Dresdens Trainer Ralf Loose sah nach dem überzeugenden 4:0-Heimsieg gegen Union Berlin keinen Grund für Veränderungen.
Paderborns Coach Roger Schmidt indes plagten nach der 0:1-Heimniederlage gegen Greuther Fürth einige Personalsorgen. Gonther (Muskelprellung im Oberschenkel), Proschwitz (Hüftprobleme) und Brückner (leichte Gehirnerschütterung) waren fraglich, alle drei wurden jedoch rechtzeitig fit und standen in der Startelf. Für Guié-Mien und Kara galt das jedoch nicht. Sie waren zwar ebenfalls fit, mussten allerdings auf die Bank und Meha sowie Brandy weichen.
Der SC Paderborn wollte von Beginn mitspielen und tat das auch. Die Gäste suchten den Vorwärtsgang, konnten sich dabei aber ebenso wenig durchsetzen wie die Dresdner. Dennoch war es ein flotter Beginn, nur mangelte es hüben wie drüben an Genauigkeit im Passspiel, sodass klare Torraumszenen zunächst nicht zu sehen waren. Aus dem Spiel heraus passierte demnach wenig, so sorgte ein Standard für den ersten Aufreger des Duells. Nach einer Freistoßflanke von links köpfte Koch aus fünf Metern aufs Tor, Kruse wehrte mit Glück und Geschick ab (12.).
Der 5. Spieltag
Danach sank das Niveau der Partie allerdings beträchtlich. Das anfänglich noch ansprechende Tempo war nicht mehr vorhanden, die hohe Fehlerquote dagegen schon. Folglich passierte lange Zeit fast gar nichts - lediglich intensive Zweikämpfe wurden noch geboten. Nach 32 Minuten sorgte Knoll mit einem sehenswerten Schuss vom linken Strafraumeck für Abwechslung. Kruse ließ sich aber nicht bezwingen und durfte drei Minuten später die Hände in die Luft reißen. Was war passiert? Meha hatte eine Ecke genau in die Mitte zu Gonther gebracht - 0:1. Irgendwie war es logisch, dass der Treffer nach einem Standard fiel.
Die Sachsen mussten reagieren. Sie zeigten sich auch bemüht, entwickelten allerdings zu wenig Durchschlagskraft. Die Angriffe des Aufsteigers waren einfach zu statisch. Der SCP hatte daher kaum Mühe, Gefahr vom eigenen Kasten fernzuhalten, musste das aber dann ohne Gonther machen. Der Innenverteidiger war angeschlagen ins Spiel gegangen und konnte doch nicht mehr weiter machen. Palionis kam.
Dynamo Dresden drückt, doch Paderborn trifft
Luftkampf: Dresdens Cidimar gegen Strohdiek (re.). picture alliance
In der 44. Minute zappelte der Ball dann doch im Paderborner Netz, Knoll hatte das Leder fulminant aus elf Metern in die Maschen gedroschen. Schiedsrichter Bastian Dankert verweigerte allerdings die Anerkennung, weil er eine Abseitsstellung von Cidimar erkannt haben wollte. Es war eine Fehlentscheidung, da Brückner das Abseits aufgehoben hatte.
Dresden musste also mit einem Rückstand in den zweiten Durchgang, legte in diesem aber unbeirrt los und setzte durch Pfeffer die erste Duftmarke (48.). Durch die nun offensivere Gangart der Sachsen eröffneten sich den Gästen Freiräume. Paderborn kam so zu einigen guten Kontergelegenheiten, ließ diese aber ungenutzt. Brückner scheiterte an Eilhoff (54.), Bertels und Proschwitz köpften innerhalb weniger Sekunden neben das Tor (55.), ehe Eilhoff einen tückischen Schuss von Brandy aus sehr spitzem Winkel entschärfte (57.).
Die Begegnung wurde hitziger, umkämpfter und auch lauter. Die 25296 Zuschauer im Glücksgas-Stadion feuerte ihr Team nun frenetisch an. Dynamo legte noch einmal eine Schippe drauf, hatte nach einer Ecke dann Riesenpech: Cidimar scheiterte am rechten Pfosten (66.). Die Ostwestfalen waren jetzt vor allem in der Defensive gefordert, stellten sich dort jedoch weitgehend geschickt an. Einige brenzlige Situationen mussten sie dann aber doch noch überstehen: Kochs sehenswerter Schuss sauste knapp vorbei (74.), ehe es im Sechzehner zwischen Bertels und dem eingewechselten Heller zum Kontakt kam. Der Dresdener ging zu Boden, forderte Strafstoß, für Dankert war das jedoch nicht ausreichend (77.). Im direkten Gegenzug scheiterte Proschwitz aus spitzem Winkel an Eilhoff.
Dynamo durfte weiter hoffen, wurde dann aber nach 84 Minuten aus allen Träumen gerissen. Meha schlenzte einen Freistoß aus 20 Metern gefühlvoll ins linke Eck. Dresden gab dennoch nicht auf und schaffte in der Schlussminute durch Koch, der nach feiner Flanke von Heller per Kopf zur Stelle war, doch noch den Anschluss. Hoffnung keimte auf, Dynamo warf nun alles nach vorne. Weil aber Heller geblockt wurde (90.+2) und Knoll drüber schoss (90.+3), blieb es dann doch beim Sieg des SCP.
Dynamo Dresden ist bereits am kommenden Freitag beim MSV Duisburg gefordert, zwei Tage später gastiert der SC Paderborn bei der Frankfurter Eintracht.