Bundesliga

Dortmunds Mutmacher im Titelrennen

Terzic: "Diese Saison hat uns schon gezeigt, wie verrückt sie ist"

Dortmunds Mutmacher im Titelrennen

Ein Sieg, der Mut macht: Borussia Dortmund bejubelt das 6:0 gegen Wolfsburg.

Ein Sieg, der Mut macht: Borussia Dortmund bejubelt das 6:0 gegen Wolfsburg. IMAGO/Team 2

Karim Adeyemi war am Sonntagabend auch eine gute halbe Stunde nach seinem Fehlschuss vom Elfmeterpunkt noch untröstlich. Die Fans von Borussia Dortmund aber feierten den 21-Jährigen für seine zwei Tore, seinen Assist und eine - trotz des kleinen Schönheitsflecks in der 65. Minute - bärenstarke Leistung beim 6:0-Heimerfolg über den VfL Wolfsburg. Der junge Angreifer, dessen Geschwindigkeit und Sprunggewalt die Zuschauer und teils sogar die Gegner auch am Sonntag wieder staunen ließ, ist einer der größten Mutmacher des BVB im Meisterschaftskampf mit dem FC Bayern.

Doch es gibt weitere: Donyell Malen und Sebastien Haller etwa, die Dortmunds Angriffsreihe gegen die "Wölfe" komplettierten und ebenfalls trafen. Doppelpacker Jude Bellingham, der gänzlich unbeeindruckt auf die Gerüchte über eine angebliche Einigung mit Real Madrid schien. Oder Abwehrchef Mats Hummels, der am Sonntag erneut eine Autorität und Klasse ausstrahlte, die meisterlich wirkte.

"Mats macht das dieses Jahr überragend", adelte BVB-Keeper Gregor Kobel den Routinier anschließend. Auch Edin Terzic schwärmte: "Mats hat ein herausragendes Spiel gemacht. In allen Bereichen. In der Torverteidigung, im Pressing, im Druck erzeugen, im Bälle erobern."

Dortmunds Trainer aber wollte es dabei nicht belassen angesichts der souveränen, teils gar berauschenden Leistung seines Teams vor 81.000 lautstarken Anhängern, sondern bezog seine gesamte Mannschaft in das Lob mit ein: "Wir haben von Anfang bis Ende eine absolute Topleistung gezeugt. Nicht nur viele schöne Tore erzielt, sondern auch die Null verteidigt als Mannschaft. Es war schön, den Jungs dabei zuzuschauen, wie sie miteinander Fußball gespielt haben."

"Deutliches Signal des BVB": Dortmund glaubt weiter an den Titel

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Dortmunds Leistung war eine Demonstration der Stärke und des Glaubens daran, dass die letzte Pointe im Fernduell mit dem FC Bayern noch nicht gesetzt ist. Dass die Münchner bereits am Samstag mit einem 2:1-Sieg in Bremen vorlegen konnten, sorgte beim BVB nicht für Schweißausbrüche. Zu keinem Zeitpunkt wackelte die starke Heimbilanz der Schwarz-Gelben, die den zehnten Ligasieg in Serie im Signal-Iduna-Park und die Rückrunden-Punkte 31, 32 und 33 einfuhren.

Kein Team sammelte in der zweiten Halbserie mehr Zähler - und das trotz der auffälligen Auswärtsschwäche der Dortmunder, die zuletzt bei den Abstiegskandidaten Schalke (2:2), Stuttgart (3:3) und Bochum (1:1) jeweils nur remis spielten. Der Rückstand auf den FC Bayern beträgt drei Spieltage vor dem Saisonende weiterhin einen Zähler. "Es ist noch lange nichts entschieden", sagte BVB-Mittelfeldspieler Emre Can. "Der Glaube ist auf jeden Fall noch da."

Dass der BVB zwei der letzten drei Spiele daheim austrägt - darunter das Saisonfinale gegen Mainz - könnte sich zum wichtigen Trumpf entwickeln. "Natürlich sind wir angewiesen auf die Ergebnisse, die die Bayern erzielen. Aber diese Saison hat uns schon gezeigt, wie verrückt sie ist", sagte Terzic. "Wenn wir es schaffen, die letzten drei Spiele zu gewinnen und es dann auch noch schaffen, im letzten Spiel vor den Bayern in Führung zu gehen, dann stehen wir wieder vorne und haben den Druck erhöht. Das liegt nur an uns. Wir sind zufrieden, aber noch lange nicht zufrieden. Wir werden weitermachen bis zum Schluss."

Matthias Dersch

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