Bundesliga

FC Augsburg: Der Druck wird größer - auch für Herrlich

Augsburg: Nur ein Sieg aus neun Spielen

Der Druck wird größer - auch für Herrlich

Augsburgs Cheftrainer Heiko Herrlich steht unter Druck.

Augsburgs Cheftrainer Heiko Herrlich steht unter Druck. imago images

Die erschreckenden Szenen rund um die Verletzung von Mark Uth überlagerten das Spiel zwischen Augsburg und Schalke. Felix Uduokhai wirkte nach dem unglücklichen Zusammenprall tief betroffen, Trainer Heiko Herrlich rechnete mit einem Abbruch. "Auch unsere Spieler waren sichtlich bewegt", sagte Herrlich über die bangen Minuten und deren Einfluss auf den Verlauf der Partie. Aber es ging weiter, weil es die Schalker und auch die Augsburger so wollten.

Moral und Fitness stimmen, aber viele Wünsche bleiben offen

Mit einem Kopfballtor in der Nachspielzeit rettete Marco Richter seinem Team ganz am Ende einen Zähler. Wieder ein später Treffer für Augsburg. Wieder in Unterzahl (wie beim 1:1 in Gladbach). Wieder ein Beleg dafür, dass die Mannschaft gegen Rückschläge ankämpft, dass Moral und Fitness stimmen. Aber eben auch wieder ein Spiel ohne Sieg. Und wieder eines, das in Sachen Spielweise und Offensive viele Wünsche offenließ. Nur 41 Prozent Ballbesitz und eine schwache Passquote von 63 Prozent sprechen eine deutliche Sprache. Erst recht gegen einen sieglosen Tabellenletzten.

Spielersteckbrief Uduokhai
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FCA: Der Trend zeigt klar nach unten

Nach dem perfekten Sechs-Punkte-Start hat der FCA nur noch eines von neun Spielen gewonnen. Aus den letzten fünf Partien holte Augsburg gerade mal fünf Zähler. Der Trend zeigt seit dem 3:1 gegen Mainz Ende Oktober klar nach unten. Der Druck wird größer vor dem Spiel gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld am Mittwoch - auch für den Trainer.

Seltsame Passivität

Schon auf das 1:3 in Hoffenheim hatte Manager Stefan Reuter mit klaren Worten reagiert ("Wir müssen uns wieder straffen"). Herrlich legte den Fokus für das Schalke-Spiel auf die Rückkehr zu giftiger Zweikampfführung, Geschlossenheit und Leidenschaft. Mit der Nominierung des Sechsers Tobias Strobl im offensiven Mittelfeld setzte der Trainer ein deutliches Signal, dass ein kompaktes Zentrum für ihn absolute Priorität hat. Die überraschende Variante brachte zwar defensive Stabilität, aber nach vorne ging wieder mal nicht viel. Bezeichnend, dass die Führung durch einen abgefälschten Freistoß zustande kam. Und danach verfiel der FCA in eine seltsame Passivität. Die Partie kippte bereits vor der überzogenen Gelb-Roten Karte für Florian Niederlechner.

Zu Beginn der Saison waren Erfolge gegen Topteams noch eine starke Rechtfertigung für eine voll auf Kompaktheit ausgelegte und offensiv ideenlose Spielweise. Doch auch gegen die Klubs aus der unteren Tabellenhälfte hat Augsburg erschreckend wenige Torchancen. Und Siege bleiben aus. Da stellt sich zwangsläufig die Frage nach einer spielerischen Weiterentwicklung. Mit einem Dreier in Bielefeld können Herrlich und der FCA diese Debatte entschärfen. Andernfalls könnte sie Fahrt aufnehmen.

David Bernreuther

Bilder zur Partie FC Augsburg - FC Schalke 04