Dortmunds Trainer Jürgen Klopp musste im Vergleich zum 3:1 gegen Hannover auf Kehl (Gelb-Sperre) verzichten. Der Kapitän wurde von Gündogan vertreten. FSV-Coach Thomas Tuchel brachte nach dem 4:0 gegen Kaiserslautern zwei Neue: Noveski und Fathi spielten für Kirchhoff (Gelb-Sperre) und Szalai (Bank).
Nach kurzer Abtastphase ergriff der BVB die Initiative und zog sein gewohntes Kurzpassspiel auf. Vor allem über die eigene rechte Seite sorgten die Westfalen für Betrieb und erarbeiteten sich durch Bender (6.) und Großkreutz (9., 12.) erste Einschussgelegenheiten. Die Dortmunder machten den gefälligeren Eindruck, allerdings standen die Mainzer kompakt und präsentierten sich ungemein lauffreudig. Der FSV machte dem BVB das Leben schwer und wäre nach 21 Minuten nach einer schönen Kombination fast in Führung gegangen - Caligiuri jagte das Leder jedoch drüber. Damit hatte es sich aber auch schon mit Mainzer Offensivfußball. Der FSV agierte meist zu ängstlich nach vorne und wagte sich zu selten mit mehreren Spielern in die gegnerische Hälfte. Das hatte zur Folge, dass Stoßstürmer Zidan, der seit seinem Wechsel zu den 05ern in jedem Spiel getroffen hatte, völlig abgemeldet war.
Der 24. Spieltag
Der BVB legte zu und forderte in der 24. Minute nach einem Rempler von Fathi an Piszczek Elfmeter. Schiedsrichter Peter Gagelmann sah in der Aktion allerdings nur normalen Körpereinsatz. Einen Strafstoß hatten die Westfalen allerdings nicht nötig, um in Front zu gehen. Das schafften sie auch aus dem Spiel heraus: Im gegnerischen Strafraum kam Kagawa ans Leder, schoss dort zunächst Bungert an. Der Abpraller landete genau vor den Füßen von Blaszczykowski, der aus 13 Metern fulminant vollendete (26.).
Der Treffer zeigte Wirkung, die Rheinhessen wirkten in der Folge ein wenig verunsichert und hatten keine entsprechende Antwort parat. Die tonangebende Mannschaft blieben die Dortmunder, die noch vor der Pause nachlegen hätten können. Weil Lewandowski aber gleich zweimal verzog (29., 43.) und Blaszczykowski gegen Bungert einen Schritt zu spät kam, blieb es bei der knappen Führung der Klopp-Elf nach den ersten 45 Minuten.
Dortmund vergibt Chancen im Minutentakt - Zidan zum fünften
In der Mangel: Choupo-Moting gegen Dortmunds Blaszczykowski und Piszczek (re.). Getty Images
Der BVB erhöhte nach dem Seitenwechsel noch einmal den Druck, wohl mit dem Wissen, dass man in der Vorsaison gegen denselben Gegner nach einer 1:0-Führung am Ende nur 1:1 gespielt hatte. Angetrieben vom quirligen Kagawa drängte der Meister nun auf die Vorentscheidung, allerdings konnte Klopp mit der Chancenverwertung keineswegs zufrieden sein. Innerhalb weniger Sekunden scheiterten Lewandowski und Blaszczykowski an Wetklo (50.), Noveski rettete in letzter Sekunde gegen Lewandowski (52.), Kagawas Heber sauste knapp drüber (57.), während Schmelzer aus 17 Metern nur das linke Außennetz traf (59.).
Die Mainzer liefen Gefahr, völlig unter die Räder zu geraten. Folglich sah sich Tuchel zum Eingreifen genötigt. Szalai und Baumgartlinger kamen rein. Der FSV agierte fortan mit einer Doppelspitze (Choupo-Moting/Szalai) und Zidan dahinter. Diese Maßnahme half ein wenig, da die Gäste nun wieder eigene Angriffe fahren konnten, ohne aber dabei sonderliche Durchschlagskraft zu entwickeln. Die besseren Chancen hatten weiterhin die Westfalen (67., Kagawa).
Urplötzlich war er allerdings da: Zidan! Weidenfeller ging bei einer lang gezogenen Flanke von rechts nicht raus, Szalai behauptete sich gegen zwei Gegenspieler und legte für den Ägypter auf - 1:1 (74.). Zidan machte sein fünftes Tor im fünften Spiel für die Mainzer, hielt sich beim Jubel aber mächtig zurück. Die miserable Chancenverwertung der Schwarz-Gelben schien sich nun zu rächen, allerdings antwortete der BVB prompt: Piszczek flankte von rechts scharf in den Fünfer zu Kagawa, der noch den Fuß hinhalten musste (77.). Alles wieder in Butter für den BVB? Im Grunde schon, allerdings musste die Klopp-Elf noch eine spannende Schlussphase überstehen, denn die Mainzer bäumten sich noch einmal auf, konnten Weidenfeller aber nicht mehr ernsthaft in Bedrängnis bringen.
Beide Mannschaften sind am kommenden Spieltag erneut samstags gefordert. Die Mainzer empfangen am Nachmittag den 1. FC Nürnberg, Dortmund wird am Abend in Augsburg vorstellig.