Dortmunds Alexander Frei bekämpft Herthas Steve von Bergen - am Ende konnte sich keiner entscheidend durchsetzen. dpa
Zwei Umstellungen nahm BVB-Trainer Thomas Doll, der offensiv agieren wollte, gegenüber dem 0:2 in Bremen vor: Torjäger Frei begann für den verletzten Mittelfeldspieler Blaszczykowski. In der Innenverteidigung ersetzte Wörns den gelbgesperrten Kovac. Die angeschlagenen Ziegler und Kehl konnten spielen. Hertha-Coach Lucien Favre musste sein erfolgreiches Team ändern, da Friedrich gelbgesperrt zum Zuschauen verurteilt war. So lief in der Abwehrreihe für den Kapitän im Vergleich zum Fathi auf, der nach einer überstandenen Beckenprellung wieder zur Verfügung stand.
Beide Teams suchten in den ersten Minuten ihren Rhythmus. Die zuletzt erfolgreiche Hertha setzte dabei auf eine dichtgestaffelte Defensive. Laufstark machten die Berliner die Räume eng, Dortmund agierte fahrig und wenig zwingend. Lediglich nach einer Standardsituation flog der Ball zielgerichtet Richtung Tor, der Kopfball von Petric verfehlte aber das Tor. Auf der anderen Seite ließ Pantelic, von Ebert bedient, eine gute Möglichkeit aus. Der Hertha-Torjäger zwang Ziegler im BVB-Tor mit einem Außenrist-Schuss zu einer Glanzparade (19.).
Der 23. Spieltag
Die Borussia agierte zu umständlich und fand kein Mittel gegen die kompakte Defensive der Hauptstadt-Elf. Wieder war es eine Standardsituation, die dem BVB zu einer Chance verhalf, Drobny entschärfte den Kopfball von Wörns nach einem Eckstoß aber reaktionsschnell. Das Feuer loderte weiter auf Sparflamme, Fehlpässe, Missverständnisse und nur wenige erfolgversprechende Szenen vor den Toren prägten die Partie. Valdez (für den BVB) und Pantelic (für Hertha) verfehlten das Ziel, das Kehl fast mit dem Pausenpfiff fest ins Visier nahm. Ein Kopfballaufsetzer des Nationalspielers nach Flanke von Buckley schlug im rechten Toreck ein.
Es dauerte nicht lange im zweiten Durchgang, da gab Hertha die passende Antwort auf den Pausenrückstand. Von Bergen steckte einen missglückten Abwehrversuch des BVB durch auf Pantelic, der den Ball an Ziegler vorbei ins linke Eck schob (50.) - der elfte Saisontreffer des Berliner Torjägers, der nur vier Minuten später auch am nächsten Aufreger beteiligt war. Schiedsrichter Rafati zückte zunächst Rot gegen Pantelic, nahm die Karte dann aber nach Rücksprache mit seinen Assistenten zurück. Dafür wurde Hertha-Coach Lucien Favre auf die Tribüne geschickt.
Stopp! Schiedsrichter Rafati (li.) korrigierte sich und nahm die Rote Karte gegen Marko Pantelic (re.) zurück. dpa
Berlin ließ sich von der kurzfristigen Hektik nicht aus dem Konzept bringen, ließ den Ball insgesamt etwas ruhiger durch die eigenen Reihen laufen und hatte durch Skacel (58.) und Raffael (68.) auch die besseren Möglichkeiten. Die Borussia konnte kaum den nötigen Druck aufbauen, die aufmerksame Hertha-Abwehr ließ den BVB-Spitzen auch keinen Zentimeter Platz. So ergaben sich für die Mannschaft von Thomas Doll nur Möglichkeiten, wenn der Ball ruhte. Petric ließ allerdings zwei Freistoßmöglichkeiten ungenutzt, auch die Eckbälle von Frei fanden keinen Abnehmer. Die ganz große Schlussoffensive der Westfalen blieb aus.
Dortmund ist nach dem Heimremis am Samstag beim HSV gefordert, die Hertha aus Berlin spielt am gleichen Tag in Rostock um Punkte.