Bundesliga

Nuri Sahin und Sven Bender werden Co-Trainer beim BVB

Personelle Veränderungen an der Dortmunder Seitenlinie

Doppelte Unterstützung für Terzic: Sahin und Bender werden Co-Trainer

Sven Bender (li.) und Nuri Sahin (re.) kehren zum BVB zurück - und unterstützen Cheftrainer Edin Terzic (M.) als Co-Trainer.

Sven Bender (li.) und Nuri Sahin (re.) kehren zum BVB zurück - und unterstützen Cheftrainer Edin Terzic (M.) als Co-Trainer. imago images (2)

Personelle Konsequenzen an der sportlichen Spitze bei Borussia Dortmund blieben nach dem enttäuschend verlaufenden, vergangenen Halbjahr aus. Sebastian Kehl bleibt Sportdirektor, Edin Terzic bleibt Cheftrainer, das ergab eine eingehende Analyse der Verantwortlichen um Klubboss Hans-Joachim Watzke und Berater Matthias Sammer kurz vor Weihnachten.

Einige Neuerungen auf der Trainerbank gibt es nun aber dennoch. Wie der Verein am Freitag mitteilte, werden die Ex-BVB-Profis Nuri Sahin und Sven Bender ab dem 1. Januar 2024 als Co-Trainer Terzic an der Seitenlinie unterstützen. Das Duo erhält jeweils einen Vertrag bis Sommer 2025, beide verbindet eine gemeinsame BVB-Vergangenheit mit Kehl. Der bisherige Co-Trainer Armin Reutershahn verlässt dagegen den Verein auf eigenen Wunsch, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

"Wir haben den bisherigen Saisonverlauf intensiv analysiert. Eine unserer gemeinsamen Erkenntnisse war es, im Trainerstab neue Impulse setzen zu wollen", wird Sportdirektor Kehl in einem Vereinsstatement zitiert. "In Nuri Sahin und Sven Bender bekommen wir zwei Fachmänner und Persönlichkeiten hinzu, die uns mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen und Qualitäten sowohl inhaltlich als auch charakterlich bereichern werden. Wir sind überzeugt davon, dass die beiden uns als Team stärker machen werden, um unsere gesteckten Ziele in der zweiten Saisonhälfte noch zu erreichen."

Sahin: Erfolgreicher Start der Trainerkarriere in der Türkei

Die Vereinsführung stellt Terzic damit zwei BVB-Ikonen an die Seite, die in den vergangenen Jahren erste Trainererfahrungen sammelten. Kurz vor dem Jahreswechsel kamen die ersten Gerüchte in türkischen Medien auf, dass Sahin seinen Posten als Cheftrainer bei Antalyaspor verlassen und zum BVB zurückkehren wird. Dort spielte er einst in der Jugend, entwickelte sich zum Leistungsträger bei den Profis, gewann 2011 die deutsche Meisterschaft und 2017 den DFB-Pokal.

Podcast
Podcast
Kiel und St. Pauli: Wie erstligareif sind die Aufsteiger?
12:47 Minuten
alle Folgen

Von 2001 bis 2007 machte der heute 35-Jährige seine ersten Schritte in der Jugend und bei den Profis der Schwarz-Gelben, lief später zwischen 2008 bis 2011 und von 2013 bis 2018 für die Borussia in insgesamt 223 Bundesliga-Spielen (21 Tore/40 Vorlagen) und 20-mal in der Champions League (1/2) auf. Zwischenzeitlich stand er auch bei Feyenoord, bei Real Madrid und beim FC Liverpool unter Vertrag, 2018 folgte der Wechsel zu Werder Bremen und 2020 schließlich zu Antalyaspor.

Dort ließ der 52-malige türkische Nationalspieler seine aktive Karriere ausklingen, bevor er den nahtlosen Übergang ins Trainergeschäft meisterte. Nach der Entlassung von Cheftrainer Ersun Yanal im Oktober 2021 übernahm Sahin, bis dahin Kapitän des Teams, dessen Posten und feierte direkt Erfolge. In seiner ersten Saison führte er Antalyaspor bis auf Platz 7, im Folgejahr reichte es für Platz 13 und in der aktuellen Spielzeit steht der Klub bei Sahins Abschied erneut im Mittelfeld (Platz 8, 24 Punkte nach 17 Spielen). Antalyaspor äußerte Bedauern wegen des Wechsels, zeigte sich aber auch "stolz, dass er ein Angebot von einem Verein wie Borussia Dortmund erhalten hat". Sahins bis 2026 laufender Vertrag wurde aufgelöst. 

Wenn der BVB nachfragt, kann ich nicht 'nein' sagen.

Nuri Sahin

"Es war keine einfache Entscheidung, nach über zwei Jahren den Posten als Head of Football bei Antalyaspor aufzugeben, da wir etwas Besonderes aufgebaut haben. Ich bedanke mich von Herzen bei allen Beteiligten, vor allem bei meinen Spielern", meint Sahin, der auf eine "unglaublich intensive, lehrreiche und emotionale Zeit" zurückblickt. "Wenn der BVB nachfragt, kann ich nicht 'nein' sagen. Wir werden als Trainerteam gemeinsam versuchen, die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Es fühlt sich sehr schön an, nach Hause zu kommen!"

Bender kehrt vom DFB zum BVB zurück

Bender war ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der BVB-Erfolge zu Beginn der vergangenen Dekade. Der defensive Mittelfeldspieler war Teil der Meisterteams 2011 sowie 2012, als sogar das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal gewonnen wurde. Auch 2017 reckte er mit dem BVB den Pokal in die Höhe, insgesamt stand er 158-mal für den BVB in der Liga und 27-mal in der Champions League auf dem Platz.

Nach seinem Wechsel zu Bayer 04 Leverkusen im Sommer 2017 spielte er weitere vier Jahre in der Bundesliga, bevor er sich zum TSV Brannenburg in die Kreisklasse zurückzog. Seit Juni 2022 war der siebenmalige Nationalspieler beim DFB angestellt und als Co-Trainer der U-17-Junioren tätig. Der 34-Jährige betonte, schon seit "einiger Zeit" mit Terzic im Austausch zu stehen und zu wissen, "wie er als Trainer tickt".

"Es war mein klarer Wunsch, Nuri und Sven als Co-Trainer für uns zu gewinnen. Wir haben in der Vergangenheit mehrfach versucht, aus diesem Wunsch Realität werden zu lassen. Nun bestand die Möglichkeit - und wir haben sie umgesetzt", erklärte Terzic die Entscheidung. "Nuri und Sven werden uns mit ihrer Erfahrung und mit ihrem Wissen bereichern, gleichzeitig können sie bei uns als noch sehr junge Trainer wachsen. Ich bin extrem glücklich über die Möglichkeit, beide an meiner Seite zu haben."

Der BVB hat eine turbulentes Halbjahr hinter sich, aus den ersten 16 Partien sammelte die Terzic-Elf nur sieben Siege bei sechs Unentschieden und drei Niederlagen. Damit rutschte Dortmund bis auf Platz 5 in der Bundesliga ab, der Rückstand auf die Champions-League-Plätze beträgt sechs Punkte. Entsprechend stand Terzic zuletzt in der Kritik - und muss im neuen Jahr liefern. Nach dem Trainingslager in Marbella vom 3. bis zum 9. Januar geht es in der Bundesliga mit den Auswärtsspielen in Darmstadt (13. Januar) und in Köln (20. Januar) sowie zuhause gegen Bochum (28. Januar) und auswärts in Heidenheim (2. Februar) weiter.

pja

Als Sahin sich per Jubel bei Podolski revanchierte

alle Videos in der Übersicht