Bundesliga

"Frage war harmlos": Warum Hütter Glasners Wutrede "verwundert"

Österreicher zu Gast bei "kicker meets DAZN"

"Die Frage war harmlos": Warum Hütter Glasners Wutrede "verwundert"

Im Gespräch: Adi Hütter (li.) und Oliver Glasner.

Im Gespräch: Adi Hütter (li.) und Oliver Glasner. imago images

Die Mechanismen der Branche kennt Adi Hütter. Seinen ehemaligen Klub Eintracht Frankfurt verfolgt er noch sehr genau. Weswegen ihm natürlich auch die Wutrede von Oliver Glasner nach dem 1:3 bei der TSG Hoffenheim nicht entgangen ist. "Natürlich habe ich es gesehen und es hat mich ein bisschen überrascht", gibt Hütter bei "kicker meets DAZN" ganz offen zu: "Auf der einen Seite, weil ich den Journalisten natürlich sehr, sehr gut kenne und er gefühlt der Teamchef unter den Journalisten in Frankfurt ist - und der auch Oliver Glasner sehr, sehr schätzt. Deswegen hat es mich schon ein bisschen verwundert."

Hütter kennt Glasner und weiß, "dass es in Oliver gerade ein bisschen brodelt". Die Erfolglosigkeit in der Bundesliga mit zehn Partien ohne Dreier am Stück "nagt an jemandem, der erfolgshungrig ist", so Hütter. "Manchmal ist es legitim, dass man bei gewissen Fragen eine entsprechende Antwort gibt. Da kann man auch mit der Tonlage arbeiten, damit es der Gegenüber versteht."

In dem speziellen Fall vom Wochenende kann Hütter die Reaktion Glasners allerdings nicht nachvollziehen. "Die Frage war, finde ich, harmlos. Die Frage kann man stellen, darf man stellen", erklärt Hütter und fügt an: "Für mich ist die Sachlichkeit der absolute Trumpf. Ich weiß, nach außen hin hört man gerne mal emotionale Dinge. Aber das muss jeder für sich selber ausmachen."

Schließlich sei jede Frage berechtigt, jede Antwort gebe den Trainern eine neue Chance. Von zu viel Emotionalität rät Hütter ab: "Wenn das vier-, fünfmal passiert und du dich hinterher entschuldigst, glaubt dir das irgendwann keiner mehr." Doch der ehemalige Frankfurt-Coach pflichtet seinem Nachfolger auch bei, dass die Möglichkeit auf den zweiten Titel in nur zwei Jahren "schon außergewöhnlich" sei. "Dann würde man wahrscheinlich auch ein Auge zudrücken, wie speziell die Rückrunde gelaufen ist." Dem ist offenbar nicht so, nach dem Pokalfinale soll Schluss sein für Glasner.

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KMD #213
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Grundsätzlich kennt Hütter die "beinharten" 45 Minuten nach einem Spiel, dann sei es an einem Trainer, "einen Top-Job zu machen". Sein Credo: "Emotionen rausnehmen, sachlich versuchen zu antworten, sich selber runterholen." Ganz konkret gehe es Hütter darum, "klare Headlines zu setzen" und nicht den Spielfilm nachzuerzählen. "Als Trainer bist du ein Aushängeschild des Vereins, deswegen finde ich, kann man das nicht so salopp nebenbei machen."

Zum Abschluss des Themas betonte Hütter noch einmal, dass er nicht da sei, um Glasner zu sagen, was richtig oder falsch ist. Denn: "Das muss er schlussendlich selber entscheiden."

03.03.2023, xhbx, Fussball 1.Bundesliga Damen, Eintracht Frankfurt Frauen - SC Freiburg emspor, v.l.

"Glasner wandelt auf einem schmalen Grat": Gestaltet Frankfurt die Rückrunde noch positiv?

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In der neuen "kicker meets DAZN"-Folge spricht Hütter zudem über "maßlose Enttäuschung" in Bezug auf Meldungen zu einem Engagement bei Crystal Palace, einen "großen Fehler" - und die besondere Kunst des Pfeifens.

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