Bundesliga

Dreesen macht keinen Spalt auf: "Tür für Super League beim FC Bayern bleibt zu"

Rekordmeister bekräftigt ablehnende Haltung

Dreesen macht keinen Spalt auf: "Tür für Super League beim FC Bayern bleibt zu"

Bayerns CEO Jan-Christian Dreesen erteilt der Super League für den FC Bayern eine klare Absage.

Bayerns CEO Jan-Christian Dreesen erteilt der Super League für den FC Bayern eine klare Absage. IMAGO/Revierfoto

Am Donnerstag hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einer Grundsatzentscheidung die Tür für die mögliche Gründung einer Super League geöffnet. Während entsprechende Reaktionen auf das Urteil nicht lange auf sich warten ließen, stellten die Treiber des Super-League-Konzepts ihre Pläne vor.

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Ungeachtet dessen verblieb der deutsche Rekordmeister aus München bei seiner Haltung, kein Teil eines wie auch immer ausgestalteten neuen Wettbewerbs werden zu wollen. "Wir haben das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Kenntnis genommen. Dies ändert aber nichts an der Haltung des FC Bayern und an der Haltung der ECA, dass ein solcher Wettbewerb einen Angriff auf die Bedeutung der nationalen Ligen sowie die Statik des europäischen Fußballs darstellen würde", sagte Jan-Christian Dreesen im Gespräch mit der dpa.

Die Bundesliga bildet das Fundament des FC Bayern. Ebenso stehen wir zu den europäischen Klub-Wettbewerben unter dem Dach der UEFA.

Jan-Christian Dreesen

Vielmehr machte der CEO des FC Bayern und Vice-Chairman der ECA abermals deutlich, wie "heilig" den Münchnern die nationale Liga ist. "Die Bundesliga bildet das Fundament des FC Bayern, so wie alle nationalen Ligen das Fundament der europäischen Fußballklubs darstellen. Deshalb ist es unsere Pflicht und unsere tiefe Überzeugung, sie zu stärken, und nicht zu schwächen. Ebenso stehen wir zu den europäischen Klub-Wettbewerben unter dem Dach der UEFA. Daher noch einmal ganz klar: Die Tür für die Super League beim FC Bayern bleibt zu", sagte der 56-Jährige.

Auch Dortmunds Ablehnung ist glasklar

Neben dem FC Bayern ware in der Anfangsphase der Super-League-Planspiele auch Borussia Dortmund als mögliches Gründungsmitglied genannt worden. Doch auch der BVB hatte von Anfang an eine Teilnahme an der Super League verworfen - Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte diese Haltung gerade erst wieder bekräftigt. "Es wird mit Borussia Dortmund keine Super League geben, das ist so sicher, wie das Amen in die Kirche", sagte der BVB-Boss auf der Mitgliederversammlung der Borussen unter tosendem Applaus Ende November. Und schob nach: "Der Ansatz ist zu elitär, das ist nicht Borussia Dortmund. Deswegen finale Ansage: Keine Super League mit dem BVB, egal was kommt."

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"Keine Super League mit dem BVB - egal, was kommt!"

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Vier Wochen später, wenige Stunden nach der Grundsatzentscheidung des EuGH, wiederholte Watzke das Dortmunder Nein zur Super League in einer Mitteilung des Klubs: "Für Borussia Dortmund gilt völlig unabhängig von den Diskussionen rund um das Urteil: Für eine Super League stehen wir nicht zur Verfügung."

Auch Bayer 04 Leverkusen positionierte sich im Laufe des Donnerstags: "Weder die Fans noch die allermeisten Klubs wollen einen weiteren Klubwettbewerb außerhalb der nationalen Ligen und der UEFA-Wettbewerbe", ließ sich Fernando Carro, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bayer 04, zitieren: "Das aktuelle Fußball-Ökosystem mit FIFA, UEFA und den nationalen Ligen ist gut und funktioniert. Verbesserungen sollten aus dem bestehenden System heraus angestoßen werden. Die sogenannte Super League hat auch mangels Unterstützung der europäischen Klubs, inklusive Bayer 04 Leverkusen, keine Perspektive."

RB Leipzig schob etwas später ein knappes Statement auf der Plattform X nach: "Wir teilen und unterstützen die Einschätzung von ECA und UEFA."

Thema
Wettbewerb der Eliteklubs

Die Gründung der Super League

zum Thema
  • 19. April 2021: In der Nacht vor der CL-Reform 2024 geben zwölf europäische Klubs die Gründung der Super League bekannt.
  • Fans, Verbände, nationale Ligen, Klubs, Spieler und Trainer lehnen die Gründung der Super League ab.
  • Rund 48 Stunden später gibt die Super League bekannt, dass es den Wettbewerb in dieser Form zu diesem Zeitpunkt nicht geben wird.

Verstoß gegen den freien Wettbewerb

Im Streit um die Gründung einer Super League im Fußball hatte die UEFA vor dem höchsten europäischen Gericht eine Niederlage erlitten. Die FIFA und UEFA dürfen andere Wettbewerbe nicht grundsätzlich von ihrer Genehmigung abhängig machen und Vereinen und Spielern nicht verbieten, an diesen Wettbewerben teilzunehmen. Der Weltverband und der europäische Fußball-Verband würden ihre dominante Marktposition missbrauchen und damit gegen den freien Wettbewerb in Europa verstoßen.

bst, dpa