Duisburgs Trainer Ilia Gruev tauschte nach dem 2:1-Überraschungssieg in Nürnberg einmal: Hajri begann für Kapitän Bajic (nicht im Kader).
1860-Coach Benno Möhlmann nahm im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Fürth zunächst drei Änderungen vor: Bandowski, Degenek und Rama standen für Kagelmacher (5. Gelbe), Yegenoglu und Aycicek (beide Bank) in der Startelf. Doch kurz vor dem Spiel musste der Trainer nochmal reagieren: Kapitän Schindler wurde beim Aufwärmen übel, seinen Platz in der Innenverteidigung nahm Bülow ein und Adlung kam in die Startelf.
Es entwickelte sich von Beginn an ein Spiel, in dem keine Mannschaft den ersten Fehler machen wollte. Die Defensivreihen standen über weite Strecken sicher, dementsprechend gab es im ersten Durchgang allerdings kaum Torchancen.
Nach neun Minuten zog Rama von links nach innen und drückte ab, sein Flachschuss war jedoch kein Problem für MSV-Keeper Ratajczak. Wenig später verzog Duisburgs Özbek auf der Gegenseite deutlich (12.). Die Gäste wirkten etwas präsenter, spielten sich aber auch keine klaren Chancen raus. Über Umwege kam nach 21 Minuten der Ball zu Lacazette, sein Torversuch aus 17 Metern ging aber gut drei Meter am Kasten vorbei. Und auch Bülow konnte mit seinem Kopfball nach einer Ecke für keine Torgefahr sorgen (27.). Anschließend plätscherte die Partie der Pause entgegen, folgerichtig ging es torlos in die Kabinen.
Weiter kaum Torgefahr - Adlung aus der Distanz
Der 30. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts am Spiel. Es gab kaum Torchancen. Beide Mannschaften waren zunächst auf die Defensive bedacht, kleinere Unterbrechungen ließen erst gar keinen Spielfluss aufkommen. Es dauerte bis zur 60. Minute, ehe es zum ersten Mal einen Ansatz von Torgefahr gab. Adlungs Distanzversuch verfehlte das Gehäuse aber deutlich.
Traumtor von Liendl
Die Partie plätscherte weiter so dahin, bis Liendl für einen genialen Moment sorgte. Der Spielmacher der Löwen fasste sich aus 25 Metern ein Herz und nagelte das Spielgerät traumhaft in den rechten oberen Torwinkel (64.).
Nun waren die Zebras, denen bis dato offensiv so gut wie gar nichts einfiel, natürlich gefordert. Den nächsten Abschluss hatten aber die Gäste, Ramas Distanzversuch blieb harmlos (69.). Wenig später kamen die Zebras dann etwas zufällig zu ihrer bis dato besten Torchancen. Wolzes Flanke von der linken Seite rutschte ab und wurde dadurch extrem gefährlich. Doch Ortega hatte aufgepasst und holte das Spielgerät stark aus dem langen Eck (71.).
Bröker kommt rein und trifft
Doch wenig später gab es dann den Ausgleich, der durchaus für Diskussionsstoff sorgte. Der eine Minute zuvor eingewechselte Bröker köpfte eine Bohl-Flanke an den linken Innenpfosten. Von da aus tanzte das Leder auf der Linie, Ortega faustete das Spielgerät dann weg. Doch der Linienrichter zeigte an, der Ball war vollständig hinter der Linie – eine knifflige Entscheidung (74.).
Obinna trifft zum 2:1
Wenige Minuten nach dem Treffer stand erneut Schiedsrichter Thorben Siewer im Blickpunkt. Auf der linken Seite lief Holland auf den bereits verwarnten Degenek auf, der Unparteiische gab Freistoß und Gelb-Rot - erneut eine harte Entscheidung (80.). Die Gastgeber machten nun in Überzahl mehr und kamen zur Führung. Feltschers Flanke landete irgendwie bei Obinna, der aus wenigen Metern durch zwei Löwen-Spieler zum 2:1 einschob (85.). Wenig später hatte der MSV sogar die Entscheidung auf dem Fuß, Onuegbu nagelte das Leder aus vier Metern an die Latte (88.).
Die Löwen warfen in der Endphase nochmal alles nach vorne und hatten noch die eine Riesenchance zum Ausgleich: Adlung setzte das Leder freistehend aus elf Metern knapp neben den Kasten (90.+3). Anschließend pfiff der Schiedsrichter ab und Duisburg darf nach dem zweiten Sieg in Folge weiter vom Klassenerhalt träumen.
Der MSV gastiert am Freitag (18.30 Uhr) beim SC Freiburg. 1860 München empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Eintracht Braunschweig zum "Löwenduell".