Hatte allen Grund zum Jubeln. Dortmunds Tinga feiert sein Tor zum 1:0, im Hintergrund freut sich Valdez mit ihm. dpa
Dortmunds Coach Thomas Doll verzichtete nach dem 2:1 in Stuttgart auf personelle Veränderungen. Bielefelds Trainer Ernst Middendorp wechselte nach dem 0:1 gegen die Bayern zweimal. Für den verletzten Hain (Anbruch des Brustbeins) hütete Fernandez das Tor, Kucera wurde durch Bollmann ersetzt.
Beide Mannschaften suchten in der Anfangsphase ihre spielerische Linie. Bielefeld versteckte sich nicht und lieferte der Borussia ein ausgeglichenes Duell im Mittelfeld, das sich allerdings auf überschaubarem Niveau abspielte. Sowohl Bielefeld als auch der Borussia gelang im Spiel nach vorne zunächst wenig, ehe Kringe mit einem klugen Pass sowohl die Hintermannschaft der Arminia aushebelte als auch Blaszczykowski in Szene setzte. Der Pole legte zurück auf Tinga, der zwar zunächst über den Ball schlug, beim zweiten Versuch aber Erfolg hatte und das 1:0 markierte (13.).
Die frühe Führung spielte der Borussia freilich in die Karten. Nur drei Minuten nach dem 1:0 hob Kringe den Ball klasse zu Valdez, der allerdings nicht an Fernandez vorbeikam. Der BVB setzte nach. Federico passte weit zu Petric, der auf der linken Seite ungestört in den Strafraum eindringen konnte, den Ball kurz vor der Grundlinie nach innen legte, wo Schuler der Rettungsversuch gründlich misslang und das Leder zum 2:0 ins eigene Netz schoss (19.).
Der 16. Spieltag
Die Begegnung bewegte sich auch nach dem zweiten Treffer nur auf durchschnittlichem Niveau. Bielefeld agierte viel zu harmlos, setzte den BVB nie unter Druck und machte in der Offensive teilweise einen hilflosen Eindruck. So konnte sich die Borussia in der Defensive auch den ein oder anderen Fehler erlauben, ohne dass die Middendorp-Elf in der Lage gewesen wäre, daraus Kapital zu schlagen. Vielmehr hatten die Gäste Glück, dass es zur Pause "nur" 2:0 hieß, denn nach einem Petric-Freistoß verpassten gleich drei Dortmunder per Kopf den Ball (30.). Die Borussia kontrollierte in der Folge mühelos das Spiel und nahm den Vorsprung verdient mit in die Pause.
Wer im zweiten Durchgang mit einem Aufbäumen der Arminia gerechnet hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Nur eine Minute nach Wiederbeginn durfte die Borussia ungestört in Bielefelds Hälfte kombinieren. Dede flankte zielganu auf Petrics Kopf, und der Kroate köpfte zum 3:0 ein (47.). Was die Arminia in der Folge zeigte, kam dem Begriff Arbeitsverweigerung bedrohlich nahe. Die Middendorp-Elf leistete kaum noch Gegenwehr und ließ sich förmlich demontieren.
Fernandez parierte zunächst noch gegen Tinga (54.), als Gabriel nach einer Flanke aber unmotiviert mit der Hand zum Ball ging, hatte auch der Keeper keine Chance mehr. Valdez drosch den fälligen Strafstoß zum 4:0 in die Tormitte (55.). Der BVB zeigte teilweise sehenswerten Kombinationsfußball und schnürte die völlig überforderten Gäste in deren Hälfte ein. Für den nächsten Treffer sorgte der im Strafraum sträflich alleingelassene Kringe, nachdem Petric unbedrängt zum Flanken kam (61.). Dortmund hatte eine Fülle von Möglichkeiten. Die besten Chancen vergaben Tinga (65., 67.) und Dede (67.), ehe Federico durch Bielefelds Hintermannschaft spazierte und aus 16 Metern gekonnt zum 6:0 einschob (67.).
Während die Borussia weiter nach vorne spielte, beim Abschluss nun aber freilich die letzte Konsequenz vermissen ließ, kam Bielefeld doch noch zum Ehrentreffer. Dass Kirchs Schuss aber den Weg ins Tor fand, hatten die Gäste BVB-Keeper Weidenfeller zu verdanken, der beim 6:1 eine schlechte Figur abgab (81.). Die Schlussphase geriet für die BVB-Profis unter dem Jubel der Anhänger beinahe zum Schaulaufen. Dennoch spielte die Heimelf bis zum Abpfiff munter nach vorne und hatte mehrere Chancen, noch weiter zu erhöhen.
Borussia Dortmund muss am kommenden Samstag nach Wolfsburg reisen, während in Bielefeld ebenfalls am Samstag der Meister aus Stuttgart gastiert.