Duisburg kämpferisch, Paderborn spielbestimmend
Duisburgs Trainer Gino Lettieri brachte nach dem 2:3 bei Union Berlin drei Neue: Feltscher, Holland und Onuegbu begannen für Bohl (Bank), Bomheuer (Nasenbeinbruch) und Hajri (Knöchel). Paderborns Coach Markus Gellhaus musste seine Startelf im Vergleich zum 0:0 gegen St. Pauli zwangsläufig im defensiven Mittelfeld verändern: Wydra spielte für den verletzten Kirch (Muskelfaserriss).
Der SCP zeigte schon in der Anfangsphase eine größere spielerische Reife und nahm das Heft des Handelns mit dem Anpfiff in die Hand. Der MSV lief der Musik zunächst zwar hinterher, zeigte sich aber zumindest kämpferisch in den Zweikämpfen und agierte in diesen durchaus hart und energisch. Daraus resultierten viele Standards für die Gäste, die sich somit dem Tor allmählich annäherten. Wirklich zwingend wurde es dabei aber nicht.
MSV wird aktiver - Onuegbu vergibt
Die Zebras, die oft nur auf Kontermöglichkeiten gelauert hatten, tauten nach einer Viertelstunde auf und nahmen aktiver am Geschehen teil. Das sorgte für etwas Auflockerung und führte prompt zu guten Chancen auf beiden Seiten: Ein Obinna-Schuss aus 17 Metern wurde tückisch von Bakalorz abgefälscht und dann spektakulär von Kruse aus dem Winkel gekratzt (23.). Vucinovic tauchte frei vor Ratajczak auf, zielte aber genau auf den Torwart (28.) und Onuegbu schob eine flache Flanke aus nur drei (!) Metern rechts am Ziel vorbei (32.).
Diese Szenen gaben Duisburg Mut. Defensiv standen die Hausherren weiterhin eng am Mann, offensiv stiftete die nigerianische Doppelspitze Onuegbu/Obinna im 4-4-2-Sytem immer wieder Unruhe. Paderborns anfängliche Überlegenheit war damit dahin. Im 4-2-3-1 agierte Proschwitz immer wieder als Wandspieler in der Spitze, doch die variabel um ihn umherschwirrenden Ouali, Stöger und Vucinovic konnten immer weniger Lücken reißen. Unterm Strich verzettelten sich beide Mannscahften zu oft im Mittelfeld. Es blieb beim 0:0-Pausenstand.
Aktivposten Obinna ohne Glück
Der 10. Spieltag
Auch nach Wiederbeginn blieben spielerische Glanzpunkte Magelware, stattdessen beackerten sich beide Teams in intensiven Zweikämpfen im Mittelfeld. Nach zähen Minuten meldete sich dann der MSV mit Halbchancen zurück (Wolze, Obinna, beide 58.). Dann tat es Obinna Onuegbu gleich und verballerte einen Hochkaräter: Nach feinem Doppelpass mit Onuegbu hatte Obinna aus zehn Metern zentraler Position freies Schussfeld, setzte das Spielgerät aber links vorbei (59.). Der nigerianische Stürmer blieb der Aktivposten bei den Zebras und war an fast jedem Angriff beteiligt, allerdings fehlte dem Neuzugang das Glück im Abschluss, er scheiterte kurz darauf an Kruse (61.).
Diese fahrlässige Chancenverwertung hätte sich beinahe gerächt: Paderborn wachte wieder auf und provozierte zahlreiche Standards - wohlgemerkt die Achillesferse der Zebras (bereits acht Gegentreffer nach ruhenden Bällen) - rund um den MSV-Strafraum. Hoheneder war nach einem Stöger-Freistoß zu überrascht, um aus kurzer Distanz zu vollstrecken (70.), der mittlerweile eingewechselte Stoppelkamp drehte einen 18-Meter-Freistoß knapp am linken Winkel vorbei (72.).
Joker Chanturia sticht
In der Schlussphase schien Duisburg dann die Luft auszugehen. Paderborn bekam Oberwasser und verzeichnete eine vielversprechende Möglichkeit durch Ouali, der frei halbrechts im Strafraum auftauchte und abzog. Ratajczak war schon geschlagen, doch Meißner kratzte die Kugel noch von der Linie (79.). Auf der anderen Seite glänzte Joker Chanturia: Erst zog der Georgier im rechten Halbfeld drei Gegenspieler auf sich, spielte dann einen Doppelpass mit Onuegbu und tauchte an der Strafraumgrenze auf. Dort ließ Chanturia dann weitere zwei Bewacher stehen und vollendete aus elf Metern zum 1:0 (81.). In der Folge riegelten die Zebras den eigenen Sechzehner ab, ließen den ideenlosen SCP anrennen und brachten den Vorsprung über die Zeit. Es war der erste MSV-Sieg in der laufenden Saison.
Nach der Länderspielpause ist Duisburg am Sonntag (18. Oktober, 13.30 Uhr) in Heidenheim gefordert. Paderborn muss schon zwei Tage zuvor (18.30 Uhr) ran und empfängt Braunschweig.