennt der erfahrene Eberl auch genau die Schlagworte, die den Verantwortlichen bei entsprechenden Ergebnissen gerne um die Ohren gehauen werden: "Mentalität, Wohlfühloase, Führungs-Spieler - das sind die üblichen Themen, die dann aufkommen", so Eberl am Donnerstag.

Intern muss es knallen.

Max Eberl

Er halte nichts davon, so Borussias Sportdirektor, "populistisch zu agieren und Schlagzeilen zu liefern". Gleichzeitig verhehlt er natürlich nicht, dass es eine konkrete Aufarbeitung der sportlichen Krise geben muss, "intern", so Eberl, "muss es knallen."

Aber: "Wohlfühloase? Damit kann ich nichts anfangen", sagt Eberl ganz deutlich. Führungsspieler gebe es ohnehin nur wenige, und grundsätzlich sei auch die Frage erlaubt, wer überhaupt ein Führungs-Spieler sei - soviel zu den Themen der externen Kritiker.

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Gemeinsam feiern, gemeinsam leiden

Grundsätzlich mahnt Eberl zur Geschlossenheit und rät zum sachlichen und fachlichen Umgang mit den jüngsten Bauchlandungen. Natürlich regt sich der Unmut unter den Fans, aber er habe "keine Angst, dass uns die Fans weglaufen. Wir feiern gemeinsam beim 5:0 gegen die Bayern, wir leiden beim 0:6 gegen Freiburg." Wer das nicht eben so leben kann, "diese Menschen", so Eberl, "möchte ich nicht."

Gelassenheit strahlt der Sportdirektor aus, er weiß immerhin mit Hütter einen sehr erfahrenen und auch bei Gegenwind standfesten Trainer in der Verantwortung. Seine Krisentauglichkeit hat Hütter in der Vergangenheit ja schon mehrfach unter Beweis gestellt.

Erinnerungen an Frankfurts Fehlstart

Zum Beispiel ging auch sein Start im Sommer 2018 bei Eintracht Frankfurt schief: Nach dem 0:5 im Supercup gegen den FC Bayern und dem Pokal-Aus in der ersten Runde bei Regionalligist Ulm galt Hütter quasi schon als Entlassungskandidat. Aber er bekam die Eintracht auf Kurs, stürmte mit den Hessen ins Halbfinale der Europa League und zog am Ende als Siebter mit seinem Team in den Europapokal ein.

Bringt also das Spiel in Leipzig am Samstag die Wende? "RB ist gerade mit dem neuen Trainer sehr schwer einzuschätzen", findet Hütter, "sie haben natürlich viele sehr gute Einzelspieler, aber sie sind noch im Findungsprozess."

Personelle Änderungen bei Borussia sind möglich und wahrscheinlich. Am Donnerstag, so Hütter zufrieden, waren 23 Spieler auf dem Platz, auch wieder die zuletzt angeschlagenen Stefan Lainer und Manu Koné. Der zuletzt etwas überspielt wirkende Mittelfeldmann wäre allerdings ein Kandidat für eine Pause. Gut denkbar, dass zum Beispiel die Routiniers Lars Stindl und Christoph Kramer wieder in der Startelf auftauchen.

Oliver Bitter

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