Bundesliga

Die Beier-Wochen bei Hoffenheim gehen weiter

TSG-Talent trifft per Traumtor

Die Beier-Wochen bei Hoffenheim gehen weiter

Hat einen Lauf: Hoffenheims Maximilian Beier.

Hat einen Lauf: Hoffenheims Maximilian Beier. IMAGO/Sven Simon

Was für ein Saisonstart für Maximilian Beier. Der 20-Jährige bestätigte auch in Köln (3:1) seine derzeit starke Verfassung und hinterließ unterm Strich die beeindruckendste Leistung aller Akteure auf dem Platz im nunmehr hundertjährigen Müngersdorfer Stadion.

Dabei hatte Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo noch um den Einsatz seines Jungstars bangen müssen, der unter der Woche in der U-21-Nationalelf eine Schlag in die Kniekehle abbekommen hatte. Aber gutes Heilfleisch scheint Beier auch zu haben, also konnte er seine Erfolgswochen auch am Samstag fortsetzen.

Unruhestifter beim 2:0, anschließend selbst erfolgreich

Immer wieder konnte der extrem schnelle Stürmer seinen Antritt und sein Tempo wirkungsvoll einbringen. Sein Sprint hatte nach einem Kölner Missverständnis den herauseilenden Marvin Schwäbe derart unter Druck gesetzt, dass der FC-Keeper nur unzureichend klären konnte, vor die Füße von Florian Grillitsch, der aus exakt 55,6 Metern Entfernung zum 0:2 ins leere Kölner Tor traf - auch Julian Chabots Rettungsversuch scheiterte.

Seine ganze Klasse aber zeigte Beier in der 52. Minute. Da suchte der Hoffenheimer das Eins-gegen-eins gegen Chabot, löste es dank seiner Geschwindigkeit geschickt mit einem Schlenker nach innen auf, um dann mit voller Absicht, Überzeugung und Präzision aus halblinker Position kurz vor dem Strafraum abzuziehen und genau in den rechten oberen Winkel zu treffen. Ein Traumtor.

Und bereits das dritte für Beier im vierten Saisonspiel. Auch in Heidenheim hatte der Youngster mit einem Tor und einem herausgeholten Elfmeter maßgeblich dazu beigetragen das Spiel nach einem 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg zu drehen. Und auch im folgenden Heimspiel hatte Beier die TSG gegen Wolfsburg (3:1) in Führung geschossen.

Zudem war der gebürtige Brandenburger, der 2018 aus dem Nachwuchs von Energie Cottbus in die Hoffenheimer Nachwuchsakademie gewechselt war, auch in die neue U-21-Nationalmannschaft Deutschlands berufen worden und hatte auch dort gleich das erste Tor dieses neuformierten Jahrgangs beim 2:0 im Test gegen die Ukraine erzielt.

In Köln hatte Beier zu guter Letzt mit einem weiteren Durchbruch das nächste taktische Foul des bereits verwarnten Kölners Carstensen erzwungen, der damit mit Gelb-Rot den Platz verlassen musste. Es scheint, das wird längst nicht der letzte Gegenspieler gewesen sein, der mit Beier seine liebe Not hat. Und mit jedem Erfolgserlebnis wächst auch dessen Selbstvertrauen. "Er wird sein Potenzial ausschöpfen, wenn er weiter mit beiden Füßen auf dem Boden bleibt und versteht, wo er aktuell ist", prognostizierte neulich Matarazzo. Beier scheint sich dran zu halten.

Michael Pfeifer