Duisburgs Trainer Oliver Reck tauschte nach dem schwachen Auftritt beim 0:2 in Dresden auf vier Positionen: Exslager war nach Muskelfaserriss wieder fit und stand ebenso in der Startelf wie Pliatsikas, Gjasula und Jula. Für Kern, Pamic, Hoffmann und Baljak war nur ein Platz auf der Bank übrig.
Fürths Coach Mike Büskens musste wechseln: Schröck hatte beim 6:2 gegen Bochum seine fünfte Gelbe gesehen und war gesperrt. Pektürk erhielt daher seine Bewährungschance.
Nach kurzer Abtastphase ergriffen die technisch stärkeren Fürther die Initiative und versuchten, über gepflegtes und direktes Kurzpassspiel nach vorne zu kommen. Die Franken leisteten sich dabei aber immer wieder einige Unachtsamkeiten, sodass Wiedwald im Kasten der Duisburger nur selten in Gefahr geriet. Bis auf zwei Kopfbälle von Occean (11.) und Pektürk (12.) blieb es lange Zeit ruhig im MSV-Strafraum.
Der 24. Spieltag
Die "Zebras" hielten vor allem mit Leidenschaft und Kampf dagegen - durchaus erfolgreich. Zwar kamen die Hausherren selten in den gegnerischen Strafraum, dann aber umso gefährlicher. Exslagers Direktabnahme aus der Drehung zwang Grün zum Eingreifen (15.), etwas später drosch Bruno Soares die Kugel freistehend klar drüber (23.).
Es war ein ausgeglichenes Duell zweier Mannschaften, die sich auf Augenhöhe begegneten, allerdings auch zahlreiche Stockfehler fabrizierten. Folglich hatten klare Torraumszenen in diesem rasanten Duell Seltenheitswert. Die reifere Spielanlage legten allerdings die Kleeblättler an den Tag. Nach 32 Minuten schnupperte die SpVgg an der Führung: Bruno Soares rettete jedoch gegen Pektürk in höchster Not mit dem langen Bein.
Kurz darauf zog sich Asamoah bei einem Sprint eine Zerrung am hinteren Oberschenkel zu und musste ausgewechselt werden. Büskens brachte Schahin in die Partie (38.). Wenige Sekunden zuvor hatte der MSV die bis dahin wohl gefährlichste Chance, als Brosinski Grün mit einem fulminanten Fernschuss zu einer Parade zwang. Gute Distanzschützen haben aber auch die Franken in den eigenen Reihen, so zeigte Prib sein Können in der 40. Minute. Weil der Mittelfeldmann aus 20 Metern aber etwas zu hoch ansetzte, blieb es beim 0:0 zur Pause.
Duisburg geht an die Leistungsgrenze und steht dann doch mit leeren Händen da
In der Zange: Fürths Asamoah wird von Sukalo und Bruno Soares (re.) bedrängt. picture alliance
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein vergleichbares Bild. Der MSV spielte beherzt und hatte Vorteile in den Zweikämpfen, die Fürther kamen daher nicht zur Entfaltung. Zusehends wagten sich die Meidericher dann auch nach vorne und ergriffen allmählich das Kommando. Weitere Einschussgelegenheiten ließen nicht lange auf sich warten. Gjasula (54.), Brosinski (55.) und Sukalo (56.) hatten aber kein Abschlussglück.
Danach wurde die Begegnung immer giftiger. Beide Mannschaften beharkten sich Haken und Ösen, Nickeligkeiten häuften sich. Auf Referee Christian Dingert kam viel Arbeit zu, da nahezu jeder Zweikampf ein Foul beinhaltete. Die Folge: Der Spielfluss ging flöten. Die harte Gangart forderte dann auf beiden Seiten erste Opfer: Pektürk musste mit Krämpfen ausgewechselt werden, Brosinski lief auf der Gegenseite ebenfalls nicht mehr rund. Bei der SpVgg kam Klaus, beim MSV Pamic. Wie sich herausstellen sollte, bewies Büskens das glücklichere Händchen. In der 78. Minute segelte Klaus' Flanke von rechts in den Fünfer und landete genau vor den Füßen von Occean, der aus drei Metern die Fürther durchaus überraschend in Führung brachte.
Das war ein echter Schock für den MSV, der bis an seine Leistungsgrenzen gegangen war und nun mit leeren Händen dastand. Dennoch steckten die "Zebras" nicht auf, hatten nun aber abgeklärten Franken nichts mehr entgegenzusetzen. In der Nachspielzeit schlugen die Gäste dann noch einmal zu: Occean flankte von rechts nach innen. Schahin verpasste noch, doch Klaus schnappt sich die Kugel und legte für Zillner auf, der aus elf Metern ins rechte Eck zum 2:0-Endstand vollendete (90.+1).
Beide Mannschaften sind am kommenden Spieltag erneut am Freitag an der Reihe: Duisburg in Berlin, Fürth zu Hause gegen Aachen.