Bundesliga

Die Extremen: Oldie-Treffen ohne den Super-Oldie

Bochums schlimme Bilanz nach einem Rückstand

Die Extremen: Oldie-Treffen ohne den Super-Oldie

Traf beim Hinspiel-Sieg gegen Union zur Führung: Bochums Philipp Hofmann (vorne).

Traf beim Hinspiel-Sieg gegen Union zur Führung: Bochums Philipp Hofmann (vorne). Getty Images

In den elften Spieltag Ende Oktober startete der VfL Bochum als Schlusslicht der Tabelle. Und legte mit einem 2:1 den damaligen Tabellenführer Union Berlin aufs Kreuz.

Nimmt man die jüngste schwache Vorstellung beim 2:3 gegen den VfB Stuttgart zur Hand, dann spricht wenig für eine Wiederholung dieser starken Vorstellung aus der Hinrunde. Allerdings: Nicht lange zuvor, nach der Heim-Niederlage gegen den Revier-Nachbarn Schalke, schien der VfL ebenfalls am Boden zu liegen.

Fehlendes Aufbäumen nach Rückständen

Die Reaktion allerdings konnte sich sehen lassen. Nacheinander gewann die Mannschaft von Thomas Letsch in Köln und gegen Leipzig, holte danach noch ein Unentschieden in Frankfurt. Eine ähnliche Reaktion erhofft sich Letsch natürlich auch jetzt; immerhin liegt seine Mannschaft noch knapp über dem Strich - mit drei Punkten Vorsprung auf den VfB Stuttgart, der Platz 16 belegt.

Ins Auge fällt allerdings angesichts der Bochumer Bilanz auch, dass die Mannschaft in der laufenden Saison noch keinen einzigen Rückstand drehte. Der VfL verlor alle 17 Spiele, in denen er in Rückstand geriet. In der Geschichte der Bundesliga gab es zuvor erst fünf Vereine, die in einer gesamten Saison nie nach einem Rückstand punkten konnten.

Dreierkette gegen Union denkbar

Dieser Schwäche steht allerdings die Tatsache entgegen, dass der VfL die meisten Spiele mit gewaltiger Leidenschaft und großem Einsatz bestreitet. Dann müsste die Truppe eigentlich auch widerstandsfähiger sein; zu sehen war das in der aktuellen Runde allerdings noch nicht, weil es nie gelang, nach einem Rückstand noch zu punkten

Es wird spannend zu beobachten, wie Letsch sein Team personell und möglicherweise auch vom System her umbaut nach dem Aussetzer gegen Stuttgart. Denkbar wäre sogar der Versuch, Union mit einer Dreierkette zu begegnen.

Förster könnte in die Startelf rücken

Ansonsten deutet sich an, dass es nicht nur auf einer zentralen Position Umbauten geben wird. Es gilt wieder mal, Antony Losilla zu ersetzen, was zuletzt während der Rot-Sperre des Kapitäns überhaupt nicht gelang. Da kassierte der VfL Niederlagen gegen Bremen und Schalke, ohne auch nur ein einziges Tor zu erzielen.

Letsch steckt in dem Zwiespalt, einerseits die schwache Defensive stärken, andererseits auch die Offensive ein bisschen auf Touren bringen zu müssen. Es bietet sich an, dass zumindest Philipp Förster in die Startelf zurückkehrt, weil der Ex-Stuttgarter als Einwechselspieler gegen seinen früheren Klub am Ostersonntag zumindest ein wenig Wirkung erzielte, mehr jedenfalls als seine Mitspieler.

Fragezeichen auf mehreren Positionen

Und ansonsten? Die Besetzung des Mittelfeldes ist ziemlich offen, es könnte auf eine Doppel-Sechs hinauslaufen. Da kämen zum Beispiel Erhan Masovic oder auch Kostantinos Stafylidis infrage, Kunde Malong dürfte eher weniger Chancen besitzen. Womöglich spielt auch Dominique Heintz wieder eine Rolle, entweder als Linksverteidiger anstelle des gegen Stuttgart äußerst schwachen Danilo Soares, oder sogar in der Innenverteidigung.

In welcher Besetzung auch immer, selbst wenn Super-Oldie Losilla (37 Jahre alt) an der Alten Försterei fehlt, treffen dort am Samstag die beiden ältesten Mannschaften der Liga aufeinander. Die bisher eingesetzten VfL-Profis waren im Schnitt 29,0 Jahre alt, die Union-Spieler 28,2. Bleibt nur die Frage, wer am Sonntag Nachmittag älter aussieht.

Oliver Bitter

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