3-4-3 und 4-2-3-1 - Braunschweig legt den Schalter um
Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht musste nach dem 2:2 beim FC Heidenheim auf den verletzten Baffo (Teilabriss des Innenbandes im linken Knie) verzichten und brachte dafür Omladic. Freiburgs Coach Christian Streich brachte im Vergleich zum 4:3-Sieg gegen den FC St. Pauli Höfler für Philipp (Bank).
Die Eintracht trat von Anfang an mutig und offensiv eingestellt auf. Bei eigenem Ballbesitz formierten sich die Löwen im 3-4-3-System und starteten immer wieder Flügelangriffe. Gegen den Ball wurde daraus dann ein kompaktes 4-2-3-1, das gewürzt mit entschlossener Zweikampfführung und enger Manndeckung zum undurchdringbaren Bollwerk wurde. Der im 4-4-2 angeordnete Sportclub fand überhaupt nicht ins Spiel, die beste Offensive der 2. Liga war beinahe komplett abgemeldet. Einzig in der 19. Minute tippte Niederlechner ein Petersen-Zuspiel knapp neben den Pfosten - ansonsten hing das gefürchtete Sturmduo komplett in der Luft.
Deutlich griffiger und torgefährlicher dagegen der BTSV, der immer wieder die jeweiligen Positionen variabel durchtauschte und so Verwirrung beim Gegner stiftete. Omladic (3.), Decarli (22.) und Reichel (45.) verbuchten gute Möglichkeiten für die Niedersachsen. Ansonsten spielte sich das Geschehen vor allem im Mittelfeld ab, welches der SCF kaum überwinden konnte. Immer wieder rieben sich die Breisgauer weit vor der gegnerischen Box in Zweikämpfen auf und fanden nicht zu ihrem Spiel - es fehlte an Ideen und Durchschlagskraft. Entsprechend ging es torlos in die Pause.
Holtmann und Reichel binnen 185 Sekunden
Der 30. Spieltag
In der Halbzeit wirkten offenbar beide Trainer motivierend auf ihre Mannschaften ein, denn direkt nach Wiederbeginn verzeichneten beide Seiten sofort gute Chancen: Grifo zwang Gikiewicz zu einer Glanztat (46.), auf der anderen Seite sauste Reichels Direktabnehme nur Zentimeter am Pfosten vorbei (47.), dann traf Kumbela aus kurzer Distanz nur Torwart Schwolow (51.).
Kurz darauf sollte Braunschweig dann verdientermaßen in Führung gehen - begünstigt durch den Blackout von Torrejon. Der Rückpass des Innenverteidigers geriet viel zu kurz - Holtmann spritzte dazwischen, umkurvte Schwolow und schob zum 1:0 ein (54.). Ein Wirkungstreffer der Eintracht, denn bereits 185 Sekunden später klingelte es erneut: Reichel nahm eine Khelifi-Flanke an der linken Strafraumkante mit der Brust mit und traf vom linken Fünfmetereck zum 2:0 (57.). Die entfesselten Löwen hatten in der Folge sogar noch die Chance, zu erhöhen, doch bei den Schüssen von Holtmann (62.) und Omladic (67.) fehlten wenige Zentimeter.
Petersen verkürzt - dramatische Schlussphase
Freiburg war hingegen weiterhin komplett abgemeldet. Aus dem Nichts aber plötzlich der Anschlusstreffer: Höfler spielte einen gefühlvollen, langen Ball an die Strafraumgrenze auf Petersen, der den herausgeeilten Gikiewicz mit einem Kopfball-Heber überwand und auf 1:2 verkürzte (70.). Die Eintracht blieb ihrer Marschroute treu und entlastete mit Vorwärtsfußball. Der Sportclub schaffte es erst wieder in den Schlussminuten, Druck aufzubauen. Kempf (80., 90.+1) und Philipp (86.) prüften Gikiewicz.
In einer dramatischen Nachspielzeit - drei Minuten waren angezeigt - gelang dem Sportclub mit der letzten Aktion noch das 2:2: Grifo zirkelte eine Ecke von links an den ersten Pfosten, wo Kempf den Ball aus drei Metern über den Scheitel ins Tor springen ließ (90.+4).
Braunschweig ist am Sonntag (13.30 Uhr) beim TSV 1860 München zu Gast. Freiburg empfängt schon am Freitag (18.30 Uhr) den MSV Duisburg.